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Artikel von: Sven Günther
22.03.2020

Corona: Flasche leer? Flasche weg!

Getränkehändler bitten darum, das Leergut wieder zurückzubringen. Foto: pixabay.com

Corona: Flasche leer? Flasche weg!

Von Sven Günther
Region. Spricht man von Flaschen, denken Fußballfans an die Bayern-Spieler Basler, Scholl und Strunz. Die waren, glaubt man der Aussage ihres Trainers Giovanni Trapattoni vom 10. März 1998, nach einer 0:1-Niederlage gegen Schalke, “schwach wie eine Flasche leer!!

Auch Uwe Elzner, der Prokurist des Getränke-Einzelhändlers BILGRO, kennt den launigen Auftritt des italienischen Übungsleiters, lächelt darüber und wird dann ernst: “Wenn wir nur leere Flaschen hätten. Die werden bei uns und allen anderen Getränkehändlern immer weniger.”
Der Grund: Viele Menschen kauften in großen Mengen Wasser, Limonaden oder Bier, stapelten die Kästen mit den Mehrwegflaschen bei sich daheim. Elzner: “Dort bleiben sie stehen, gehen nicht mehr in die Brauereien und Brunnen zurück. Das wird ein immer größer werdendes Problem. Inzwischen gibt es Firmen, die uns nur im Austausch mit Leergut beliefern.”

Andere Händler verkaufen einen Kasten Wasser oder Limonade nur dann an Kunden, wenn sie einen entsprechenden Kasten Leergut bekommen. Die Engpässe werden immer sichtbarer. Elzner appelliert an die Kunden: “Warten sie bitte nicht, bis alle Mehrwegflaschen ausgetrunken sind. Bringen sie auch zwischendurch das Leergut zum Handel. Ohnehin ist es nicht notwendig, Getränke zu hamstern. Wir, und da spreche ich nicht nur für uns sondern sicher für die ganze Branche, können die Versorgung mit Wasser, Limonaden oder Bier sicherstellen.”

Uwe Elzner, Prokurist des Getränkeeinzelhändlers bilgro. Foto: Olaf Haubold