Start Kein schwarzer Freitag für die Niners Chemnitz
Artikel von: Judith Hauße
24.11.2023

Kein schwarzer Freitag für die Niners Chemnitz

So sehen glückliche Seriensieger aus. Fotos: JSpictures.de -Jan Stimpel

Hamburg kann die Sieges-Serie der Chemnitzer Basketballer nicht stoppen

Die Niners Chemnitz kletterten am Freitag erneut an die Tabellenspitze. Gegen die Hamburg Towers gewannen sie vor knapp 4.400 heimischen Fans 96:87. Es ist der damit 15. wettbewerbsübergreifende Sieg in Folge. Ein Sieg, der viel Nerven und Kampf abforderte – nachzulesen in unserer Viertelanalyse.

WochenENDspiegel-Viertelanalyse

Starting-Five: Aher Uguak, Jeff Garrett, Deandre Lansdowne, Wes van Beck, Kevin Yebo

Q1: Niners bleiben am Ball

Hamburg kann zu Beginn einen schnellen 4:0-Lauf hinlegen (0:4). Chemnitz macht die ersten zwei an der Freiwurflinie, verpasst jedoch kurz darauf nach einem Steal von Deandre Lansdowne seine erneute Chance zu Punkten (2:4). Jeff Garrett kann dem von den Fans „geliebten“ Lukas Meisner den Ball abluchsen, holt die erste Chemnitzer Führung (6:4).
Chemnitz zieht die Verteidigung an und zwingt Hamburg zu schweren Abschlüssen. (10:6). Meisner scheint es in der Messe Chemnitz nicht sonderlich zu gefallen, bereits das zweite Mal kann er den Ball nicht halten (14:6). Das wird nicht wohl an den vielen Buh-Pfiffen der Chemnitzer Fans liegen? *hust

Lukas Meisner hat es heute nicht sonderlich in Chemnitz gefallen. Ab Viertel Nummer 2 war er nicht mehr auf dem Parkett zu sehen.

Wes van Beck sorgt zwei Minuten vor Schluss für einen souveränen Vorsprung (19:6). Hamburg veranlasst dies zu unnützen Fouls, Teamfoulgrenze erreicht, van Beck geht an die Linie (21:6). Auch die Chemnitzer sammeln zum Ende hin einige Fouls, was sie zunächst allerdings nicht aus dem Konzept bringt. Uguak mit dem erfolgreichen Dreier zum 26:18 nach den ersten zehn Minuten.

Q2: Hamburg kratzt an der Niners-Führung

Nach einfachen Hamburger Punkten zu Beginn des zweiten Viertels (28:22) nimmt Chemnitz den Gästen schnell wieder den nordischen Wind aus den Segeln, van Beck für drei (31:22). Ein erfolgreicher Abschluss der Hamburger von außen zwingt Niners-Headcoach Pastore dann aber doch zur ersten Auszeit. Die Chemnitzer Defensive lässt sich aktuell zu einfach abschütteln (31:27). Vincent King (Towers) mit dem Block an Lansdowne, gefolgt vom erneuten Chemnitzer Ballverlust lässt den Abstand zu den Towers geringer werden (33:29). Chemnitz wirkt zur Mitte des Viertels etwas verunsichert, lässt sich von den Hamburgern nun vermehrt Fouls anhängen. Das bringt die Gäste aus dem Norden an zwei Punkten heran (33:31). Uguak kann die Fans besänftigen (36:31).

Trashtalk zwischen Lansdowne und Nico Brauner (Towers) bringt die körperliche Intensität des Spiels nun zum Kochen. Mit Folgen für Stinkstiefel Brauner, der bekommt prompt das Technische (39:34). Hamburg treibt ihr Spielchen allerdings weiter, dieses Mal schafft es Wobo aber nicht, das Foul geht an ihn (43:38). Das zweite Viertel bleibt ein zähes, Hamburg bringt sich mal wieder an die Freiwurflinie (45:40).

Q3: Hamburg schiebt Frust

Die Niners starten nach der Halbzeitpause mit einem schnellen 9:0-Lauf, angeführt von Wes van Beck und Kevin Yebo (49:40). Punkte im Doppelpakt: Yebo hustelt sich unter dem Korb durch, Rebound geht danach gleich wieder an Chemnitz, Jeff für weitere zwei (53:43). Hab ich Doppelpack gesagt? ich meinte Trio infernale (55:43). Hamburg macht da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört haben, mit Fouls anhängen und danach am gewohnten Platz verweilen, die Freiwurflinie. Die Chemnitzer können hingegen ihren Vorsprung wieder ausbauen (60:47). Ein was macht den Niners aber zu schaffen, die schnellen Angriffe der Hamburger sind kein Leichtes für die Defensive. Aber was machen die Hamburger, wenns mal nicht so läuft, na klar, foulen (64:59). Ich wage mal die leise Vermutung, das Spiel entschiedet sich heute an der Freiwurflinie (67:61). Uguak kann den Spuk beenden (72:61).

Q4: Chemnitz holt den 15. Sieg in Folge

Die letzten zehn Minuten haben geschlagen. Wenn es nach den Chemnitzern geht, für Hamburg. Denn drei von van Beck und ein Fast Break vom Dienstältesten Lansdowne macht 15 Punkte Vorsprung (79:64). Als hätte man es ahnen können, Hamburg erzwingt Fouls wenns bei chemnitz läuft. Nützt nur nicht viel, die Rechnung ohne van Beck gemacht (81:72). Chemnitz kann das auch mit dem Körpereinsatz (88:76). Randnotiz: Lukas Meisner fehlt seit dem ersten Viertel auf dem Parkett. War ihm wohl zu viel Niners auf den Ohren.

Chemnitz beweist Nerven und Kampf – und dass ohne unnötig viel körperlichen Kontakt (96:83). den Gästen fehlt es nun an konstruktiven Antworten. Zwar können sie noch zweimal punkten, das reicht aber nicht und beenden damit ihre „Sieges-Serie“ (96:87). Nicht so die Niners, die bauen ihr Erfolgshaus weiter.