Start Zwickau August-Horch-Museum präsentiert Nachbau des Horch 14-17 PS von 1904
Artikel von: Redaktion
09.07.2024

August-Horch-Museum präsentiert Nachbau des Horch 14-17 PS von 1904

Der Horch Tonneau 14-17 PS vor historischer Kulisse. Foto: Stefan Warter

Das „erste Auto“ von Zwickau

Zwickau. Der 3. Juli am August-Horch-Museum hatte Nostalgie-Charakter. Das Museum präsentierte gemeinsam mit zahlreich geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik den Nachbau des ersten in Zwickau gefertigten Autos: den Horch Tonneau 14-17 PS von 1904. Gut zwölf Jahre lang waren die Mitglieder des Museumsfördervereins sowie viele tatkräftige Unterstützer damit beschäftigt, das nachgebaute Modell wieder zum Leben zu erwecken. Der Startschuss für dieses anspruchsvolle Vorhaben fiel zur jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung des Museums-Fördervereins im April 2012. Unterstützt wurden sie dabei von etwa 90 Handwerksbetrieben, finanziell gefördert von Audi und VW.

Das Projekt „Horch-Nachbau“ entstand aus dem Team „Nachbau eines AU-Rennwagens Typ C“, das von 2004 bis 2011 als lenk-, roll- und bremsbares Exemplar ohne Motor und Getriebe für die Dauerausstellung des Museums entwickelt wurde. Die Kernmannschaft für den Horch-Nachbau bestand aus erfahrenen Automobilkonstrukteuren verschiedener Gewerke sowie Technikern, Technologen, Logistikern, Finanzmitarbeitern und anderen Fachleuten. Zusammenarbeit erfolgte mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau, der IAV GmbH und dem ADAC als erstem Sponsor. Über 35 Studenten und Mitarbeiter der WHZ arbeiteten den an Bauteilen und Baugruppen. Dazu gehören insbesondere der Motor, die Achsen, das Getriebe, die Bremsen und der Vergaser. Diese Arbeiten erfolgten im Rahmen von Beleg- und Diplomarbeiten unter Anleitung der erfahrenen Konstrukteure. Auszubildende des Bildungsinstituts von VW und anderer Firmen waren ebenfalls über mehrere Ausbildungsjahre daran beteiligt. Hierzu leiteten die Lehrausbilder die Azubis an.

Auch eine kleine Runde wurde mit dem Nachbau des „ersten Autos“ in Zwickau bereits gedreht. Foto: pixnetmedia

Suche führte zunächst ins Leere

Recherchen zu vorhandenen Teilen aus der damaligen Zeit blieben zunächst trotz weitreichender Anfragen bei Horchbesitzern, dem Horchclub und einschlägig bekannten Restauratoren erfolglos. Es wurde in historischen Zeitungen wie dem Motorwagen, der ATZ, alten Journalen zum Maschinenbau und der Fertigungstechnik der Zeit nach 1900 bis in die 1920er Jahre recherchiert. Auch historische Bücher aus der Zeit um 1890 bis 1930 wurden ausgewertet, und Fachexperten aus der Restaurationsbranche wurden konsultiert.

Ein unverkäufliches Unikat

Am Präsentationstag betonte Bernd Czekalla vom Förderverein, dass der Horch Tonneau nicht zum Verkauf vorgesehen sei. „Über Preise wollen wir nicht reden“, sagte er. Man wolle jedoch sicherstellen, dass das fahrtüchtige Unikat versichert ist.