Vorsitzender des Gewerbeverbundes Werdau schmeißt hin
Werdau. Das ist immer so eine Sache mit dem Ehrenamt: Man reißt sich den Allerwertesten auf, um alles Mögliche eben auch möglich zu machen und das sogar aus ganzem Herzen. Doch wenn das seit einem Jahr geplante Stadtfest die kompletten drei Tage ins Wasser fällt, kommt man schon ins Grübeln. „Die Frage nach einer Fortsetzung des Stadt- und Straßenfest in Werdau hängt vor allem an dem Fortbestand des Gewerbeverbund Werdau e.V.“, kündigte René Müller, Vorsitzender des
Gewerbeverbundes nun an. „Ich als Vorsitzender werde mein Amt zum Jahresende niederlegen.“ Berufliche Veränderungen seien es, die ihn dazu gebracht hätten. Doch auch die Unverschämtheit mancher Besucher scheint am Ehrenamt zu nagen. „Für uns ist es als Veranstalter, der Monate lang Zeit opfert nicht verständlich, weshalb man das Fest mit mitgebrachten Getränkeflaschen sabotiert. Kostenlose Unterhaltung ist so nicht möglich“, so Müller.
Was nun? Über die Konsequenzen werden die Mitglieder in der kommenden Woche diskutieren. Der Stadt Werdau bleibt dabei zu hoffen, dass der Gewerbeverbund fortbesteht. Zwar unterstützt die Stadt das städtische Spektakel, welches immer Mitte September stattfindet, „doch den Löwenanteil machen nun einmal die Händler aus“, sagt Rathaussprecher André Kleber.
Die Gegenleistung der Stadt? Die Stadtverwaltung Werdau stellt den Gewerbeverbund bei der Veranstaltung der Stadt und Straßenfestes keinerlei Leistungen in Rechnung gleichzeitig verzichtet die Stadt auf jegliche Einnahmen, wie zum Beispiel Mieten von Händlern. Durch die Mitarbeiter der Verwaltung erfolgt unter andern das Aufstellen von Sperrungen und Verkehrszeichen, Die Kontrolle durch Ordnungsbehörden und die Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Übrigens: Auch in Crimmitschau bahnt sich eine Umstrukturierung in Sachen Vorstand an. Es scheint, als müssen in Kommunen solcher Größenordnungen mehr Aktive an einem Strang ziehen. Die Zeiten, in denen man die Organisation nur wenigen überlassen kann, die eigentlich ein Geschäft zu führen haben, scheint endgültig vorbei zu sein.