Start Zwickau Erste Ortsteile profitieren von schnellerem Internet
Artikel von: Redaktion
23.05.2016

Erste Ortsteile profitieren von schnellerem Internet

Friemel-Arbeit: Oberbürgermeisterin Pia Findeiß schweißte heute selbst einmal die Glasfasern zusammen. Hilfe bekam sie von Telekom-Monteur Uwe Schädlich (li.) und Regionalmanager Helge Frisch. Foto: Alice Jagals
Friemel-Arbeit: Oberbürgermeisterin Pia Findeiß schweißte heute selbst einmal die Glasfasern zusammen. Hilfe bekam sie von Telekom-Monteur Uwe Schädlich (li.) und Regionalmanager Helge Frisch. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Die Zwickauer, die sich bisher eher mühselig durchs Internet schlichen, können aufatmen – zumindest die ersten 14.000 Haushalte, die vom Breitbandausbau der Deutschen Telekom profitieren. Der Telekommunikationsanbieter hat an diesem Vormittag den ersten Bauabschnitt zum Breitbandausbau am Alten Steinweg beendet. Besser gesagt, war es Oberbürgermeisterin Pia Findeiß, die selbst Hand anlegte und mit Hilfe von Telekom-Monteur Uwe Schädlich die letzte Glasfaser verschweißte und selbst zugeben musste, dass das eine ganz schöne Konzentrationsaufgabe darstellt.

Doch fertig ist der Anbieter noch lange nicht. Denn mit der heutigen kleinen Einweihung sind zunächst erst die Gebiete in der Innenstadt, in der Bahnhofsvorstadt, Maxhütte, Nieder- und Oberhohndorf, Pöhlau, Pölbitz, Schedewitz und Weißenborn erschlossen. Bewohner können künftig Internet mit bis zu 100 Mbit pro Sekunde beim buchen.

Bis Oktober dieses Jahres sollen auch noch die  Gebiete Auerbach, Brand, Cainsdorf, Crossen, Eckersbach, Marienthal, Planitz, Schneppendorf  Wilkau-Haßlau, Lichtentanne, Stenn, Friedrichsgrün und Vielau erschlossen sein.

Dennoch wird es „Inseln“ geben, die nicht von der Telekom ausgebaut werden, „da diese bereits von anderen Netzanbietern belegt sind“, erklärt Helge Frisch, Regionalmanager der Telekom Deutschland GmbH. Ebenfalls ausgenommen sind die Orte Oberrothenbach, Mosel und Hartmannsdorf.

Um für schnelleres Internet zu sorgen, werden seit dem Frühjahr rund 130 Kilometer Glasfaserkabel zu den Verteilerkästen für insgesamt 36.000 Haushalte verlegt. Zwar führen daran anschließend weiter Kupferkabel zu den Hauhalten, doch die Datenübertragung soll dank der sogenannten Vectoring Technik dann wesentlich störungsfreier ablaufen.

Hintergrund
Warum hat erst jetzt der Breitbandausbau begonnen? Das ist eine gute Frage, die mit der deutschen Bürokratie wahrscheinlich am besten zu beantworten ist. 2011 startete die Stadt Zwickau eigeninitiativ mit einer Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse. Die war notwendig, um Fördermittel über einen möglichen Ausbau zu beantragen und zu bekommen. Daraufhin beschloss der Stadtrat im Jahr 2013 zwei Gewerbegebiete und zwei Stadtteile mit Breitbandversorgung auszubauen. Allerdings wurde von der Landesregierung 2014 ein neues Programm unter dem Namen „Digitale Offensive“ unter die Kommunen gebracht. Im Endeffekt musste erneut eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden, um wieder einen Fördermittelantrag zu stellen.

Kaum fertig gestellt, meldete sich Anfang Januar die Deutsche Telekom zu Wort. Weiterhin erhielt die Stadt Ende Januar einen Fördermittelbescheid von 50.000 Euro, welches sie nun für die Planungs- und Beratungskosten für die Erschließung der restlichen Lückengebiete und die drei Orte Oberrothenbach, Mosel und Hartmannsdorf einsetzen wird. Doch mittlerweile dürften die Mitarbeiter der Zwickauer Wirtschaftsförderung bereits Übung darin haben.