Start Zwickau Andreas Tittmann: Ein Getriebener der alten Mama Rock’n’Roll stellt aus
Artikel von: Redaktion
23.10.2015

Andreas Tittmann: Ein Getriebener der alten Mama Rock’n’Roll stellt aus

Andreas Tittmann im Rathaus vor seinen Bildern. Fotos: Verena Kaplick
Andreas Tittmann im Rathaus vor seinen Bildern. Fotos: Verena Kaplick

Hohenstein-Ernstthal. Dort, wo sonst der Stadtrat im Hohenstein-Ernstthaler Rathaus tagt, wurde gestern Abend die 55. Ausstellung eröffnet. Und es ging lauter und bunter zu als sonst. Andreas Tittmann, der seit über 30 Jahren in Hohenstein-Ernstthal lebt, präsentierte seine Fotoausstellung Live in concerts II einem großen und vor allem gemischten Publikum. Musikalisch unterstützt wurde er dabei von The CRY und SURALIN. Sein langjähriger Freund, Musikjournalist und Buchautor Michael Fuchs-Gamböck, den er auf einem Musikfestival in Burg Herzberg Breitenbach kennenlernte, hielt die Laudatio und gewährte mit seiner Lesung auf humorvolle Art Einblicke in die Welt der Musikerszene.

Musikjournalist und Buchautor Michael Fuchs-Gamböck.
Musikjournalist und Buchautor Michael Fuchs-Gamböck.

Das Foyer im Rathaus zieren jetzt großformatige Fotos u.a. von Patti Smith, Peter Gabriel, Nil Young, David Gilmor und Mick Jagger. Die Aufnahmen entstanden in der Jungen Garde Dresden, der Arena Leipzig, zu Konzerten auf den Elbwiesen Dresden und anderen diversen Musikfestivals.

„Andreas Tittmann besitzt die große Gabe, die Magie der Musik in die Form des Moments zu bringen… er ist ein Getriebener der alten Mama Rock’n’Roll“ beschreibt ihn Michael Fuchs-Gamböck in seiner Laudatio, „Beide sind wir mehr als banale Kumpel, wir sind sozusagen Blutsbrüder im Bunde der lauten Töne.“ Um in der damaligen DDR seine Leidenschaft zum Rock’n’Roll zu befriedigen, brauchte er Schallplatten und Tonbänder. Diese wurden wild untereinander ausgetauscht.

Schon damals fotografierte er auf Konzerten die Musiker der DDR-Rockbands. Eine Möglichkeit, seine Lieblingsbands live zu erleben, ergab sich erst nach der Wende. Der eher scheue Zeitgenosse besucht seit 1989 regelmäßig Konzerte, um die Musiker abzulichten. „Es ist der Rausch des Moments, der sich niemals wiederholen lässt- das macht es für mich so faszinierend, Portraits von Musikern mit der Kamera einzufangen“ so Tittmann. Und wenn man seine Fotos betrachtet, hört man die Musik und die Leidenschaft, die dahinter steckt. Die Ausstellung ist noch zu sehen bis 15. Januar 2016. (VK)

Suralin sorgten für die musikalische Umrahmung.
Suralin sorgten für die musikalische Umrahmung.