Start Erzgebirge Der Erzgebirgische Handballverein startet in die neue Saison
Artikel von: Redaktion
18.08.2017

Der Erzgebirgische Handballverein startet in die neue Saison

Der EHV ist bereit für die neue Saison. Foto: Ingo Wendler

Die Saison 2016/2017 beendete der Erzgebirgische Handballverein Aue mit 36:40 Punkten auf Tabellenrang 13. Nach den Turbulenzen der vorjährigen Hinrunde ein durchaus respektables Ergebnis. In die Freude, in der stärksten zweiten Liga der Welt bestanden zu haben, mischte sich allerdings schon bald die große Herausforderung, den Weggang dreier isländischer Spieler zu kompensieren. Wie das gemeinsam mit Rüdiger Jurke, Geschäftsführer der EHV Aue Marketing und Spielbetriebs GmbH, sowie Cheftrainer Stephan Swat gelungen ist und vor welchen aktuellen Herausforderungen der Traditionsverein in der am 25. August gegen den ThSV Eisenach beginnenden Saison steht, erläutert EHV Präsident Lutz Lorenz im Gespräch mit Dr. Hans-Joachim Schwochow.

EHV-Präsident Lutz Lorenz. Foto H.-J. Schwochow

Vor dem „scharfen” Saisonstart steht am 19. und 20. August die 1. Runde des DHB-Pokals an. Welche Erwartungen haben Sie?

Natürlich hoffe ich auf ein Weiterkommen. Das wird gegen den Erstligisten TVB 1898 Stuttgart sicherlich nicht einfach. Andererseits haben wir in der Vorsaison trotz knapper Niederlage gegen HBW Balingen-Weilstetten bewiesen, wozu wir im DHB-Pokal fähig sind. Ich wünsche mir für unsere Fans begeisternde Spiele. Die Einnahmen kann unser Verein gleichfalls gut gebrauchen.

Der Weggang der drei isländischen Spieler zum Saisonende sorgte bei Ihnen bestimmt für Sorgenfalten. Können Sie jetzt wieder durchatmen?

Durchaus. Wir standen in der Tat zum Ende der Vorsaison vor einer schwierigen Situation. Sigtryggur Dadi Runarsson, Arni Thor Sigtryggsson und Bjarki Mar Gunnarsson verließen den Verein aus unterschiedlichen und zu akzeptierenden Gründen zu einem für die Saisonplanung denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Wir sind froh darüber, dass Rüdiger Jurke und Stephan Swat sehr schnell die Namen neuer Spieler ins Gespräch brachten. Präsidium und Vorstand folgten diesen Vorschlägen und es kam zu den bekannten Neuverpflichtungen.

Neben den Verpflichtungen des Holländers Jort Neuteboom, der Litauer Mindaugas Dumcius und Benas Petreikis sowie Sebastian Naumann vom SC DHfK Leipzig sind es besonders junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die in die erste Mannschaft aufgerückt sind. Bahnt sich ein Umbruch an?

Ganz klar: Ja! Seit Jahren leisten die SG Nickelhütte Aue mit ihrem Präsidenten Gottfried Schüller, Regionaltrainer Jens Denecke, Trainer Kirsten Weber und engagierte Übungsleiter hervorragende Nachwuchsarbeit. Jetzt fahren wir gewissermaßen die Ernte dieser langfristig angelegten Arbeit ein. Wir bieten jungen Spielern die Chance, den nächsten leistungssportlichen Schritt zu gehen. Zugleich geben wir anderen Nachwuchsspielern ein Signal, dass hartes Training durchaus lohnt. Letztlich wollen wir perspektivisch den Kern unseres Teams mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs bilden. Auf dem Weg dorthin bewegen wir uns.

Ein Wort zum Trainer-Duo Stephan Swat und Radek Musil.

Präsidium, Vorstand und Rüdiger Jurke betrachten diese Konstellation als die beste Lösung seit Jahren. Beide leben EHV. Stephan arbeitet akribisch und bringt auch die besten pädagogischen Fähigkeiten mit. Mein persönlicher Dank gilt dem Landratsamt, das einer Stundenreduzierung zustimmte und so ermöglichte, dass sich Stephan noch stärker der Trainingsarbeit widmen kann. Radek in seiner ehrlichen und offenen Art ist sprichwörtlich in den EHV verliebt. Besonders die Torleute profitieren von seiner Erfahrung zwischen den EHV-Pfosten.

Wie steht der Verein wirtschaftlich da?

Unsere Probleme sind bekannt. Ich möchte nichts schönreden. Wir streben einen Etat von 1.5 Millionen Euro an. Auf dem Weg dorthin, wurde Vorstandsmitglied Detlef Süß beauftragt, den HC 100 neu zu strukturieren. Dankbar sind wir, dass die IWR Industrieservice im Erzgebirge GmbH neuer Trikotsponsor ist. Unsere jahrelangen Bemühungen, aus dem oberen Erzgebirge Sponsoren zu gewinnen, zeigen erste, wenn auch bescheidene Erfolge. Wir müssen allerdings davon ausgehen, dass in den kommenden Jahren weitere Etat-Erhöhungen erforderlich sein werden.

Welches Saisonziel liegt aus Ihrer Sicht im Bereich des Möglichen?

Saisonziel kann nur sein, den Verbleib in der 2. Bundesliga zu sichern. Es kommt darauf an, nicht in die Abstiegszone zu geraten und so schnell wie irgend möglich die Punkte einzufahren, die den Verbleib sichern. Das ist für dieses junge Team eine sehr große Herausforderung. Wir sind alle miteinander gut beraten, wenn wir der Mannschaft dafür die erforderliche Zeit einräumen. Unsere große Handballfamilie bitte ich, in guten und in schweren Zeiten hinter unserem Team zu stehen.