Artikel von: Redaktion
24.10.2024
Einbruchschutz: Die Polizei gibt Tipps für ein sicheres Zuhause
Sachsen. Im letzten Jahr wurden zum zweiten Mal in Folge mehr Wohnungseinbruchsdiebstähle (2.236 Fällen) in Sachsen registriert. Fast jeder vierte Fall wurde dabei von der Polizei aufgeklärt, gegen 530 Tatverdächtige ermittelt.
Interessant ist, dass laut der Statistik „43,5 Prozent der Wohnungseinbrüche nicht vollendet wurden, was für die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit sicherungstechnischer Einbauten und Einrichtungen sowie den Erfolg polizeilicher Beratung spricht“, so das Fazit der sächsischen Polizeidirektionen. Wichtig sei, neben zertifizierter Sicherungstechnik, die jederzeit nachgerüstet werden kann, auch das eigene Verhalten beim Schutz vor Wohnungs- oder Hauseinbruch.
Anlässlich des „Tages des Einbruchschutzes“ am 27. Oktober möchte die Polizei nun die Bevölkerung für dieses Thema noch einmal sensibilisieren und gibt Tipps:
Sicherheitsbewusstes Handeln
Schließen Sie beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung alle Fenster. Bei gekippten Fenstern, Balkon- und Terrassentüren haben Einbrecher leichtes Spiel.
Schließen Sie die Haus- oder Wohnungseingangstür immer zweifach ab – auch wenn Sie nur kurz außer Haus sind.
Bei Haus- oder Wohnungstüren mit Glas sollten Sie den Schlüssel nicht von innen im Schloss stecken lassen.
Lassen Sie nachts die Rollläden herunter. Wenn Sie verreisen, sollten diese allerdings oben bleiben, da ansonsten direkt sichtbar ist, dass niemand zuhause ist.
Haus- oder Wohnungsschlüssel sollten nicht auf dem Grundstück versteckt werden, da Einbrecher jedes Versteck finden.
Gartenmöbel, Mülltonnen, Leitern etc. sind beliebte Aufstiegshilfen und sollten daher weggeschlossen werden.
Keller- und Dachbodentüren in Mehrfamilienhäusern sollten abgeschlossen werden.
Prüfen Sie stets, wer ins Haus will, bevor Sie die Tür öffnen. Das gilt insbesondere bei Mehrfamilienhäusern.
Halten Sie bei Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen.
Geben Sie in sozialen Netzwerken keine öffentlich sichtbaren Hinweise darauf, dass sie verreist sind.
Alarmieren Sie bei Gefahr – z. B. wenn Sie Hilferufe vernehmen oder eine Alarmanlage ausgelöst wurde – und in dringenden Verdachtsfällen umgehend die Polizei über den Notruf 110.
Absprachen mit den Nachbarn
Tauschen Sie untereinander telefonische Erreichbarkeiten, Autokennzeichen und eventuell Anschriften aus, falls Sie längere Zeit nicht zu Hause sind.
Bitten Sie die Nachbarn Ihres Vertrauens darum, während längerer Abwesenheit Ihre Wohnung oder ihr Haus zu betreuen, den Briefkasten zu leeren und hin und wieder nach dem Rechten zu schauen. So wirkt Ihr Zuhause nicht verlassen.
Veranstalten Sie ein Nachbarschaftstreffen und laden Sie dafür ggf. Vertreterinnen und Vertreter der Polizei und der Kommune mit ein.
Sicherungstechnik
Einbruchhemmende Türen und Fenster sowie mechanische Sicherungen können Einbrüche wirksam verhindern. Sie erschweren den Täterinnen und Tätern die Arbeit und kosten sie dadurch Zeit, die sie nicht haben. Somit erhöht sich die Chance, dass sie ihr Vorhaben abbrechen.
Kombinieren Sie mechanische Sicherungstechnik mit elektronischer Überwachung wie zum Beispiel Alarmanlagen. Das Risiko, beim Einbruch entdeckt zu werden, wird damit wesentlich erhöht.
Verwenden Sie nur zertifizierte Sicherungstechnik und lassen Sie diese durch ein Fachunternehmen einbauen. Von der Polizei geprüfte und empfohlene Firmen finden Sie im Adressennachweis für Errichterfirmen unter www.polizei.sachsen.de/errichterunternehmen.
Ergänzend zur mechanischen Sicherheitstechnik sowie Überwachungstechnik ist es empfehlenswert, Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder zu installieren.
Eine weitere sinnvolle Ergänzung sind z. B. digital programmierbare Zeitschaltuhren für Leuchten und Rollläden, Fernsehsimulatoren und Smart-Home-Systeme.
Einen Kredit oder Zuschuss für den Einbau und die Nachrüstung von Sicherungstechnik können Eigentümer, Vermieter und Mieter im Rahmen der staatlichen Förderung von Einbruchschutz erhalten. Mehr Infos unter www.k-einbruch.de/sicherheitstipps/foerderung.
Die Polizei empfiehlt, wertvolle Gegenstände sowie Schmuck- und Kunstgegenstände zu katalogisieren und zu fotografieren. Achten Sie zudem auf eine ausreichende Hausratversicherung, damit im Falle eines Einbruchs die Absicherung des finanziellen Schadens gewährleistet ist. Informieren Sie sich dazu bei Ihrer Versicherung oder der Verbraucherschutzzentrale.
Die Polizeilichen Beratungsstellen der Polizeidirektionen in Sachsen unterstützen darüber hinaus mit mehreren Aktionstagen die Präventionskampagne K-Einbruch. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich zum Thema Einbruchschutz sicherungstechnisch sowie verhaltensorientiert beraten zu lassen.