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Artikel von: Redaktion
04.11.2016

Gewalt wird öffentlich gemacht

Petra Küster von Kontraste e.V. und Andreas Edhofer, Geschäftsführer der Opferhilfe Sachsen, beim Rundgang durch die Ausstellung. Foto: Alice Jagals
Petra Küster von Kontraste e.V. und Andreas Edhofer, Geschäftsführer der Opferhilfe Sachsen, beim Rundgang durch die Ausstellung. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Zehn Jahre ist es nun her als die Galerie von Kontraste e.V. in der Hauptstraße eröffnet wurde. Eigentlich ein Grund zum Freuen. Doch seit Donnerstag ist eine Ausstellung zu sehen, die vor allem nachdenklich macht. In Zusammenarbeit mit der Opferhilfe Sachsen e.V., die seit 15 Jahren auch in Zwickau Klienten betreut, sind bis zum 25. November von Opfern selbst gemalte Bilder zu sehen und zu erwerben.

„Achtung Triggergefahr“, steht an den Wänden im Erdgeschoss der Hauptstraße 34. Soll heißen, dass beim Anblick schlimme Erinnerungen hervorgerufen werden können. Erinnerungen an Gewalt – in sexueller oder psychischer Hinsicht. Den fünf Männern und Frauen ist das in ihrem Leben wiederfahren. In der Malerei verarbeiten sie ihr Erlebtes und zeigen diese nackten Tatsachen unter dem Titel „Auf-Bruch“ der Öffentlichkeit.

„Wir möchten diesen betroffenen Personen ein Podium geben, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Oft wird in den Medien über häusliche Gewalt in unterschiedlicher Form berichtet, aber für alle und auch für uns, ist das weit weg“, sagt Petra Küster von Kontraste e.V..

Etwa zwei Drittel der Betroffenen seien Frauen, die Gewalt erleben. Die Zahl derer, die sich an die Opferhilfe wenden, hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. „Das liegt auch daran, dass mittlerweile mehr Opferrechte gesetzlich geregelt sind“, erklärt Andreas Edhofer, Geschäftsführer der Opferhilfe Sachsen e.V.. Er betont auch, dass Gewalt oft aus dem häuslichen Umfeld kommt, doch auch die Aussagen über sexuelle Gewalt innerhalb der Kirche zugenommen habe.

Die Opferhilfe ist in erster Linie Anlaufpunkt für Hilfesuchende. Sei es aufgrund einer möglichen Therapie oder einer generellen Stabilisierung. In Zwickau nehmen rund 160 Menschen das Angebot wahr. In Sachsen sind es insgesamt 1.800 Klienten.

 

Service
Beratungsstelle der Opferhilfe in Zwickau:

Münzstraße 2
08056 Zwickau

Telefon: 0375 / 3 03 17 48
E-Mail:

Sprechzeiten:
Dienstag: 9:00 – 12:00 und 14:00 – 18:00 Uhr

Donnerstag: 13:00 – 16:00 Uhr