Start Erzgebirge Auf den Spuren Rudolf Mauersbergers
Artikel von: Sven Günther
22.02.2021

Auf den Spuren Rudolf Mauersbergers

Johannes Stuhlemmer vom Mauersberger-Frendeskreis sowie die beiden Mitarbeiterinnen des Mauersberger-Museums Sylvia Rodriguez Brito und Heidi Kärmer (v.l.) beim Sichten des bereits zur Verfügung stehenden Materials für die Ausstellung “Musik im Dorf”. Foto: Gemeindeverwaltung Großrückerswalde

Sonderschau „Musik im Dorf“ – Zeitzeugen und Exponate gesucht

Von Jan Görner
Mauersberg – Am 22. Februar 1971 schloss mit Rudolf Mauersberger einer der größten Kirchenmusiker des 20. Jahrhunderts seine Augen. Seine ewige Ruhe fand er in der Familiengruft auf dem Mauersberger Friedhof. Ihm zu Ehren planen das Mauersberger-Museum, der Freundeskreis und die Gemeindeverwaltung Großrückerswalde eine Sonderausstellung.
Diese soll sich mit dem Thema „Musik im Dorf“ befassen. Musik bestimmte das das ganze Leben dieses großen Sohns des Erzgebirges. Von Kindheit an hat ihn die Musik und ganz besonders die Kirchenmusik geprägt. Sein Vater Oswald Mauersberger ist Lehrerkantor gewesen. Dieser Beruf vereinte buchstäblich zwei in einem. Als Kind sang Rudolf in der Kurrende. Das war für die Kinder dieser Zeit oft ganz selbstverständlich. Dass er später als Kantor der Dresdner Kreuzkirche wirken würde, war damals noch nicht abzusehen.
Mit dem Knabenchor hat er zwischen 1930 und 1971 die halbe Welt bereist. 1950 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR geehrt. Mit dem damit verbundenen Preisgeld stiftete er die Kapelle auf dem Friedhof. 1973 wurde das Mauersberger-Museum geöffnet. Das widmet sich der Bewahrung und der Aufrechterhaltung des musikalischen Erbes Rudolf Mauersbergers und seines Bruders Erhard Mauersbergers, der von 1961 bis 1971 den berühmten Thomanerchor in Leipzig leitete. Die Sammlung des Museums geht auf eine Stiftung Rudolf Mauersbergers zurück und ist vor allem in der Dauerausstellung zu erleben.
Die geplante Sonderschau „Musik im Dorf“ soll diese ergänzen. Schließlich hat den Kirchenmusiker nicht nur die professionelle Musik geprägt. Damals gab es noch zahllose Musikvereine. Das gilt für die gesamte Region. Andere Vereine verfügten über eine musikalische Abteilung. Gesungen wurde bei allen Gelegenheiten. Einige Dokumente und Zeitzeugen, die sich im Museum befinden, belegen das. Das reicht aber nicht aus, um eine breit gefächerte Ausstellung zu dem Thema zu formieren.
Aus diesem Grunde bitten die Initiatoren um Unterstützung unter anderem in Form von Leihgaben. Gesucht werden Notenmaterial, Instrumente, Fotos, Briefe, Bücher, Vereinsuniformen und andere Zeitzeugen, die „Musik im Dorf“ belegen. Besonders groß ist die Nachfrage, nach den Geschichten, die hinter diesen Zeitzeugen stehen. Dieses besondere Erleben ist es schließlich, was diese Gegenstände für ihre Besitzer erst wertvoll und für den Betrachter interessant macht. Die Initiatoren freuen sich über alle Anregungen und Leihgaben. Diese müssen nicht zwangsweise aus Mauersberg stammen.
Die Ausstellung soll nach aller Voraussicht ab Herbst im Mauersberger-Museum und in der Kapelle auf dem Friedhof zu sehen sein. Musikalische Veranstaltungen sind in Planung. Aufgrund der aktuellen Krise können dazu jedoch vorerst keine genauen Angaben getroffen werden.
Kontakte in Bezug auf die Sonderschau können ab sofort und bis Ende Mai unter Tel.: 03735 90888 oder 03735 2679874 geknüpft werden.