Arbeitsmarkt: “Historische Quote”

Annaberg-Buchholz. Eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent – das hat es im Erzgebirgskreis noch nie gegeben. Daher spricht der Leiter der Annaberger Arbeitsagentur zu Recht von einer historischen Quote. „Das ist der tiefste Stand, der je gemessen wurde“, so Siegfried Bäumler. „Im Landkreis sank die Zahl der Menschen ohne Job im Juni um 430 zum vorangegangenen Monat auf aktuell 10.513 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr waren es über 1.500 Personen weniger. Auch die Bewegungszahlen sind mehr als positiv: So nahmen im ersten Halbjahr 7.400 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, während im gleichen Zeitraum 6.900 Menschen ihre Erwerbstätigkeit beenden mussten.“

Leicht zurückgegangen sei hingegen die Nachfrage nach Arbeitskräften. Dennoch würden im Bestand noch mehr als 2.600 freie Jobs sein. „In diesem relativ hohen Bestand spiegelt sich wider, dass viele Betriebe Mühe haben, Nachwuchs und geeignetes Personal zu finden“, resümiert der Arbeitsagentur-Chef. Der Markt biete nicht mehr so viele qualifizierte Bewerber an wie noch vor ein paar Jahren. „Wir können auch hier nicht mehr aus dem Vollen schöpfen. Hinzu kommt, dass Arbeitgeber mit Einstellungen zögern, wenn sie nicht direkt den passenden Kandidaten finden.2

Aufgrund dieser Entwicklung setze man verstärkt auf individuelle Förderung und Qualifikation.
Den Großteil der Stellen meldeten weiterhin das verarbeitende Gewerbe, Personaldienstleister, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie Baugewerbe.

Ranking der Region:
Zschopau gleichauf mit Stollberg
Bisher einmalig in der Region ist, dass Zschopau gemeinsam mit Stollberg die günstigste Arbeitslosenquote aufweist. 4,8 Prozent lautet das Ergebnis für beide Geschäftsstellen. Marienberg folgt auf dem Fuße mit einer Quote von 5,4 Prozent. Gleiche Arbeitslosenquoten von jeweils 6,1 Prozent verzeichnen auch Schwarzenberg und die Hauptagentur Annaberg-Buchholz. Schlusslicht bleibt Aue mit 7,5 Prozent.