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Artikel von: Redaktion Regionalspiegel
26.05.2025

Wie lässt sich Mobbing verhindern?

Eine Frau leidet am Arbeitsplatz unter Mobbing durch Kollegen.
Foto: © Andrey Popov – stock.adobe.com

Mobbing ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen im Berufsalltag. Neben Kollegen, die Sticheln oder sogar üble Nachrede betreiben, sind es häufig auch Vorgesetzte. In dem Fall spricht man von Bossing. Ob Mobbing oder Bossing, Betroffene leiden unter den Schikanen und der Ausgrenzung.

Mobbing lässt sich durch Prävention bedingt verhindern. Zumindest die Wahrscheinlichkeit, ein Mobbingopfer zu werden, stark minimieren. Mitarbeiter müssen untereinander auf die Anzeichen des Mobbings achten. Nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei anderen.

1. Woran erkennt man Mobbing?
1.1 Wie gehen Mobber vor?
2. Welche präventiven Maßnahmen gibt es?
2.1 Wer ist für die Prävention gegen Mobbing verantwortlich?
3. Wie verhalte ich mich am Arbeitsplatz richtig?
3.1 Wen kontaktiere ich, um Mobbing zu melden?
4. Schlusswort

Woran erkennt man Mobbing?

Ein Kollege wird von den meisten Mitarbeitern gemieden. In Gesprächen unter den Kollegen wird über einen bestimmten Mitarbeiter sehr häufig gelästert oder über ihn verbreiten sich Gerüchte. Teils sehr anzügliche Behauptungen, ohne dass einer oder mehrere dafür Beweise liefern. „Ich habe von dem gehört, dass….“ Solche Äußerungen sind in den Werkshallen, der Gastronomie und in den Büros immer wieder zu hören.

Bossing hingegen lässt sich daran erkennen, dass Vorgesetzte einen Mitarbeiter ganz bewusst die Schuld für Verfehlungen im Arbeitsalltag geben. Dieser oder diese Mitarbeiter/in macht es seinen Vorgesetzten nie recht. Immer wieder kassiert das Mobbingopfer scharfe Kritik im Beisein der Belegschaft oder wird gedemütigt. Dazu kommen Handgreiflichkeiten, mal ist es der „Klaps auf den Po“ gepaart mit einer anzüglichen Aussage, ein anderes Mal körperliche Gewalt gegen Frauen.

Wie gehen Mobber vor?

Mobber versuchen ihre Opfer zu isolieren. Durch Verleumdungen wird das Mobbingopfer gezielt in Verruf gebracht. Neben täglichen Äußerungen am Arbeitsplatz nutzen Mobber soziale Medien, um Unwahrheiten über das Mobbingopfer zu streuen. Es geht um das Eliminieren eines beruflichen Konkurrenten oder um einen Mitarbeiter, der nach Meinung des Mobbers nicht in das Unternehmensprofil passt.

Welche präventiven Maßnahmen gibt es?

Schulungen, Veranstaltungen, Messen, Teambuilding-Maßnahmen und regelmäßige Gesprächsrunden unter den Mitarbeitern. Die präventivste Maßnahme ist das offene Gespräch. Das Thema Mobbing betrifft sehr viele Menschen und darüber ist zu sprechen. Das ruft jedem Mitarbeiter ins Gedächtnis, das nächste Mobbingopfer sein zu können. Das allein hilft die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu gewinnen.

Wer ist für die Prävention gegen Mobbing verantwortlich?

Grundsätzlich besteht für jedes Unternehmen die Pflicht des Arbeitsschutzes. Das bezieht auch die psychische Gesundheit mit ein, die bei Mobbingopfern am meisten leidet. Die Unternehmensleitung hat dafür Sorge zu tragen, dass kein Angestellter und keine Angestellte gemobbt wird. Nach dem deutschen Recht sind auch die mitschuldig, die wegsehen und Mobbing dulden, weil sie indirekt das System der Mobber unterstützen. Mitarbeiter sollten aus der Eigeninitiative das Gespräch mit der Geschäftsführung suchen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen, wenn das Unternehmen von sich aus nicht agiert.

Wie verhalte ich mich am Arbeitsplatz richtig?

Der respektvolle Umgang mit seinen Mitarbeitern ist die Grundvoraussetzung, um Mobbing am Arbeitsplatz, Streit unter Kollegen und andere Konflikte zu unterbinden. Die einfachste Lösung ist ein deeskalierendes Verhalten im Arbeitsalltag. Aufmerksam darauf zu achten, was mit seinen Mitarbeitern geschieht, wie sie sich fühlen und Hilfe anbieten, wenn allein der Verdacht auf Mobbing oder Bossing besteht.

Wen kontaktiere ich, um Mobbing zu melden?

Grundsätzlich sind die Vorgesetzten oder direkt die Personal- oder Geschäftsleitung über einen bestehenden oder drohenden Mobbingfall zu unterrichten. Agieren diese nicht, ist der Betriebsrat zu kontaktieren. Existiert dieser nicht, gibt es Hilfe durch die Gewerkschaften und Fachanwälte. In den meisten Fällen hilft das Gespräch mit einer Vertrauensperson im Betrieb.

Hilfetelefon:

Schlusswort

So sehr sich Angestellte und Vorgesetzte bemühen: Mobbing lässt sich nicht zu 100 Prozent verhindern. Mit Prävention und einer offene Diskussion lässt sich das Risiko für Mobbing und Bossing stark reduzieren und eingrenzen.