Start Mittelsachsen Eine Branche sieht rot
Artikel von: Constanze Lenk
24.06.2020

Eine Branche sieht rot

Flammender Appell und Hilferuf zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft

Das hat Otto der Reiche auf dem Freiberger Obermarkt sicher auch noch nicht erlebt. Am Montag, dem 22. Juni, leuchtete er ab 22 Uhr rot. Einige Fotografen ließen es sich nicht nehmen, diese besondere Aktion in Bildern festzuhalten. Foto: Constanze Lenk

Mit leuchtend roten Gebäuden und Bauwerken wurde am 22. Juni in ganz Deutschland ein Zeichen für eine vom Aussterben bedrohte Branche gesetzt! Auch die Stadt Freiberg beteiligte sich an der „Night of Light“ und „brannte“ für ihre Veranstalter und Veranstaltungen. Denn innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden
In der Silberstadt wurden das Tivoli, das Schloss Freudenstein, der Obermarkt, die Nikolaikirche und das Theater beleuchtet – eine Teamleistung von technischen Dienstleistern. Zu diesen gehörten Thomas Schmidt, Jörn Raue, Michael Mokroß alias DJ-Fire-Entertainment, die Mitarbeiter aus dem Tivoli sowie aus der Eventabteilung der GSM Gastro-Service-Mittelsachsen GmbH.
Dieser flammende Appell und Hilferuf an die Öffentlichkeit soll auf die Veranstaltungsbranche aufmerksam machen, die sich aktuell wegen der Corona-Krise auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen befindet. Die Veranstalter gerieten als erstes in die Krise und werden auch als letzte wieder aus der Krise herauskommen, nicht zuletzt wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober. Alarmstufe rot auch deshalb, da ein Milliardenmarkt und Millionen von Arbeitsplätze in Gefahr sind. Rot steht zudem für die Leidenschaft für den Veranstaltungsberuf, denn die Veranstalter „brennen für das, was sie tun
„Auch in Freiberg ist die Veranstaltungswirtschaft hart getroffen worden, zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Es ist gut, dass wir auf die Situation der Veranstalter hinweisen. Wichtig ist, dass wir wieder kleine Akzente setzen bei den Veranstaltungen – mit unseren neuen Formaten wie dem Erlebnis-Shopping am 2. Wochenende im Monat und der Genuss-Safari am 27. und 28. Juni gehen wir einen ersten Schritt und stärken Veranstaltungsbranche, Einzelhandel und Gastronomie in Freiberg“, erklärte Oberbürgermeister Sven Krüger.