Start Erzgebirge Vom Erzgebirge in die Welt
Artikel von: Sven Günther
20.11.2023

Vom Erzgebirge in die Welt

Ralf Kretschmar aus Scheibenberg (Erzgebirge) setzt sich weltweit für das bewusste Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen (in seinem Fall Holz) ein
Ralf Kretschmar aus Scheibenberg (Erzgebirge) setzt sich weltweit für das bewusste Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen (in seinem Fall Holz) ein. Foto: Ronny Küttner

Der Nachhaltigkeitsmeister aus dem Erzgebirge

Erzgebirge. Die Meisterfeier steigt am 23. November in Düsseldorf. Ralf Kretschmar wird sich über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Bauhandwerk freuen können. Mit seiner Firma wurde er von einer Fachjury aus über 5.000 Unternehmen ausgewählt. Er überzeugte die Experten mit dem Engagement für umweltfreundliche und nachhaltige Baupraktiken. Mit dem Umweltlabel „Holz von Hier“ verweisen sie beim Endkunden auf die Verwendung von regionalen Hölzern.

Nachhaltigkeitszentrum im Erzgebirge

Holz von hier! Ein Motto, in dem Kretschmar eine Aufgaben sieht, der er sich stellt. Schon 2020 initiierte er das Nachhaltigkeitszentrum „Planet Erde – Ressource Wald“ in Scheibenberg (Erzgebirge). Inzwischen fand er verschiedene Partner u.a. in der Schweiz, in Spanien und Österreich.
Nach den Grundsätzen des Firmeninhabers: „Da wo man erntet, muss man auch säen“ und „Global denken, regional handeln“ werden in den verschiedensten Regionen unserer Erde Informationszentren mittels Partnerunternehmen und Stiftungen errichtet.
Wo das erste Informationszentrum in Deutschland entstehen wird, entscheidet sich in diesen Tagen. Kretschmar: „Die Standorte der Infostellen müssen so gewählt werden, damit wir sehr viele Menschen erreichen, zum Thema aufklären und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisieren.“

Ralf Kretschmar (Mitte) mit einem Teil des Teams seiner Firma Holzbau Kretschmar, das jetzt den Deutschen Nachhaltigskeitspreis gewann. Fotos: priva

Vom Erzgebirge in die Welt

Er schaut von der Heimat Erzgebirge in die Welt. „Somit steht der Schutz des tropischen Regenwaldes genauso im Mittelpunkt, wie die nachhaltige Nutzung und Pflege heimischer Wälder“, sagt der Firmenchef. Und führt weiter aus: „Wir geben in den Informationszentren Antworten auf viele Fragen. Warum lohnt es sich, den Wald zu bewahren? Wie bringen wir den Rohstoff Holz wieder mehr in den Alltag? Ein großer Themenblockbefasst sich mit der CO2-Reduktion. Unter den Titeln „Holz statt Kunststoff“ oder „Holz statt Zement“ werden unter wissenschaftlicher Begleitung Wege
aufgezeigt, die in Zukunft unumgänglich sind.“
Die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ist ein Katalysator, der Kretschmars Stimme Gewicht verleiht, die auch EU-Präsidentin Ursula von der Leyen an ihre Worte erinnert.
Der Scheibenberger: „Sie hatte 2020 in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union gesagt, dass sich der Bausektor aus einer CO2-Welle in eine CO2-Senke verwandeln kann, wenn organische Baustoffe wie Holz angewandt werden.

Kretschmar: „Jetzt arbeiten wir daran, diese Erkenntnis und Aussage der ‚obersten europäischen Stelle‘ über die Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalebene zu kommunizieren und für deren Umsetzung zu werben und diese auch zu fordern. Gerade bei der öffentlichen Hand sehen wir – im Gegensatz zur Privatwirtschaft – große Hemmnisse, wenn es darum geht, nachhaltiges Bauen in die Praxis umzusetzen.“