Start Sonderschau „Silberrausch und Berggeschrey“ im Freiberger Museum eröffnet
Artikel von: Constanze Lenk
23.03.2018

Sonderschau „Silberrausch und Berggeschrey“ im Freiberger Museum eröffnet

Forschungsergebnisse und Funde aus den mittelalterlichen Silberbergwerken bilden die Grundlage für die Sonderausstellung im Freiberger Museum. Dr. Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie Sachsen (re.) erklärte bei einem Presserundgang die Gestaltung und Exponate der Schau. Foto: Constanze Lenk

Unter dem Titel „Silberrausch und Berggeschrey“ öffnet am 24. März eine neue Sonderausstellung im Freiberger Stadt- und Bergbaumuseum. Die Schau ist Teil des Jubiläumsjahres „Silberstadt im Silberrausch“, in dem Freiberg mit vielfältigen Veranstaltungen an den ersten Silberfund 1168 und die urkundliche Ersterwähnung des Ortsnamens Freiberg 1218 erinnert. Die Sonderausstellung wird bis 11. Juni in Freiberg gezeigt.
Forschungsergebnisse und Funde aus den mittelalterlichen Silberbergwerken bilden die Grundlage für diese Ausstellung. Dazu zählt auch eine der bedeutendsten Entdeckungen in der Montanarchäologie Europas – die mittelalterlichen Bergwerke, die im ostsächsischen Dippoldiswalde gefunden wurden. Die Hochwasserkatastrophe in Sachsen brachte im Jahr 2002 eine verborgene Welt ans Licht. Jahrhundertelang unbemerkt verbargen sich unter der Stadt Dippoldiswalde vergessene Silberbergwerke aus dem hohen Mittelalter, die erst durch die Fluten freigespült wurden. Mitarbeiter des Landesamtes für Archäologie in Dresden entdeckten in dem unterirdischen Grubensystem außergewöhnlich gute erhalte Holzfunde, die europaweit einzigartig sind und ein Glücksfall für die Montanarchäologie bedeuteten.
Die Entdeckung der Silbergruben von Dippoldiswalde war die Initialzündung für das deutsch-tschechische ArchaeoMontan-Projekt, das sich seit 2012 der Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen widmet. Den Besuchern der Ausstellung bietet sich ein faszinierender Einblick in die Welt der Bergbauarchäologie und ihrer Entdeckungen.
Gezeigt werden über 150 Exponate aus dem sächsischen und böhmischen Erzgebirge sowie Funde aus dem Harz und Exponate aus der Sammlung des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg. Zu den Highlights zählen die sensationellen Holzfunde aus Dippoldiswalde und Niederpöbel, darunter Haspelteile, Erzmulden, Schaufeln, Kratzen und andere Werkzeuge aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Einzigartige Freiberger Objekte zeigen wie das bunte Leben in einer mittelalterlichen Bergstadt aussah.
Dank zahlreicher Medienstationen mit Filmbeiträgen und 3D-Animationen ist ein abwechslungsreicher, spannender und anschaulicher Rundgang rund um den mittelalterlichen Bergbau entstanden. Im Eintrittspreis inbegriffen ist eine kurzweilige Hörführung mit Interviews, Spielszenen und interessanten Informationen zu den Exponaten.
Als Begleitprogramm gibt es Fachvorträge zum Thema und immer am letzten Sonntag des Monats um 11 Uhr öffentliche Führungen, die im Eintrittspreis enthalten sind. Außerdem können Schulklassen das museumspädagogische Programm “Silberrausch und Berggeschrey” buchen (Gruppenpauschale: 40 Euro). Die Schau endet am Montag, 11. Juni, mit einer Finissage ab 13 Uhr.
Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog zum Preis von 19,95 Euro erschienen, der an der Museumskasse, in der Osterzgebirgsgalerie Dippoldiswalde und im Handel erhältlich ist.
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

Hier schon mal vorab ein kleiner Rundgang durch die Ausstellung. Fotos: Constanze Lenk