Start Erzgebirge Mit dem Rollstuhl durch die Altstadt?
Artikel von: Redaktion
31.01.2017

Mit dem Rollstuhl durch die Altstadt?

Ein wichtiges Treffen. Ministerin Barbara Klepsch (l.) überreichte an die schwarzenberger Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer den Bescheid für die Fördermittel für die notwendige Umgestaltung der Oberen Schloßstraße. Fotos: Birgit Hiemer

Wie lässt sich ein Rollstuhl durch eine historische Altstadt schieben? Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer und auch Staatsministerin Barbara Klepsch haben – unabhängig voneinander – vor einiger Zeit einen Test unternommen. Beide resümierten: „Hier besteht dringender Handlungsbedarf.” Mit dem von Bund und Land im vergangenen Jahr aufgelegten Investitionsprogramm „Brücken in die Zukunft” ist es nun möglich, in den Kommunen verschiedenste Maßnahmen zu verwirklichen. Auch die barrierearme Gestaltung von Gebäuden und Wegen.

Ministerin übergibt Fördermittelbescheid

Die Stadt Schwarzenberg möchte mit Hilfe dieses Programms die barrierearme Gestaltung der Oberen Schloßstraße in Angriff nehmen. Nachdem der Schlosshof bereits barrierearm gestaltet wurde, ist es nur schlüssig, auch die Wege zum Schloss neu zu gestalten, zumal sich ja in unmittelbarer Nähe ein Seniorenheim befindet. Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch übergab am 30. Januar einen Bescheid über 268.000 Euro: „Das ist gut angelegtes Geld, denn wir brauchen noch bessere Zugänglichkeit von Straßen und Gebäuden für alle Bürger. Ob Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen – barrierefreiheit nützt allen.”

Baumaßnahme nicht nur für den Rollstuhl

Sandy Best, Mitarbeiterin des Bauamts, zeigt den Plan mit den drei farbig gekennzeichneten Bauabschnitten.

Das Hauptaugenmerk dieser Baumaßnahme liegt bei den Fußwegen. Die Granitplatten werden neu verlegt, Bortsteine auf maximal drei Zentimeter gesenkt. Jegliche Ritzen und Rillen verschwinden. Spezielle Übergänge werden ein Pflaster wie in der Schlossauffahrt erhalten. Auch wird darauf geachtet, dass trotz parkender Autos der Fußweg breit genug für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen bleibt. Das heißt aber auch, dass in diesem Bereich bis zu acht Parkplätze wegfallen müssen. Das vorhandene Granitpflaster der Straße wird nach der Begradigung wieder eingebaut.

Am 3. April sollen die Arbeiten am ersten Bauabschnitt beginnen und wenn alles gut geht, wird Mitte November alles fertig sein.

Die Arbeiten laufen unter äußerst komplizierten Bedingungen. Das Seniorenheim und auch das Schloss müssen ständig erreichbar sein. Auch die anliegenden Geschäfte und Anwohner sollen möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Stadt Schwarzenberg lädt deshalb am 6. Februar um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Ratskeller ein. Hier werden weitere Details vorgestellt und Fragen diskutiert. hb