Artikel von: Redaktion
10.11.2016
Black Out – sind wir vorbereitet?
Spätestens seit dem Buch von Marc Elsberg Black Out beschäftigt sich man sich mit den Fakt, was passieren würde, wenn flächendeckend und über einen längeren Zeitraum der Strom ausfällt. Um auf dieses wichtige Thema hinzuweisen und aus Anlass des 20. Jubiläums des THW-Ortsverband Aue Schwarzenberg wurde am 8. November zu einem Symposium ins Helios Klinikum Aue eingeladen. Dr. Adolf Schweer, Geschäftsführer Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom GmbH, Prof. Dr. Bärbel Held, Geschäftsführerin des Helios Klinikums Aue, Volker Carluß, Geschäftsführer der Nickelhütte Aue GmbH, Frank Heuer, Referatsleiter Ehrenamt im THW Landesverband Sachsen/Thüringen und Lutz Lorenz, Kreisbrandmeister des Erzgebirgskreises stellten sich den Fragen der Gäste.
Black Out – wie gehen Firmen und Einrichtungen damit um?
Das Fazit dieses Veranstaltung: So richtig vorbereitet sind wir nicht. Ein großflächiger Stromausfall hätte verheerende Folgen. Während es im privaten Bereich noch viel Nachholbedarf gibt, haben sich verschiedene Firmen bereits auf die Gefahr eingestellt. Das Helios Klinikum Aue zum Beispiel kann seinen Betrieb 36 Stunden lang aufrecht erhalten, hat einen Notfallplan. Prof. Dr. Bärbel Held erklärt: “Als Gesundheitsunternehmen haben wir Tag für Tag Verantwortung für hunderte Menschenleben. Auf einen Ausnahmezustand vorbereitet sein, gehört für uns deshalb unbedingt dazu. Sei es durch Katastrophenpläne, regelmäßige Übungen oder die präventieve Ausbildung in den Fachabteilungen.”
Auch die Nickelhütte kann im Schadensfall ihre Prozesse so gestalten, dass keine Gefährdungen entstehen. Für die Überbrückungszeit können die Wasserkraft- und die Gasanlage sowie Abwärme genutzt werden. Geschäftsführer Volker Carluß erzählt: “2002 hat uns das Hochwasser kalt erwischt. Unsere Trafostation stand im Wasser und funktionierte nicht mehr. Eine unserer ersten Maßnahmen war es, diese Trafostation höher zu legen. Das Hochwasser 2012 haben wir dank einer Menge an Hochwasserschutzmaßnahmen, die auch für die Auer Neustadt griffen, ohne Schaden überstanden.”
Was bedeutet Black Out für die Blaulicht-Organisationen?
Kommt es zum Black Out, werden viele auf Feuerwehr und THW hoffen. Viele sind mit Notstromaggregaten ausgerüstet, doch eine flächendeckende Versorgung ist nicht möglich. Wichtig für die Vorbereitung auf Schadenssituationen ist es, die Blaulicht-Organisationen auf diese Gefahrensituation weiter vorzubereiten, Helfer auszubilden und die Technik nachzurüsten. Wichtig sei eine zentrale professionelle Koordinierungsstelle, erklärt Dr. Adolf Schweer. Zur Zeit laufen die Fäden im Innenministerium des Landes Sachsen zusammen. Oberbürgermeister Heinrich Kohl mahnt: “Auch im privaten Bereich sollte unbedingt über Vorsorge nachgedacht werden.”