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Artikel von: Uwe Wolf
20.08.2023

Gert Fröbe bringt Internationalität …

Gert Fröbe auf der Premierenfeier der Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten im Jahr 1965. Foto: Wikipedia / CC0

… in die Heimatstadt und den Landkreis

Region. Aus dem Landkreis stammen viele Künstler, bekannte Gelehrte und Wissenschaftler. Er dürfte aber wohl der bekannteste Mann der Region sein, der internationale Filmstar Gert Fröbe. Am 25. Februar 1913 wurde er in Oberplanitz als Karl Gerhart „Gert“ Fröbe geboren. In jungen Jahren war er als Stehgeiger “dor rode Geicher von Zwigge” auf Hochzeiten und in Gartenlokalen unterwegs oder er spielte zum Tanz im „Kaiserhof“ in Zwickau auf und trat damit erstmals künstlerisch in Erscheinung. Damals war aber die Not der Grund für die Auftritte, denn er wollte seine Eltern in der Inflationszeit finanziell unterstützen. Dabei entdeckte er sein schauspielerisches Talent. Von 1933 bis 1935 absolvierte er eine Ausbildung zum Theatermaler an der Sächsischen Staatsoper Dresden. Anschließend nahm er Schauspielunterricht und erhielt bald darauf Statisten- und Nebenrollen.

Gert Fröbe in seiner wohl bekanntesten Rolle: als Aurice Goldfinger im James-Bond-Streifen „Goldfinger“. Foto: Bond-Wiki

Später wurde ein Star aus ihm. In vielen deutschen Spielfilmen war er präsent, zum Beispiel in „Der Pauker“, in Dr. Mabuse Filmen und in Heimatfilmen. Selbst bei Edgar Wallace spielte er mit und verkörperte im „Grünen Bogenschützen“ einen diabolischen Fiesling. Spätestens seine Rolle als Kindermörder im Krimiklassiker „Es geschah am helllichten Tag“, einer Coproduktion der Praesens Film (Zürich) und der CCC Film GmbH machte ihn berühmt – worauf die James Bond Produzenten Albert Romolo Broccoli und Harry Saltzman auf ihn aufmerksam wurden. „Sie fassten damals den Entschluss, wenn sie jemals Goldfinger drehen wollen, dann sollte ich die Rolle spielen“, so Gert Fröbe in einem Interview im Jahre 1965. „Erst gab es einige Schwierigkeiten, aber als ich hörte, dass eventuell auch Orson Welles für die Rolle vorgesehen ist, habe ich natürlich sehr schnell zugesagt.“

Gert Fröbe und der Goldfinger

Fröbe wurde Goldfinger und damit für viele Fans der Bond Filme der beste Bond-Bösewicht aller Zeiten. „Goldfinger“ gilt auch deshalb für viele nach wie vor als der beste James-Bond-Streifen. Der Film wurde zum Sprungbrett in die internationale Filmszene für Gert Fröbe. Seien es nun “Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten”, der Streifen “Spion zwischen zwei Fronten” und auch “Riffifi in Paris” – sie festigten seinen Ruf als internationaler Star. Gert Fröbe war jahrelang an einem Mundhöhlenkarzinom erkrankt. Er schien davon wieder genesen. Unerwartet starb Gert Fröbe infolge eines Herzinfarktes am Morgen des 5. August 1988 nach einem Rezitationsabend. In Zwickau erinnert die “Gert-Fröbe-Straße” an den Star. Weiterhin gibt es an seinem Geburtshaus in der Edisonstraße 11, eine Plakette in Erinnerung an Gert Fröbe.