Artikel von: Sven Günther
04.11.2024
Einkommen: Wer hat wie viel?
1.963 Euro Einkommen pro Monat – statistisch!
Neue Zahlen des Statistischen Landesamts belegen: Im Jahr 2022 erreichte das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Sachsen durchschnittlich 23.563 Euro, ein Plus von 5,9 Prozent oder 1.313 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die regionalen Unterschiede sind dabei erheblich und zeigen spezifische Entwicklungen in einzelnen Landkreisen und Städten.
Was ist das verfügbare Einkommen?
Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen bezeichnet das durchschnittliche Einkommen, das einer Person nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben sowie nach Berücksichtigung von Transferleistungen (z. B. Kindergeld, Renten, Arbeitslosengeld) zur Verfügung steht. Es handelt sich also um den Betrag, der für Konsumzwecke, Sparen oder Investitionen genutzt werden kann. Heißt: Jeder Sachse kann STATISTISCH betrachtet 1.963 pro Monat ausgeben!
Höchstes Pro-Kopf-Einkommen im Leipziger Land
Das Leipziger Land führt weiterhin die Einkommensrangliste in Sachsen an. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 25.523 Euro lag der Landkreis Leipzig 2022 an der Spitze. Seit 2011 verzeichnet die Region die höchsten Einkommen pro Kopf in Sachsen. Die Stadt Leipzig weist hingegen das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen auf, das seit 2019 unter dem landesweiten Durchschnitt liegt und 21.460 Euro im Jahr 2022 betrug.
Mittelsachsen mit größtem Einkommenszuwachs
Die Region mit dem höchsten Einkommenswachstum im Jahr 2022 war Mittelsachsen. Dort stieg das Pro-Kopf-Einkommen um 1.586 Euro oder 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz dazu fiel der Anstieg in der Stadt Leipzig mit 769 Euro beziehungsweise 3,7 Prozent geringer aus.
Bevölkerungswachstum beeinflusst Einkommensniveau
Die Bevölkerungsentwicklung hatte 2022 ebenfalls Einfluss auf das Einkommen pro Kopf in Sachsen. Die Bevölkerung stieg um 0,4 Prozent, wobei die Stadt Leipzig den höchsten Anstieg mit 1,6 Prozent verzeichnete. Im ländlichen Raum rund um Chemnitz dagegen ging die Bevölkerungszahl zurück, was sich auf das regionale Einkommen auswirken kann.
Einkommenszuwächse im Langzeitvergleich
Ein Vergleich der Jahre 2015 und 2022 zeigt, dass die Landkreise Bautzen und Görlitz die größten Einkommenssteigerungen in Sachsen aufwiesen. Der Landkreis Bautzen verzeichnete einen Anstieg von 31 Prozent, gefolgt vom Landkreis Görlitz mit 30,4 Prozent. Die Stadt Leipzig zeigte im gleichen Zeitraum die geringste Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens mit einem Zuwachs von 20 Prozent.
Wer hat wie viel?
Chemnitz: 22.910 Euro
Erzgebirgskreis: 23.682 Euro
Mittelsachsen: 23.991 Euro
Vogtlandkreis: 23.702 Euro
Zwickau: 24.337 Euro
Dresden: 23.319 Euro
Bautzen: 24.328 Euro
Görlitz: 22.671 Euro
Meißen: 23.907 Euro
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: 24.412 Euro
Leipzig: 21.460 Euro
Landkreis Leipzig: 25.523 Euro
Nordsachsen: 24.043 Euro
Einfluss von Pendlerströmen auf die Einkommensverteilung
Die Einkommensverteilung wird auch durch Pendlerbewegungen beeinflusst. In den drei kreisfreien Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz erzielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer höhere Bruttolöhne und -gehälter. Ein Teil dieses Einkommens fließt jedoch durch Pendler in die umliegenden Landkreise, was zu einer breiteren regionalen Verteilung des verfügbaren Einkommens führt.