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Artikel von: Sven Günther
25.07.2017

Geldsegen für das Erzgebirge

Staatsminister Thomas Schmidt (2.v.r.) im Gespräch mit Familie Berger und Planer Hadlig über das geförderte Eigenheim, das vorher mal eine Scheune war. Foto: Hans Feller

Zwölf Mio Euro für das Annaberger Land

Cranzahl. Der sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, traf sich vergangenen Dienstag mit Vertretern der Region Annaberger Land im Turnerheim Cranzahl. Anlass war ein Erfahrungsaustausch über den Stand des bis 2020 laufenden Förderprogrammes für die Entwicklung des Ländlichen Raumes LEADER im Annaberger Land, bestehend aus 13 Kommunen mit insgesamt 52 Ortsteilen und rund 60.000 Einwohnern. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Christoph Neubert und Regionalmanager Andi Weinhold berichteten, dass seit 2014 bereits 28 Projektvorhaben in der Region bewilligt wurden und weitere 18 Vorhaben gegenwärtig durch die Verantwortlichen bearbeitet werden. Der Region stehen bis 2020 rund 12 Mio Euro an Fördermittel zur Verfügung, wovon gut 1/3 bis jetzt untersetzt seien. Die Palette umfasse Vorhaben aus Infrastruktur, Wirtschaft, Natur und Umwelt und Soziales.
Staatsminister Schmidt betonte: „Mit dem Programm, das insgesamt 427 Mio Euro für den Ländlichen Raum Sachsens vorsieht, bestimmen die Regionen selbst, was gefördert werden soll. Dazu hat die Region Annaberger Land, eine von 30 Regionen in Sachsen, eine von seinem Ministerium bestätigte lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet, die gegenwärtig zielgerichtet umgesetzt wird und wo Kommunen, Gewerbe, Vereine, Kirchen und privat Anträge auf Förderung stellen können“.

In dem Zusammenhang würdigte er insbesondere die Methodik des Regionalmanagements der LEADER-Region Annaberger Land, wo ein Antragsteller mit dem notwendigen Papier nicht allein gelassen, sondern unkompliziert informiert und begleitet werde. Auch erkannte er die vielfältigen gemeinnützigen Initiativen des Vereines für die Region an. Das sei beispielgebend und nicht überall so.
Schmidt nutzte die Gelegenheit und übergab Crottendorfs stellvertretenden Bürgermeister Danilo Richter den Zuwendungsbescheid für die Modernisierung der Straßenbeleuchtung in Walthersdorf, die auf effiziente LED-Lampen umgestellt werden soll, um langfristig Energie einzusparen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Bei einem anschließenden Rundgang durch den Ort suchte er den Kontakt zu Antragstellern abgeschlossener und vorgesehener Projektvorhaben.

So interessierte er sich beispielsweise für das mit knapp 1 Mio Euro sanierte Objekt Turnerheim Cranzahl. Die Gemeinde Sehmatal erhielt dafür rund 370.000 Euro Fördermittel, wohl wissend, dass dieses Gebäude mit der Beherbergung des Familien- und Seniorenzentrums eine wichtige Begegnungsstätte für die Bürger aller Altersschichten des Ortes darstellt.

Er besuchte weiter die Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtung in Cranzahl, wo durch Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des liquidierten Sägewerkes 12 Arbeitsplätze auf dem Sektor der Pflege und Betreuung älterer Menschen entstanden. Hier flossen 150.000 Euro Fördermittel.

Und er unterhielt sich mit jungen Menschen, welche sich eine Existenz in der Region aufgebaut haben. Die Familie Berger mit zwei Kindern hat eine ehemalige Scheune zum Eigenheim in Sehma umgenutzt und ist damit wieder aufs Land gezogen. Frau Berger, dem Minister zugewandt: „Auch wenn uns das Vorhaben insgesamt fast 245.000 Euro kostete, freuen wir uns sehr über die erhaltene Förderung, herzlichen Dank“.
Der Minister unterstrich, bevor er seine Reise in die Region Westerzgebirge fortsetzte, er wolle, dass es sich auf dem Land genauso gut lebt, wie in den Ballungsräumen. Welche Veränderungen, welche Investitionen erforderlich seien, um die Gemeinschaft im Dorf zu erhalten, wisse man vor Ort am besten. Insofern komme es auf eine breite Information und Unterstützung der Bevölkerung bei der Beantragung von Fördermitteln an. Dazu wünschte er weiter viel Erfolg.