Artikel von: Björn Max Wagener
05.12.2023
Kind stirbt bei Busunfall
Leitstelle löst Großalarm für Rettungskräfte aus
Sehmatal OT Cranzahl. Am Dienstagmorgen alarmierte die Leitstelle Chemnitz die zuständigen Rettungskräfte zu einem Verkehrsunfall auf die K7131 bei Cranzahl. Nach bisherigen Informationen befuhr der 45-jährige Fahrer eines Linienbusses die abschüssige Richterstraße aus Richtung der B95. Etwa 500 Meter vor dem Ortseingang Cranzahl geriet der Bus aus bisher unbekannter Ursache nach links und kollidierte seitlich mit einem entgegenkommenden Winterdienstfahrzeug. Anschließend kam der Bus weiter nach links von der Fahrbahn ab und stieß frontal gegen einen Baum. Bei dem Unfall erlitt ein im Bus mitfahrender zehnjähriger Junge schwerste Verletzungen. An diesen verstarb er trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort. Der Busfahrer sowie eine 59-jährige Insassin wurden schwer verletzt. Ein mitfahrendes zehnjähriges Mädchen erlitt leichte Verletzungen, bleibt aber zur Beobachtung in einem Krankenhaus. Zehn weitere Businsassen im Alter zwischen elf und 39 Jahren erlitten ebenso leichte Verletzungen, konnten das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen.
Neben den polizeilichen Maßnahmen zur Unfallaufnahme kamen zahlreiche Einsatzkräfte zur Betreuung von Betroffenen, Angehörigen und Zeugen zum Einsatz. Hier agierten die Einsatzkräfte im Zusammenwirken mit dem Kriseninterventionsteam und den Rettungskräften. Insgesamt entstand bei dem Unfall ein Sachschaden in Höhe von etwa 100.000 Euro. Die Richterstraße ist zwischen der B 95 und dem Ortseingang Cranzahl weiterhin voll gesperrt. Zur Unfallursache laufen die Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes.
Bürgermeister von Sehmatal wendet sich mit Worten an die Bevölkerung
Liebe Bürger,
der schlimme Unfall, der sich heute in den frühen Morgenstunden ereignete, macht uns alle betroffen. Kein Unfall geht spurlos vorüber, jedoch wenn die Beteiligten Kinder sind, fehlen uns allen die Worte. Ich bin in Gedanken besonders bei den Eltern, die den Verlust ihres Kindes beklagen müssen. Keiner möchte sich so etwas vorstellen und ich möchte meine Anteilnahme auch im Namen der Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung zum Ausdruck bringen. Mein Dank gilt den Kameraden der Feuerwehr, den Helfern vor Ort, den Mitarbeitern der Polizeidirektion, aber auch besonders denen der Villa Märchenland in Sehma und dem Kriseninterventionsteam. Auf eine solche Situation ist keiner vorbereitet und wird es auch niemals sein. Dennoch ist es auch nicht angezeigt, vorschnell zu urteilen. Dies ist ein schwarzer Tag für unseren Ort, der uns mehr als traurig macht. Wir denken an alle Betroffenen und Verletzten und ich kann nur baldige Genesung wüschen, vor allem für die seelischen Verletzungen.
Zum stillen und persönlichen Gedenken ist die evangelisch-lutherische Kirche in Neudorf heute Abend von 18 bis 20 Uhr geöffnet.
S. Nestler, Bürgermeister der Gemeinde Sehmatal