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Artikel von: Redaktion
30.11.2023

Diese Verkehrsregeln gelten in Österreich

Foto: Pexels

Auf den Straßen Österreichs gelten wichtige Verkehrsregeln, die Sie bei einem Besuch mit einem eigenen Fahrzeug zwingend beachten müssen. Das ist nicht nur für Ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die Sicherheit anderer Straßenteilnehmer wichtig. Die meisten dieser Regelungen überschneiden sich mit denen in Deutschland, doch aufgrund bestimmter Vorgaben gibt es an einigen Stellen deutliche Unterschiede, die zu beachten sind. Wir gehen einmal auf die wichtigsten Straßenverkehrsregeln in Österreich ein.

Pflicht einer Vignette

Die erste Änderung betrifft schon die Vorbereitungszeit vor einem Fahrtantritt nach oder durch Österreich. Anders als in Deutschland herrscht hier nämlich eine Vignettenpflicht, das heißt, dass Autobahnen und Schnellstraßen nur gegen eine Gebühr zu befahren sind. Diese wurde in den 1990ern eingeführt und dient dazu, dass sich die ASFINAG finanziert und die Straßen Österreichs auch instand gehalten werden können. Das Geld wird direkt durch die Autofahrer generiert.

Sie müssen sich zwischen einer klassischen Klebevignette für die Frontscheibe oder einer digitalen Vignette entscheiden. Die Vignette muss für den Zeitraum gelten, in dem Sie sich in Österreich aufhalten. Aktuell gibt es eine 10-Tages-Vignette, eine 2-Monats-Vignette und eine Jahresvignette. Anfang 2024 wird auch eine Ein-Tages-Vignette eingeführt.

Sollten Sie nicht über eine gültige Vignette verfügen, so droht eine Strafe in Österreich. Kontrolliert wird die Gültigkeit stichprobenartig, es ist also immer ratsam, sich an die Vorgaben zu halten und eine Vignette zu bestellen. Online geht dies mittlerweile ganz einfach und ohne große Probleme. Auch die Preise halten sich in Grenzen. Bußgelder sind um einiges teurer, belaufen sich bei einer fehlenden Vignette auf 120 Euro, können aber je nach Situation und einer Verweigerung der Zahlung noch teurer werden.

Zusätzliche Mautgebühren

Neben einer Vignette brauchen Sie für einige Straßenabschnitte Österreichs auch noch eine zusätzliche Mautgebühr. Diese gilt besonders für Tunneldurchfahrten oder Alpenpässe, die besonders hohe Wartungsarbeiten benötigen. Daher müssen Sie hier noch einmal extra in die Tasche greifen.

Mautgebühren werden an den entsprechenden Mautstellen bezahlt, anders kommen Sie nicht daran vorbei. Wer Zeit sparen will, der registriert sein Fahrzeug auch vorher online. Das Kfz-Kennzeichen wird dann automatisch an den Mautstellen erkannt und die Schranke lässt sie hindurchfahren, ohne anzuhalten.

Geschwindigkeitsbegrenzungen

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind mit denen in Deutschland vergleichbar. Einzig auf den Autobahnen herrscht ein durchgängiges Tempolimit, anders als auf den deutschen Autobahnen. Halten Sie sich auch zwingend daran, denn sonst drohen hohe Strafen.

Diese Geschwindigkeiten gelten:

PKWs, Motorräder und Wohnmobile unter 3,5 t

  • innerorts 50 km/h
  • außerorts 100 km/h
  • Autobahnen 130 km/h
  • Schnellstraßen 100 km/h

Wohnmobile über 3,5 t

  • innerorts 50 km/h
  • außerorts 70 km/h
  • Autobahnen 80 km/h
  • Schnellstraßen 80 km/h

Scharfe Regeln für Alkohol

In Österreich gilt eine Promillegrenze von 0,5, aber diese kann bei Fahranfängern und Menschen mit einem Probeführerschein auf 0,1 Promille gemindert werden. Ein Verstoß führt zu einem Strafgeld von 300 bis 4000 Euro, je nach Promillewert und Gefährdung des Straßenverkehrs. Im schlimmsten Fall gibt es hier einen Entzug des Führerscheins. Gefährden Sie nicht sich und andere Verkehrsteilnehmer und nehmen Sie zur Not ein Taxi oder eine andere Fahrmöglichkeit, falls Sie Alkohol getrunken haben sollten.

Im Winter gerüstet sein

Österreich liegt in den Alpen und ist daher von einem harten Winter betroffen. Winterreifen sind daher zwischen dem 1. November und dem 15. April Pflicht für alle Fahrzeuge über 3,5 t. Jedoch sollten diese auch bei allen anderen Fahrzeugtypen eingesetzt werden, damit Sie später nicht im Schnee oder auf einer glatten Straße feststecken. Das passiert schneller, als es Ihnen lieb ist. Sommerreifen sind im Winter in Österreich ein Tabu. Auch das Profil der Winterreifen ist festgeschrieben, mit 4 mm (Radialreifen) bzw. 5 mm (Diagonalreifen).

Schneeketten sind nur dann Pflicht, wenn sie die entsprechenden Verkehrsschilder auch anzeigen. Dies gilt nur auf bestimmten Straßenabschnitten, die von tiefem Schnee betroffen sind. Bei einem normalen Urlaub nach Österreich müssen diese nicht mitgenommen werden.

Ausstattung für Notfälle

Wie auch in Deutschland ist die richtige Ausstattung des Fahrzeugs für Notfälle Pflicht. Dazu gehören Warnweste, Warndreieck und ein vollständiger Erste-Hilfe-Kasten, der sich im Fahrzeug befinden muss.

Umweltzonen beachten

Europa weitet mittlerweile seine Umweltzonen für Fahrzeuge aus. Diese haben es auch nach Österreich geschafft und gelten hier in sechs verschiedenen Regionen. Diese Umweltzonen sind Wien, Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, Tirol, Linz und das Burgenland. Um diese Zonen befahren zu dürfen, brauchen Sie das entsprechende Umwelt-Pickerl, das angibt, in welcher Klasse sich Ihr Fahrzeug befindet. Informieren Sie sich vor Fahrtantritt, ob Ihr Fahrzeug für diese Umweltzonen zugelassen ist. In Deutschland gibt es ein ähnliches System, das mit dem in Österreich vergleichbar ist.

Fazit

Es ist wichtig, sich in einem fremden Land an die dortigen Verkehrsregeln zu halten. Ansonsten drohen hohe Geldstrafen, die sich im Falle von Österreich auch zurück nach Deutschland verfolgen lassen. Für Touristen ist die Vignetten- und Mautpflicht zu beachten, aber auch die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeiten ist nach den Autobahnen in Deutschland eine Umstellung für einige PKW-Fahrer.