Artikel von: Sven Günther
29.11.2024
Arbeitslosigkeit: Erzgebirge top, Chemnitz flop
Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen im November
Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist im November 2024 leicht gesunken. Im Vergleich zum Oktober waren etwa 1.100 weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Dennoch liegt die Zahl der Arbeitslosen mit 138.500 höher als im Vorjahr. Im November 2024 waren sachsenweit 138.500 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.100 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 8.400, damals lag die Quote bei 6,1 Prozent.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit wurde maßgeblich durch Qualifikationsmaßnahmen und Krankheitsabmeldungen beeinflusst. Gleichzeitig wurden im November über 1.000 mehr Menschen aus Beschäftigung arbeitslos, als neue Arbeitsplätze gefunden wurden.
Verteilung auf Jobcenter und Arbeitsagenturen
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 92.506 Arbeitslose, das entspricht 66,8 Prozent der Gesamtzahl. Die elf Arbeitsagenturen kümmerten sich um 45.962 Menschen, also 33,2 Prozent. Im Monatsvergleich sank die Arbeitslosigkeit in den Jobcentern um 556 Personen (-0,6 Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 576 (-1,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosenzahl in beiden Bereichen: In den Jobcentern um 3.283 (+3,7 Prozent), in den Arbeitsagenturen um 5.154 (+12,6 Prozent).
Regionale Unterschiede: Rückgang in den meisten Landkreisen
Die Arbeitslosenzahlen sanken in fast allen sächsischen Landkreisen. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Stadt Dresden (-1,9 Prozent) sowie die Landkreise Meißen (-1,7 Prozent) und Bautzen (-1,7 Prozent). Ein leichter Anstieg war lediglich in Nordsachsen (+0,4 Prozent) und Görlitz (+0,3 Prozent) zu beobachten.
Ranking der Arbeitslosenquoten in Sachsen im November 2024 (in Prozent)
Erzgebirgskreis – 5,1 Prozent
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge – 5,1 Prozent
Zwickau – 5,4 Prozent
Mittelsachsen – 5,5 Prozent
Leipzig (Landkreis) – 5,6 Prozent
Meißen – 5,6 Prozent
Vogtlandkreis – 5,8 Prozent
Bautzen – 6,1 Prozent
Nordsachsen – 6,4 Prozent
Dresden (Stadt) – 6,5 Prozent
Leipzig (Stadt) – 7,9 Prozent
Görlitz – 8,6 Prozent
Chemnitz (Stadt) – 9,0 Prozent
Arbeitsmarktbewegung und freie Stellen
Im November meldeten sich 25.700 Menschen arbeitslos, während 26.800 ihre Arbeitslosigkeit beendeten. Aus Beschäftigung meldeten sich 8.500 Personen arbeitslos, jedoch fanden nur 7.400 wieder einen Job.
Gleichzeitig wurden rund 5.400 freie Stellen neu gemeldet, was einem Rückgang um 9,7 Prozent im Vergleich zum Oktober entspricht. Auffällig ist weiterhin, dass die meisten Betriebe ausgebildete Fachkräfte suchen. Von den 32.692 gemeldeten Stellen sind 61 Prozent (19.800) für ausgebildete Fachkräfte, zwölf Prozent für Spezialisten (z.B. Meister oder Techniker | 4.000) und zehn Prozent für Experten mit einem akademischen Abschluss (3.300) gemeldet. Nur 17 Prozent aller Stellen (5.600) sind für Helfertätigkeiten gemeldet.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt rund 44.000 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
Zitat
„Erfreulich ist, dass im November weniger Menschen arbeitslos gemeldet waren. Dieser Rückgang der Arbeitslosigkeit ist durch unsere Investition in die Qualifikation der Menschen und durch Krankheitsabmeldungen verursacht und weniger durch das Wirtschaftsgeschehen. Denn die unsichere Wirtschaftslage und die konjunkturellen Risiken wirken sich weiter auf den Arbeitsmarkt aus. So sind auch im November über eintausend mehr Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos geworden, als sich in Arbeit abmelden konnten. Dennoch möchte ich Mut machen: Besonders Fachkräfte haben vergleichsweise gute Jobchancen“ sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).