Start Erzgebirge Das ist der Typ aus dem neuen ERZ-Video
Artikel von: Sven Günther
19.09.2022

Das ist der Typ aus dem neuen ERZ-Video

Zigarette rauchend, missmutig blickend. Johannes Kühn ist der Hauptdarsteller des neuen Erzgebirgs-Videos, war auch schon in „Morden im Norden“ (ARD), „Der Staatsanwalt“ (ZDF), „Bella Block“ (ZDF) und im TV-Film „Vätertage“ zu sehen. Mehr zum Schauspieler unter www.instagram.com/90sekunden.johanneskuehn. Foto: Puria Safari

Das müssen Sie gesehen haben!

Von Sven Günther
Region. Er mosert herum, regt sich auf, tapst durch das typisch erzgebirgische Regenwetter. Schauspieler Johannes Kühn alias Reporter Ingo Kleinelt ist der Protagonist im neuen ERZ-Video mit dem bezeichnenden Titel „Weit weg von allem: Erzgebirge“, das seit dem 10. September für Aussehen sorgt.

KLICK. KLICK. KLICK.

Innerhalb der ersten fünf Tage hatten 80.000 Menschen das Video gesehen und begeistert geteilt, viele von ihnen sind Erzgebirger – ein Effekt, der so eigentlich gar nicht geplant war. „In erster Linie hatten wir eine Zielgruppe im Blick, die in den Metropolen des Landes zu Hause ist und mit unserer Kampagne für ein Leben im Erzgebirge gewonnen werden soll. Unsere Intention hinter dem Video war es dabei, mit einer großen Portion Selbstironie sowohl Klischees, Missstände als auch die Eigenheiten der Erzgebirger auf die Schippe zu nehmen“, sagt die verantwortliche Projektleiterin Dr. Peggy Kreller vom Regionalmanagement Erzgebirge. Denn die Region mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Sachsen braucht dringend Fachkräfte.
Der Hauptdarsteller, Johannes Kühn, hätte die Rolle fast verpasst. Er erinnert sich: „Ich war gerade mit Dreharbeiten zum neuen ARD-Masurenkrimi (rund sechs Millionen Zuschauer, d.Red.) beschäftigt, fand keine Zeit, zum Casting zu gehen. Aber ich habe einen kleinen Clip zur Produktionsfirma geschickt.“
Den sah Regisseur Peter Haueis und entschied: „Den Zigarette rauchenden Typen will ich haben.“ Der Schauspieler lacht: „Eigentlich habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Aber wenn die Rolle es verlangt…“

Eine Szene aus dem neuen ERZ-Video. Reporter Ingo Kleinelt fühlt sich im Erzgebirge überraschend gut.

Das Erzgebirge kennt Johannes Kühn, der in Görlitz und Berlin aufgewachsen ist, gut. „Ich war als Kind in den Ferien und zum Skifahren oft dort“, erzählt er und sagt: „Wir haben gar nicht an die Klick-Zahlen gedacht, hatten einfach nur Lust darauf, die Geschichte aus der Sicht des Ingo Kleinelt zu erzählen.“
So ist eine Story entstanden, die einfach fesselt. Schaut man als Hiesiger anfangs indigniert auf das Geschehen, zuckt bei Sätzen wie „Das Erzgebirge, das ist am Arsch der Welt.“ oder „Es ist wunderschön. Zum Kotzen schön“ sowie „Der ländliche Minderwertigkeitskomplex ist einfach zeitlos“ zusammen, ändert sich das, wenn man genau hinschaut und -hört. Dann spürt man die leise Ironie, mit der diese Sätze gesprochen werden. Und ab Minute 2:18 biegen sich die Mundwinkel endgültig himmelwärts, weil ein subtiles Loblied auf unsere Heimat gesungen wird.

Das Finale – nur ein Satz von vielen Mitwirkenden ausgesprochen: „Das Erzgebirge: HAMMER!”

Im August 2021 wurde das Video mit der Agentur Sweetspot aus Hamburg, dem Schauspieler Johannes Kühn und einer Reihe motivierter Statisten aus der Region gedreht. Bis der Film in die im September in Berlin gestartete Hammer-Kampagne #hammerleben eingebunden wurde, ist zwischen Idee und Realisierung noch einmal einige Zeit vergangen. Dass das Video am Ende in der Region so positiv aufgenommen wurde, überwältigte alle Beteiligten trotzdem. „Es hat sich gelohnt mutig zu sein, sich über Klischees lustig zu machen und auf den Humor der Erzgebirger zu vertrauen“, so Kreller. Im Team hofft man nun, dass der Film auch bei den Berlinern gut ankommt und vor allem auch die Diskussion von Klischees über den ländlichen Raum neu entfacht.