Artikel von: Björn Max Wagener
19.07.2024
City-Bahn: GDL-Mitglieder demonstrieren für ihre Forderungen

Es ist bereits der 17. Streik
Chemnitz. Seit Freitagmorgen um 3 Uhr läuft der 17. Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gegen die City-Bahn Chemnitz (CBC). In einem erneuten Versuch, ihre Forderungen durchzusetzen, organisierte die GDL eine Kundgebung, unterstützt vom GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky. Das Unternehmen setzt inzwischen einen dauerhaften Busnotverkehr ein, um die Auswirkungen der Streiks auf die Fahrgäste abzumildern.
Die GDL kämpft um einen neuen Tarifvertrag, der unter anderem die Einführung einer 35-Stunden-Woche beinhaltet. CBC-Geschäftsführer Friedbert Straube hat bereits Entgegenkommen signalisiert und betont, dass die City-Bahn bereit ist, eigene finanzielle Mittel zur Kompensation der geforderten Sozialleistungen bereitzustellen. Ein internes Dokument, das dem regionalspiegel vorliegt, zeigt, was die CBC als Angebot mit in die Verhandlungen nimmt:
- Abbau übertariflicher Standards bei der City-Bahn, einschl. einseitige Verbesserungen MTE und Zuschläge im März 2024
- Entwicklung MTE: ab Juli 2025 Koppelung an Verbraucherpreisindex, Laufzeit analog Arbeitszeitabsenkung
- Finanzierungsvorbehalt zur Arbeitszeitabsenkung bei vollem Lohnausgleich – „Not-Aus“
- Absenkung -1 Wochenstunde 2026 automatisch, ab 2027 auf Anforderung – ansonsten Ausgleich durch Erhöhung Entgelt
- Austritt Fairnessbahnen: Ersatz durch tarifvertraglichen Anspruch auf Zuschuss zu Brille, Kindergarten
- keine BO-Strab-Zulage
- keine bAV-Erhöhung

Lohnanpassungen und Forderungen
Die City-Bahn hatte bereits im ersten Quartal 2024 die Löhne ihrer Mitarbeiter um 10 bis 14 Prozent erhöht, um die Inflation auszugleichen. Trotz dieser Maßnahme berichten CBC-Angestellte von Androhungen zur Rückzahlung von zu viel gezahltem Arbeitsentgelt, was für zusätzliche Spannungen sorgt. Die GDL plant als Reaktion weitere Streikwellen, um den Druck auf die City-Bahn zu erhöhen. Während Claus Weselsky von Streichungen von Sozialleistungen spricht, plant die City-Bahn diese Maßnahmen durch eigene finanzielle Mittel auszugleichen. Die genauen Fahrpläne des Busnotverkehrs und aktuelle Entwicklungen sind auf der Webseite der City-Bahn zu finden.