Der EHV und die bescheidene Legende

EHV Aue: 148 Kilometer weniger!

Lößnitz. Ob er sich es traut? Der EHV Aue plant im VIP-Raum eine Fotowand mit Legenden. Rainer Leonhardt, Harry Zörnack, Joachim Steinbach, Georg Rothenburger, Rene Jahn, Clemens Kurzweg, Martin Setlik, Michael Tonar, Sebastian Bota, Janar Mägi…
Große Namen, bei denen einer fehlt: der des EHV-Geschäftsführers Rüdiger Jurke! Der gibt sich bescheiden: „Nein, nein. Ich will mich nicht in den Vordergrund stellen.“ Passt zu dem Macher, den Freunde seit Jahrzehnten „Moppel“ nennen. Er ist der Mann, der beim EHV die Fäden im Hintergrund in den Händen hält, der, unterstützt von seinem kleinen Team inklusive Sportchef Stephan Swat, für reibungslose Abläufe sorgt, die Mannschaft zusammenstellt. Dem regionalspiegel gab er folgendes Interview:

EHV will in die Aufstiegsrunde

REGIONALSPIEGEL:
Neue Mannschaft, neue Liga, neue Staffel. Was erwartest Du von der Saison?
RÜDIGER JURKE:
Ich erwarte viel! Ich denke, wir haben eine gute Mannschaft zusammengestellt. Sehr jung, aber mit Qualität! Die 3. Liga kennen wir ja noch von vor zwei Jahren. Natürlich ist unser Ziel, Erster oder Zweiter unserer Staffel Süd zu werden und die Aufstiegsqualifikation zu erreichen.

REGIONALSPIEGEL:
Auf welche veränderten Rahmenbedingungen muss der EHV Aue sich einstellen?
RÜDIGER JURKE:
Natürlich ist die 2. Liga, auch von den Rahmenbedingungen her, professioneller. Das beginnt bei den Hallen bis hin zu den TV-Übertragungen. In jedem Spiel werden wir als Absteiger aus der 2. Liga als Favorit gehandelt. Das ist nicht einfach! Die Fahrstrecken sind fast analog denen in der 2. Liga.

Weniger Kilometer für den EHV

REGIONALSPIEGEL:
Du hättest ab lieber in der Oststaffel gespielt?
RÜDIGER JURKE:
Das ist richtig. Als feststand, dass zwei Aufsteiger aus dem Süden kommen, war aber klar, dass wir in die Staffel Süd müssen. Ich glaube, diese ist auch stärker als die Oststaffel. Es gibt dort einige Mannschaften, die bereits 2. oder sogar 1. Liga gespielt haben, auch wenn das schon ein Stück her ist. Auf jeden Fall ist die Südstaffel ausgeglichen, und es wird keine einfachen Spiele geben.
Allerdings sind wir im Hinblick auf die zu fahrenden Kilometer in der Staffel Süd besser dran. Mit 11408 Kilometern Fahrstrecke in den Süden und 11554 Kilometern im Osten sind es also genau 148 Kilometer weniger. Allerdings sind im Osten die besseren Autobahnen.

REGIONALSPIEGEL:
Immerhin gibt es ein Derby gegen den Aufsteiger EHV II, entschuldige gegen Plauen-Oberlosa, da ist der Blamage-Faktor für Euch aber richtig hoch…
RÜDIGER JURKE:
Für viele ist das natürlich ein besonderes Spiel. Zu allererst einmal meinen Glückwunsch nach Plauen zum Aufstieg. Einen kleinen Anteil haben wir ja auch daran. Ich glaube, sechs oder sieben Spieler, die in Aue Handballspielen gelernt haben oder spielten, sind mittlerweile dort. In so einem Spiel kann man sich blamieren. Plauen wird sicher heiß sein. Aber bis dahin vergehen noch gut drei Monate.

EHV trifft Apollo wieder

REGIONALSPIEGEL:
Wie schätzt Du die Liga sportlich ein? Wer sind die stärksten Gegner?
RÜDIGER JURKE:
Ich hatte bereits erwähnt, dass ich die Staffel Süd richtig stark finde, da dort viele gute Mannschaften mit Tradition spielen. Die Rimparer Wölfe machen eine sehr gute Vorbereitung. Oder auch „Apollo´s“ neue Truppe Oppenweiler-Backnang ist zu beachten. Wir sind die Gejagten. Das wird nicht einfach! Aber: einfach kann jeder…

REGIONALSPIEGEL:
Für welches Hobby hättest Du gern mehr Zeit?
RÜDIGER JURKE:
Mein Hobby ist Handball! Ich interessiere mich sehr für Geschichte, und würde gern mehr Zeit haben, um geschichtsträchtige Orte zu besuchen.