Start Persönliches Geschenk für Mama
Artikel von: Corina Lingscheidt
19.04.2025

Persönliches Geschenk für Mama

Bild: Adobe Stock / Southern Creative
Bild: Adobe Stock / Southern Creative

Jedes Jahr im Mai ist es wieder soweit: Der Muttertag steht vor der Tür. Ein Tag, der vielen Menschen besonders am Herzen liegt – denn er ist ganz unseren Müttern gewidmet.

Doch woher kommt dieser besondere Feiertag eigentlich? Und warum ist es für viele so wichtig, an diesem Tag etwas zu schenken?

Die Ursprünge des Muttertags

Der Muttertag hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Schon bei den alten Griechen und Römern wurden Feste zu Ehren von Muttergöttinnen wie Rhea oder Cybele gefeiert. Diese Rituale galten als Dank für Fruchtbarkeit, Leben und Fürsorge.

Die moderne Form des Muttertags, wie wir ihn heute kennen, geht jedoch auf das frühe 20. Jahrhundert in den USA zurück. Die US-Amerikanerin Anna Jarvis setzte sich nach dem Tod ihrer Mutter dafür ein, einen offiziellen Feiertag zu Ehren aller Mütter einzuführen. 1914 erklärte der damalige US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Muttertag.

Von dort verbreitete sich die Idee schnell in viele andere Länder – auch nach Deutschland. Hier wurde der Muttertag erstmals 1923 gefeiert und gewann schnell an Bedeutung.

Der Muttertag ist kein gesetzlicher Feiertag, aber für viele Menschen ein fester Bestandteil im Kalender. Es ist ein Tag, um Danke zu sagen – für Liebe, Fürsorge, Unterstützung und all die kleinen Dinge, die Mütter oft ganz selbstverständlich tun.

Das Schenken ist dabei keine “Pflicht” – wird aber in den meisten Kulturen als schöne Geste angesehen, um Wertschätzung auszudrücken.

Typische Gesten zum Muttertag

Klassische Geschenke sind Blumen, selbstgemachte Karten, Pralinen oder kleine Aufmerksamkeiten wie ein gemeinsames Frühstück oder ein freier Tag für Mama.

Es geht dabei nicht um teure Geschenke, sondern um die Geste und die Liebe – und vor allem die Wertschätzung gegenüber den Müttern.

Viele Kinder basteln schon im Kindergarten oder in der Schule kleine Geschenke – und auch Erwachsene lassen es sich oft nicht nehmen, für diesen Tag ein persönliches Geschenk für Mama zu finden.

Der Muttertag ist mehr als nur ein Anlass zum Schenken – er ist ein Moment der Anerkennung und des Innehaltens. In einer oft hektischen Welt erinnert er uns daran, wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu zeigen. Ob mit Blumen, Worten oder einfach Zeit – das Wichtigste ist, dass es von Herzen kommt.

Muttertag in Deutschland

In deutschen Schulen wird der Ursprung des Muttertags nicht flächendeckend oder verpflichtend im Lehrplan behandelt – aber je nach Schulform, Lehrkraft und Altersstufe kann das Thema durchaus im Unterricht aufgegriffen werden.

Besonders in den Klassen 1 bis 4 ist der Muttertag oft ein Thema im Sachunterricht, Religion, Ethik oder Kunstunterricht.

Der Fokus liegt meist darauf, warum wir Müttern danken, und es werden Basteleien oder kleine Geschenke vorbereitet.

Manchmal erklärt die Lehrkraft auch kurz den Ursprung des Tages, z. B. die Geschichte mit Anna Jarvis oder die antiken Wurzeln.

In der Sekundarstufe wird der Muttertag selten direkt im Unterricht behandelt, es sei denn, es passt zum Thema:

  1. In Geschichte (z. B. im Zusammenhang mit Feiertagen oder Propaganda im Dritten Reich, wo der Muttertag auch genutzt wurde).
  2. In Ethik/Philosophie oder Religion kann er als Anlass für Diskussionen über Familie, Dankbarkeit oder Konsumkritik dienen.
  3. In Deutsch könnte der Muttertag als Aufhänger für Aufsätze, Gedichte oder Debatten genutzt werden.

Ob der Ursprung des Muttertags in der Schule thematisiert wird, hängt stark von der Lehrperson und dem Kontext des Unterrichts ab.

Im frühen Schulalter liegt der Fokus eher auf dem Feiern und Wertschätzen der Mütter – weniger auf dem historischen Hintergrund.

In höheren Klassen wird das Thema meist nur dann besprochen, wenn es sich thematisch anbietet.

Zusammenhang zwischen Muttertag und Vatertag

Wie wir nun wissen, war Jarvis zwar die Begründerin des Muttertags in seiner modernen Form, kämpfte ab 1907 dafür, einen offiziellen Tag zur Ehrung der Mütter einzuführen, welcher 1914 dann in den USA tatsächlich gesetzlich anerkannt wurde.

Der Vatertag hat jedoch einen ganz anderen Ursprung. Er hängt tatsächlich vom Land ab!

Der amerikanische Vatertag

…wurde von einer Frau namens Sonora Smart Dodd initiiert.

Sie wollte ihren Vater ehren, der nach dem Tod ihrer Mutter allein sechs Kinder großzog. Der erste Vatertag wurde am 19. Juni 1910 in Spokane, Washington gefeiert. Es dauerte jedoch bis 1972, bis der Vatertag in den USA offiziell anerkannt wurde.

Der deutsche Vatertag

…ist hingegen wieder etwas ganz anderes.

Er wird an Christi Himmelfahrt gefeiert, dem gesetzlicher Feiertag, 39 Tage nach Ostern.

Ursprünglich war er kein Ehrentag für Väter*, sondern entwickelte sich im 19. Jahrhundert eher zu einem Tag für Männerausflüge und geselliges Beisammensein – auch als Herrentag bekannt!

Inzwischen feiern viele Familien ihn aber ähnlich wie den Muttertag, mit kleinen Geschenken oder einem gemeinsamen Ausflug.

Sehr spannende Frage – und eine, die viele Menschen immer wieder bewegt, gerade in unserer Zeit, wo sich Familienmodelle, Rollenbilder und gesellschaftliche Werte verändern.

Beide Tage sind fest im kulturellen Bewusstsein vieler Menschen verankert – als Gelegenheit, Eltern „Danke“ zu sagen. Solche Rituale haben oft eine lange Lebensdauer.

Bereits Kindergärten und Schulen feiern sie weiterhin, meist mit kleinen Bastelaktionen. Das prägt früh.

Natürlich sorgen auch Handel & Werbung dafür, dass Muttertag (und in geringerem Maß der Vatertag) präsent bleiben – teils leider auch aus kommerziellen Gründen.

Was sich mehr und mehr verändert, ist jedoch die Art, wie sie gefeiert werden.

Viele Menschen hinterfragen die traditionellen Rollenbilder!

Auch Patchworkfamilien, Alleinerziehende oder gleichgeschlechtliche Eltern stellen neue Fragen: Wer wird wann gefeiert – und wie?

Es gibt teils kritische Stimmen, die die Kommerzialisierung ablehnen oder sagen, Liebe und Anerkennung sollten nicht an einem festen Tag hängen.

Da Mutter- und Vatertag sind keine staatlichen Feiertage in Deutschland sind, sondern eher kulturelle bzw. gesellschaftliche Tage, wird es weniger wahrscheinlich zur „Abschaffung“ kommen. Menschen feiern sie einfach *mehr oder weniger aktiv.

Mutter- und Vatertag in der Familie lebendig halten – ohne Kitsch oder Zwang

1. Nicht nur schenken – sondern sprechen

Ein ehrliches „Danke“, ein Brief oder ein schöner Moment zu zweit wiegt oft mehr als ein Blumenstrauß.

2. Traditionen anpassen

Statt Kaffeekränzchen oder Vatertagsbier: Wie wär’s mit einem gemeinsamen Ausflug, Picknick, Spielabend oder Frühstück ans Bett?

3. Kinder einbeziehen 

Kleine Gesten, Selbstgebasteltes oder auch einfach Zeit mit Mama oder Papa – das bleibt oft in Erinnerung.

4. Jenseits der Rollen denken 

Nicht jede Mutter backt Kuchen, nicht jeder Vater grillt. Feiere den Menschen – nicht das Klischee.

5. Flexibilität zeigen

Wer an dem Tag nicht kann oder weit weg wohnt: Ein Anruf, ein Videogespräch oder ein Brief können genauso viel bedeuten.

Mutter- und Vatertag werden wohl nicht verschwinden, aber sie werden persönlicher, vielfältiger und bewusster gefeiert. Und das ist vielleicht gar nicht schlecht – weg vom Pflichtprogramm, hin zu echter Wertschätzung.

Jarvis war übrigens später enttäuscht darüber, wie kommerzialisiert der Tag wurde.