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Artikel von: Sven Günther
05.02.2024

Die Schlangen-Killer-Jäger von PETA

Nach dem Fund eines toten Königspython in Langenstriegis setzt die Tierschutz-Organisation PETA jetzt 1.000 Euro Kopfgeld aus.
Nach dem Fund eines toten Königspython in Langenstriegis setzt die Tierschutz-Organisation PETA jetzt 1.000 Euro Kopfgeld aus. Foto: Tierschutzverein Frankenberg

PETA setzt Kopfgeld aus

Region. Das Tierwohl liegt den Enthusiasten nicht nur am Herzen. Nein, es brennt ihnen in der Seele, bestimmt ihr Leben und ist einfach allgegenwärtig. Und dabei pochen die PETA-Herzen nicht nur für großäugige Katzenkinder, Knuddel-Hunde-Welpen oder zerrupfte Pferch-Hühner. Nein. Die Tierverteidiger kämpfen für jedwede Kreatur. Selbst für den gemein lauernden Python, der arglose Mäuschen, Ratten und Getier erwürgt und verschlingt. Mit Haut und Haaren… Dabei kann er noch nicht einmal was dafür, für seine Lauer-Lust. Die ist der Art der Schlange immanent und Python ist das offenbar so unangenehm, dass unklar ist, ob er Männlein oder Weiblein sein soll. DER Python? DIE Python? Selbst der Duden positioniert sich nicht klar. Man staunt, dass nicht übereifige Gleichmacher*:Innen vom Pythonium daherreden.

PETA: Tot und schwer verletzt…

Die Tier-Apologeten reagieren zornig, auch wenn eine der tückisch agierenden Schlangen „tot und schwer verletzt“ (O-Ton PETA) gefunden wird. Wie jetzt auf einem Reitplatz in Langenstriegis. Dort entdeckten Spaziergänger einen 3,60 Meter langer Königspython.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei, bei dem Tierschutzverein Frankenberg Sachsen e.V. oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym. Der Verein bittet unter 0173-8140-012 um Hinweise.

PETA prangert an

„In Deutschland floriert der Handel von exotischen, teils gefährlichen Tieren. Oft sind die Käufer nach kurzer Zeit überfordert und setzen die Tiere häufig aus. Immer wieder werden exotische Schlangen bei uns in der Natur gefunden, wo sie nicht hingehören und bei diesen Temperaturen um ihr Leben kämpfen müssen.
Mit der Belohnung wollen wir dabei helfen aufzuklären, unter welchen Umständen die Königspython gestorben ist“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl die anspruchsvollen Tiere in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können, sind etliche von ihnen im Internet frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier setzen wir uns für ein generelles Haltungs- und Verkaufsverbot exotischer Tiere ein.“

PETA: Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten

Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit exotischen Tieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten.

PETA warnt auch vor ungiftigen Tieren

Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten. Geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

Welchem teuflischen Irrtum PETA im Erzgebirge erlag, lesen Sie hier