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Artikel von: Redaktion
06.05.2016

Bahnhofsvorplatz weilt im Dornröschenschlaf

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Zwickau. Während Werdau die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des Bahnhofes  – zwar unter einigen Protesten – selbst in die Hand nimmt, scheint auf dem Zwickauer Areal der Dornröschenschlaf der frühen 1990er Jahre zu herrschen. Viele Schlaglöcher, Straßenführungen und Haltestellen bilden ein Wust an Unkoordiniertheit.

Nicht nur für Touristen wirkt das abschreckend. Auch Einheimische, die gelegentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchten, dürfte das vor allem nerven. Auch, wenn seit Jahren an Konzepten für die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes gebastelt wird, tut sich seit dem nicht viel.

Fünf vor zwölf? Definitiv. Der Bahnhofsvorplatz muss endlich attraktiver werden. Foto: Alice Jagals
Fünf vor zwölf? Definitiv. Der Bahnhofsvorplatz muss endlich attraktiver werden. Foto: Alice Jagals

Die CDU-Fraktion will mit einem Antrag in der kommenden Stadtratssitzung am Dienstag, den 10. Mai, die Gestaltung des Platzes noch einmal anregen. Sie fordern unter anderem unter Einbeziehung der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau SVZ ein Konzept zur Anbindung des Bahnhofsvorplatzes an den ÖPNV der Stadt Zwickau und des Umlandes durch Busverbindungen ohne Straßenbahn zu erarbeiten.

Unter der allgemeinen Berücksichtigung der Barrierefreiheit sollen nach Möglichkeit überdachte Bushaltestellen in räumlicher Nähe zum Eingang des Hauptbahnhofes konzipiert werden, die mit Anzeigetafeln ausgestattet sind, die auch innerhalb des Hauptbahnhofgebäudes angezeigt werden können. Ebenso sollen Taxistand und PKW-Vorfahrt mit gutem Zugang zum Eingang des Hauptbahnhofes vorgesehen werden.

Des Weiteren soll geprüft werden, inwieweit PKW-Parkplätze eingerichtet werden können, um ein Park & Rail Konzept zu verwirklichen.

Das sieht doch schon freundlicher aus. Gegenüber des Bahnhofsgebäudes ist ein kleiner Park. Foto: Alice Jagals
Das sieht doch schon freundlicher aus. Gegenüber des Bahnhofsgebäudes ist ein kleiner Park. Foto: Alice Jagals

Die Busanbindung zum Stadtzentrum sollte nach Meinung der CDU allerdings nicht durch die Bahnhofstraße führen.

Was das alles kostet, weiß bisher keiner. Die Fraktion spricht sich daher für eine Kostengegenüberstellung der Varianten mit und ohne Straßenbahnverkehr aus.

Konzept in der Schublade
Seit 2012 gibt es ein sogenanntes Handlungskonzept, in dem bis 2025 eine generelle Umgestaltung des gesamten Vorplatzes festgeschrieben ist. Im Rahmen weiterführender Planungen zum Bahnhofsvorplatz war besonders die verbesserte Integration des Hauptbahnhofes in das Liniennetz der Straßenbahn, dem Hauptlastverkehrsmittel des ÖPNV in der Stadt Zwickau, zu betrachten. Dazu ist im Maßnahmenkatalog ÖPNV perspektivisch die Realisierung einer Straßenbahnstreckenverbindung zwischen Hauptbahnhof und Bahnhofsvorplatz sowie der Werdauer Straße zur Kopernikusstraße enthalten. „Die Realisierung dieser Verbindung stellt die notwendige Voraussetzung für die Umstellung des Straßenbahnliniennetzes auf ein zukunftsfähiges Zwei-Linien-Netz mit Einbeziehung des

Anzeigentafeln im Bahnhofsgebäude? Die wären sicher hilfreich. Das Bahnhofsgebäude selbst, gehört der Deutschen Bahn. Foto: Alice Jagals
Anzeigentafeln im Bahnhofsgebäude? Die wären sicher hilfreich.
Das Bahnhofsgebäude selbst, gehört der Deutschen Bahn.
Foto: Alice Jagals

Hauptbahnhofes als wichtigste Verknüpfungsstelle mit dem Schienenpersonennahverkehr und dem Regionalverkehr dar“, heißt es aus der Verwaltung.

Eine Vorlage zur Fassung eines Grundsatzbeschlusses zur weiteren Fortführung der Planung der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wurde im letzten Jahr in den zuständigen Bau- und Verkehrsausschuss eingebracht. Ein Beschluss wurde jedoch nicht gefasst. Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten einer Studie, welche die Kosten für die gleichzeitige Verlegung der Straßenbahnschienen zwischen Hauptbahnhof und Werdauer Straße, zu. Für rund 14.000 Euro wurde das Unternehmen pmp INFRA GmbH aus Erfurt beauftragt. Lediglich Sven Itzek stimmte gegen die Studie. „Durch Aussagen vom Straßenbauamt ist doch bekannt, dass das Vorhaben mit 22 Millionen Euro zu Buche schlägt.“