Start Zwickau 100 Jahre „Häschenschule“
Artikel von: Redaktion
12.03.2024

100 Jahre „Häschenschule“

Einen ganzen Raum widmet das Glauchauer Museum dem Buchjubiläum. Museumsmitarbeiterin Romy Sachse mit einem Buch „Häschenschule“, vor einem der ausgestellten großen Bilder aus der „Häschenschule“. Foto: Uwe Wolf

Ein frühlingsbunter Besuch im Glauchauer Museum bei Hasenhans und Hasengrete

Glauchau. Eines der erfolgreichsten Bilderbücher aller Zeiten feiert 2024 Jubiläum: „Die Häschenschule“. Die heiteren Verse dieses Kinderbuchs schrieb Albert Sixtus (1892-1960), der als Lehrer und Schriftsteller später auch in Glauchau arbeitete. Seine liebevollen Reime um den Schulalltag von Hasenhans und Hasengrete wecken Kindheitserinnerungen bei Eltern wie Großeltern und begeistern Jungen und Mädchen bis heute. Zusammen mit den humorvollen Illustrationen von Fritz Koch-Gotha (1877-1956) gehört „Die Häschenschule“ seit nunmehr 100 Jahren zu den beliebtesten Hasengeschichten und wird weltweit gelesen. Das Museum und die Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau gestalteten einen Raum im Schlosskabinett vom 2. März bis 21. April als „begehbares Buch“, damit kleine und große Gäste eintauchen können in die Welt der „Häschenschule“.

Seine Häschen-Reime und die detailreichen Zeichnungen von Fritz Koch-Gotha können so “ohne Umblättern” auf raumhohen Ausstellungsfahnen gelesen und entdeckt werden.

„Nun beginnt die erste Stunde, Häschen haben Pfl anzenkunde.“ Illustration Fritz Koch-Gotha, Esslinger Verlag

In einer Vitrine wird auch das Originalbuch aus dem Jahr 1924 als Leihgabe des Gellert-Museums Hainichen gezeigt, sowie weitere Buchausgaben der Häschenschule, darunter auch die Jubiläumsausgabe des Thienemann-Esslinger Verlags, der die Häschen-Zeichnungen zur Verfügung gestellt hat. Darüber hinaus präsentiert das Museum aus den eigenen Sammlungsbeständen volkstümlichen Osterschmuck, wie zum Beispiel sogenannte Candy-Container, Hasenfüllfiguren um 1900, aber auch eine Auswahl an Pappostereiern der 1930er bis 1950er Jahre sowie historische Schulsachen. An einer alten Schulbank mit einer lustigen Szene aus der Häschenschule können sich Kinder von ihren Eltern und Großeltern fotografieren lassen. Ein Kreativtisch mit Ausmalblättern und Bastelbögen sowie einem Häschen-Memory lädt Familien zum Verweilen ein. Zudem kann im Museumsshop eine kleine Auswahl an Lese- und Spielbüchern der Häschenschule erworben werden.

Vorführungen während der Osterferien

Am Ostersonntag erwartet kleine und große Langohren um 14:30 Uhr die Familienführung „Auf der Suche“ und am Mittwoch in den Osterferien flimmert um 14 Uhr der Animationsfilm „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“ über die Leinwand.

Der Autor Albert Sixtus wurde 1892 im sächsischen Hainichen geboren und brachte schon als junger Schüler erste Verse über Heinzelmännchen zu Papier und zeichnete Bilder dazu. Er studierte am Lehrerseminar in Pirna, arbeitete als Vikar und Hilfslehrer und unterrichtete ab 1915 an der Realschule in Kirchberg bei Zwickau.

Der Kinderbuchautor Albert Sixtus im Jahr 1927. Foto: Albert-Sixtus-Archiv, Kottmar

Von 1922 bis 1936 schrieb und veröffentlichte Albert Sixtus insgesamt 44 Bilderbücher, neben der „Häschenschule“ (1924) auch „Der Zuckertütenbaum“ (1928) oder „Die kleinen tapferen Eierzwerge“ (1935), beide illustriert vom gebürtigen Glauchauer Richard Heinrich (1893-1958), 10 Märchenspiele, drei Abenteuerromane, drei Märchenbücher und eine Gedichtsammlung. 1926 zog Albert Sixtus mit seiner Familie nach Glauchau um, wo er als Hilfs- und Volksschullehrer an der Lehngrundschule unterrichtete, bis er 1937 vorzeitig in den Ruhestand ging. Albert Sixtus zog 1938 nach Jena und begann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu schreiben. Er verstarb 1960 im Alter von 67 Jahren in Jena.

Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag/Feiertage von 11 bis 17 Uhr, Montag/Dienstag und Karfreitag geschlossen.