Start Erzgebirge Frohnauer Hammer kostet 90.000 Euro/Jahr
Artikel von: Sven Günther
09.07.2024

Frohnauer Hammer kostet 90.000 Euro/Jahr

Kult-Gaststätte und Touristen-Magnet: Für den Betrieb des Restaurants „Frohnauer Hammer“ sucht die Stadt bis zum 30. August dieses Jahres einen neuen Pächter. Foto: Stadt Annaberg-Buchholz/Dirk Rückschloß
Kult-Gaststätte und Touristen-Magnet: Für den Betrieb des Restaurants „Frohnauer Hammer“ sucht die Stadt bis zum 30. August dieses Jahres einen neuen Pächter. Foto: Stadt Annaberg-Buchholz/Dirk Rückschloß

Stadt sucht neuen Pächter für Frohnauer Hammer

Annaberg-Buchholz. Na, denken Sie, Sie können rund 90.000 Euro pro Jahr erwirtschaften? Und dazu noch Geld, um das eigene Leben kommod zu gestalten? Dann lesen Sie weiter! Die Stadt Annaberg-Buchholz steht vor einer bedeutenden Entscheidung: Die traditionsreiche Gaststätte „Frohnauer Hammer“, direkt neben der Welterbestätte Frohnauer Hammer, soll ab dem 1. April 2025 für mindestens zehn Jahre neu verpachtet werden.

Frist für Frohnauer Hammer Ende August

Nach dem fristgerechten Ende des aktuellen Pachtverhältnisses wird nun nach einem neuen Pächter gesucht, der die historische Stätte mit frischem Elan und einem soliden Konzept weiterführen kann. Interessierte Bewerber können die Ausschreibungsunterlagen kostenfrei herunterladen, die alle wesentlichen Bewertungskriterien und Pachtbedingungen enthalten. Die Frist für die Einreichung der Angebote endet am 30. August 2024. Schriftliche Anfragen beantwortet die Vergabestelle der Stadt.

4.500 Euro Pacht

Die Pachtbedingungen setzen eine monatliche Mindestpacht von 4.500 Euro netto für den Frohnauer Hammer voraus, die durch eine Umsatzbeteiligung ergänzt wird. Die Stadt sucht einen ambitionierten Pächter, der die Gaststätte „Frohnauer Hammer“ mit einer realistischen und nachvollziehbaren Kalkulation sowie einem überzeugenden Betriebskonzept in eine erfolgreiche Zukunft führt. Der Reiz: Die Aufgabe ist anspruchsvoll, bietet aber gleichzeitig die Chance, eine der bekanntesten gastronomischen Einrichtungen der Region zu leiten und weiterzuentwickeln.

Die Gaststätte Frohnauer Hammer soll neu verpachtet werden. Schließtage und Urlaubspausen sind nicht erwünscht. Die Entscheidung über die Vergabe ist für den 24. Oktober durch den Stadtrat geplant. Foto: TVE/ Dennis Stratmann

Die Rechnung für den Frohnauer Hammer

Die Stadt hat die Rechnung gleich mit aufgemacht: Die jährlich auf den Pächter umgelegten Betriebskosten für den Frohnauer Hammer summieren sich auf 16.644,86 Euro und beinhalten unter anderem die Grundsteuer von 376,32 Euro, die Gebäudeversicherung von 364,34 Euro und die Wartung der Lüftungsanlage für 797,30 Euro. Hinzu kommen die Wartung der MSR-Technik mit 433,16 Euro, die Wartung der Brandmeldeanlage für 789,18 Euro, die Heizkosten in Höhe von 8.097,78 Euro sowie die Wassergebühren für die Gaststätte, die sich auf 1.719,67 Euro belaufen.
Insgesamt belaufen sich die jährlichen Kosten, einschließlich der monatlichen Pacht, auf 70.644,86 Euro.

Seit 25 Jahren ist Stephan Feller, der auch das Rodeo-Steakhaus in Cranzahl betreibt der Hammerwirt. Er ergänzt: „Dazu kann man mindestens 20.000 Euro Energiekosten pro Jahr rechnen.“ Macht rund 90.000 Euro Kosten für den Frohnauer Hammer.

Anbau geplant

Die Gaststätte „Frohnauer Hammer“ steht zudem vor einem bedeutenden Bauvorhaben: Ein geplanter Anbau an das Herrenhaus soll künftig einen Aufzug, Toiletten für das Museum und die Gaststätte sowie Technikräume beherbergen. Während der Bauzeit werden Provisorien für Toiletten und Heizung bereitgestellt, um den Betrieb nicht zu beeinträchtigen.

Das wird verlangt

Von den Bewerbern wird erwartet, dass sie über umfangreiche Erfahrung in der Führung eines Gastronomiebetriebs verfügen und in der Lage sind, Kooperationen mit Busreiseveranstaltern zu etablieren, um den Frohnauer Hammer als touristische Attraktion weiter zu stärken. Der Betrieb der Gaststätte soll ohne Schließtage oder Urlaubspausen gewährleistet sein. Das gastronomische Angebot sollte sich an den ortsüblichen Öffnungszeiten orientieren und sowohl Mittags- als auch Abendtisch umfassen. Eine Schließung vor 22 Uhr sollte das Betriebskonzept nicht enthalten.

Das sagt der Wirt des Frohnauer Hammers

Stephan Feller: „Ich hätte die Option gehabt, das Objekt fünf Jahre weiterpachten zu können. Aber ehrlich gesagt, mir ist das zu viel. Die Zeiten in der Gastronomie sind wirklich schwer. So werden wir die Gaststätte am 30. Dezember schließen, haben dann 14 Tage Zeit, alles auszuräumen. Wir haben das Restaurant ja auch leer übernommen.“

Pächter muss Einrichung mitbringen

Das ist auch in der Ausschreibung vermerkt. Das Pachtobjekt Frohnauer Hammer umfasst lediglich eine Kühlzelle. Alle weiteren notwendigen Küchengeräte und Möbel müssen vom neuen Pächter eigenständig beschafft werden. Darüber hinaus obliegt es dem Pächter, die Abnahme von Strom, Gas und Wasser selbst zu organisieren sowie die Reinigung und Wartung des Fettabscheiders zu übernehmen. Auch die Pflege der Außenanlagen und der Winterdienst fallen in seinen Zuständigkeitsbereich.