Start Vogtland ZVV beschließt 77-Millionen-Euro-Haushalt
Artikel von: Redaktion
10.05.2024

ZVV beschließt 77-Millionen-Euro-Haushalt

3,6 Millionen Kilometer legten die Züge des ZVV im Vogtland zurück. Foto: ZVV

Fahrpreise erhöhen sich ab August um knapp acht Prozent

Auerbach. Der Zweckverband ÖPNV Vogtland (ZVV) hat in seiner Verbandsversammlung einen neuen Haushalt beschlossen. „Unser Gesamthaushalt umfasst in diesem Kalenderjahr mehr als 77 Millionen Euro“, stellt Landrat Thomas Hennig als ZVV-Vorsitzender in Aussicht. Das Papier wurde ohne Gegenstimme von den Verbandsräten bestätigt. Größte Faktoren sind der Schienenpersonennahverkehr sowie der Schülerverkehr. „Der Haushalt 2024 schließt die Tochtergesellschaft Verkehrsverbund Vogtland GmbH (VVV) mit ein. Für den ZVV und den VVV planen wir mit einem ausgeglichenen Ergebnis“, informiert Diana Heinel, Kaufmännische Leiterin. Der ÖPNV ist dabei besonders gefordert. ZVV-Geschäftsführer Michael Barth betont: „Wir haben in den zurückliegenden Monaten in vielen Bereichen unglaubliche Preissteigerungen hinnehmen müssen. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir trotzdem einen ausgeglichenen Haushalt beschließen konnten, was natürlich keine Selbstverständlichkeit ist.“

Investitionen in Höhe von 1,65 Millionen Euro

In die Haushaltsplanung fließt auch die Investitionstätigkeit mit einer Summe von 1,65 Mio. Euro ein. Beschließen musste die Verbandsversammlung zugleich eine moderate Fahrpreiserhöhung, die zum 1. August 2024 in Kraft tritt. Micha Leonhardt, Leiter Verbund & Technik, stellte dazu fest: „Wir werden unsere Preise durchschnittlich um 7,96 Prozent erhöhen. Die unpopuläre Maßnahme ist zwingend erforderlich, weil wir sonst nicht kostendeckend fahren können. Für eine Einzelfahrt im Stadtverkehr beispielsweise sind es gerade 10 Cent, den unsere Mitfahrenden mehr zahlen. Der Preis für einen Stadtverkehrsfahrschein erhöht sich hier von 1,70 Euro auf 1,80 Euro“, informierte Micha Leonhardt die Verbandsräte. Laut Gesamtbericht für das Jahr 2023 erbrachten der Plauener Omnibusbetrieb (POB) und die Verkehrsgesellschaft Vogtland (VGV) insgesamt nach Vertrag 7,5 Mio. Fahrplankilometer.

Die Plauener Straßenbahn (PSB) steuerte weitere 1,26 Mio. Fahrplankilometer hinzu. Wie der Leiter Verkehrsplanung/Verkehrsinformation, Uwe Möckel, anschließend mitteilte, betrug das Leistungsvolumen im Bereich Zug genau 3,6 Mio. Zugkilometer im Jahr 2023. Für den Schienenpersonennahverkehr im Vogtland wird für das Fahrplanjahr 2024/2025 mit 3,7 Mio. Zugkilometern geplant. Die Zugleistungen werden im Rahmen der Verkehrsverträge durch die Länderbahn GmbH, DLB (Vogtlandbahn), die Bayrische Oberlandbahn GmbH (MRB) sowie die Erfurter Bahn GmbH erbracht. Die Verbandsversammlung beschloss zudem einen Zuschuss für die Instandsetzung von fünf Bushaltestellen in Ellefeld, die künftig barrierefrei den Ein- und Ausstieg der Mitfahrenden ermöglichen.

Land Sachsen bezahlt ÖPNV überwiegend

Wie Uwe Schneidler (Mitarbeiter Recht VVV GmbH) betonte, wird dieses Projekt mit 75 Prozent Zuwendung vom Land Sachsen finanziert. Maximal 12,5 Prozent zuwendungsfähige Ausgaben kommen vom ZVV laut Drittmittelrichtlinie hinzu. Ellefeld beteiligt sich mit 18.000 Euro Eigenmitteln. Die Umsetzung ist für die Monate Juli/August 2024 geplant. Rückblick: Der ZVV wurde 1994, vor 30 Jahren gegründet, um den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis zu organisieren. Weit vorausschauend steckten sich die damaligen Landkreise Auerbach, Klingenthal, Reichenbach, Oelsnitz und die Stadt Plauen das Ziel, ein integriertes Bahn-Bus-System in dem 1.412 Quadratkilometer großem Verbandsgebiet zu schaffen. Auch die Schülerbeförderung ist laut Kreistagsbeschluss Aufgabe des ZVV und wird von der VVV GmbH