Artikel von: Sven Günther
17.12.2024
Zwei Millionen für das Fichtelberg-Plateau?
Am morgigen Mittwoch steht eine wichtige Entscheidung an: Verkauft der Erzgebirgskreis das Fichtelberg-Plateau? Investor Rainer Gläß bietet zwei Millionen Euro für das 1,3 Hektar große Grundstück samt Fichtelberghaus. Der Multimillionär aus Schöneck plant zudem notwendige Investitionen. Die Kreisräte stimmen in ihrer letzten Sitzung des Jahres über das Angebot ab.
Einziger Bieter mit Konzept
Rainer Gläß war der einzige Bieter, der nach der Ausschreibung des Landkreises im Sommer ein Kaufgebot über 1.975.103,50 Euro vorlegte. Außerdem legte er ein Betreiberkonzept vor. Mitte November erhielt Gläß bereits den Zuschlag für die Schwebebahn und Skilifte am Fichtelberg.
Nun könnte auch Sachsens höchstgelegenes Grundstück privatisiert werden. Ein Gremium aus Kreisräten aller Fraktionen hat die Pläne der Investorenfamilie geprüft und empfohlen, dem Verkauf zuzustimmen.
Hoher Sanierungsbedarf als Belastung
Der Erzgebirgskreis sieht sich finanziell nicht in der Lage, die notwendigen Sanierung zu stemmen. Laut Landrat Rico Anton (CDU) läge der Bedarf bei einem hohen einstelligen Millionenbetrag.
Stadt will Flächen kaufen
Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict setzt sich für den Erhalt eines Teils des Plateaus in öffentlicher Hand ein. Der Kurort will deshalb knapp 3.000 qm des Gipfels für 24.896 Euro kaufen.
Privatisierung mit Kompromiss
Die Entscheidung über das Fichtelberg-Plateau sorgt für Diskussionen. Einerseits bieten private Investitionen eine Chance zur Modernisierung. Andererseits bleibt der Wunsch nach öffentlicher Kontrolle bestehen. Der Verkauf der Fläche um die Friedensglocke an die Stadt wäre ein Kompromiss. Ein wichtiger Punkt: Damit bliebe der Fichtelberg auch künftig DAS Touristen-Magnet im Erzgebirge.