Artikel von: Sven Günther
28.08.2024
Der EHV und ein Cheftrainer erster Wahl
Schon vor Olafur Stefansson sollte Braun Coach werden
Lößnitz. Wenn alles gepasst hätte, hätte Olafur Stefansson niemals beim EHV Aue als Cheftrainer unterschrieben! Schon im November letzten Jahres wollte Geschäftsführer Rüdiger Jurke Philipp Braun als Coach des abstiegsbedrohten Zweitligisten einsetzen. Doch der Mann, der jetzt sportlich verantwortlich ist, absolvierte zu diesem Zeitpunkt eine Athletik-Ausbildung, feierte außerdem mit der 2. Mannschaft Erfolge. Jurke: „Aber es stimmt: Ich habe ihm schon damals das Amt zugetraut.“
Cheftrainer Philipp Braun
Jetzt kann er, Philipp Braun, zeigen, was er als Cheftrainer kann. Der 35-jährige gebürtige Zwickauer kam vor elf Jahren nach Aue und begann seine Karriere im Nachwuchsbereich des Vereins. In den letzten fünf Jahren war Braun Teil des Trainerteams der 1. Mannschaft. Dabei arbeitete er unter anderem mit den Trainern Kirsten Weber, Runar Sigtryggsson, Stephan Just und Olafur Stefansson zusammen.
Die Assis des Cheftrainers
Marco Diener, bisheriger Trainer der A-Jugend-Mannschaft, wird Brauns Co-Trainer. Diener, der ebenfalls einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, bringt neun Jahre Erfahrung als Spieler in der Handball-Bundesliga mit und war in den letzten 15 Jahren als Trainer im Nachwuchs tätig. Er wird weiterhin das Juniorteam in der Mitteldeutschen Regionalliga trainieren, wodurch eine enge Verzahnung zwischen der 1. Mannschaft und dem Nachwuchs- und Talentebereich gewährleistet bleibt.
Michael Hilbig bleibt als Torwarttrainer im Team. Mit diesem erfahrenen und gut aufgestellten Trainerteam blickt der EHV Aue optimistisch in die Zukunft und strebt nach weiteren sportlichen Erfolgen.
Interview mit Cheftrainer Philipp Braun
REGIONALSPIEGEL:
Mit Runar, Apollo und Olafur hast Du große Namen als Vorgänger. Warst Du überrascht, als Du gefragt wurdest, ob Du den Trainerposten übernimmst?
PHILIPP BRAUN:
Überrascht wäre das falsche Wort. Der Verein hat mir in den letzten Jahren viel ermöglicht, um mich weiterzuentwickeln. Es ist eher Dankbarkeit, dass ich die Chance bekomme, diese Aufgabe anzunehmen.
Im November klappte es mit dem Cheftrainer noch nicht
REGIONALSPIEGEL:
In welcher Situation hat Dich die Anfrage erreicht?
PHILIPP BRAUN:
Nachdem ich im November aufgrund einer parallel laufenden Athletiktrainer-Ausbildung die Aufgabe noch nicht übernehmen konnte, haben wir uns erneut unterhalten, nachdem klar war, dass der Vertrag mit Olafur Stefansson nicht verlängert wird.
REGIONALSPIEGEL:
Hast Du einen Trainer als Vorbild?
PHILIPP BRAUN:
Es gibt viele sehr gute Trainer, von denen man etwas lernen kann. Ein konkretes Vorbild habe ich jedoch nicht.
REGIONALSPIEGEL:
Konntest Du von den Spielen bei Olympia etwas lernen?
PHILIPP BRAUN:
Aufgrund unserer eigenen Vorbereitung habe ich nicht so viele Spiele gesehen. Gefreut hat mich aber vor allem das Abschneiden der deutschen Mannschaft.
Die Neuen des Cheftrainers
REGIONALSPIEGEL:
Kannst Du unseren Lesern die Neuzugänge kurz vorstellen?
PHILIPP BRAUN:
Robin Pfeil: Junger, schneller Linksaußen mit vielen Wurfvarianten und einer sehr guten Antizipation in der Abwehr.
Lukas Simenas: Abwehrstarker Innenblockspieler mit viel internationaler Erfahrung, der uns auch im Angriff mit einfachen Toren aus dem Rückraum helfen wird
Paul Bones: Rückraum Mitte mit einer sehr guten Ausbildung und einem guten Mix aus Spielverständnis und eigener Torgefahr im Angriff
Sergi Ala Sanchez: Variantenreicher, schneller Rechtsaußen mit hoher Abwehrqualität, auch auf der Halbposition
Jakub Stryc: Physisch starker Kreisläufer mit guter Sperrtätigkeit im Angriff und aktivem Abwehrverhalten im Innenblock
Arjan Versteijnen/Armis Priskus: International agierende Torhüter der niederländischen/estnischen Nationalmannschaft mit großem Entwicklungspotenzial
REGIONALSPIEGEL:
Für welches Hobby hast Du jetzt weniger Zeit?
PHILIPP BRAUN:
Da ich gerne Rad fahre, werden die Touren wohl jetzt etwas kürzer ausfallen.