Artikel von: Sven Günther
13.04.2023
Atomkraftwerke: Hört keiner auf die Wirtschaft?
IHK: Lasst die Atomkraftwerke laufen!
Chemnitz. Das Atom-Aus scheint besiegelt. Am Samstag schalten die Betreiber die letzten drei deutschen Atomkraftwerke ab. Sachsens MP Michael Kretschmer nennt das Irrsinn. Handwerkstag-Chef Jörg Dittrich fordert die Regierung auf, die Entscheidung noch einmal gründlich zu überdenken.
IHK-Chefs äußern sich
Jetzt meldet sich auch die IHK Chemnitz zu Wort. Sie verweist darauf, dass 77 Prozent der Firmen die Preise für Energie zu den größten Risiken zählen.
Chef Christoph Neuberg: „Energie muss günstig verfügbar und sicher sein, um den Standort in seiner Vielfalt zu erhalten“. Seiner Meinung nach, ist die Debatte über das Enddatum mit der Abschaltung jedoch keineswegs abgeschlossen. In weiten Teilen der Wirtschaft würde die Entscheidung als unzureichend betrachtet. Klar sei, dass in der momentanen Situation sämtliche verfügbaren Kapazitäten zur Energiegewinnung gebraucht werden.
Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK, erinnert an ein Papier zum Thema Atomkraftwerke. Die Vollversammlung beschloss es schon im November.
Der Inhalt zum Thema Atomkraftwerke
+ Ein Betrieb der Atomkraftwerke ist mindestens bis zum Ende der Krise und damit über den April 2023 zu sichern.
+ Mehr Tempo bei der Wiederinbetriebnahme grundlastfähiger Kohlekraftwerke.
+ Mehr Tempo beim Ausbau von grünen Energien
+ In dieser Situation und mit Blick auf den kommenden Winter Kapazitäten aus dem Markt zu nehmen, könnte eine Verunsicherung und Preisanstieg zur Folge haben.
Hintergrund
Im Oktober 2022 beendete Olaf Scholz die Debatte über den Betrieb der Atomkraftwerke bis zum 31. Dezember. Er legte fest, die drei letzten Atomkraftwerke bis zum 15. April 2023 zu betreiben, um die Versorgungssicherheit im Winter 2022/23 zu sichern und über die Erweiterung des Stromangebotes am Markt eine preisdämpfende Wirkung zu erzielen.