Start Vogtland Göltzschtalbrücke schafft es nicht auf UNESCO-Liste
Artikel von: Björn Wagener
04.12.2023

Göltzschtalbrücke schafft es nicht auf UNESCO-Liste

Die Göltzschtalbrücke gilt als die weltgrößte Ziegelbrücke. Foto: pixabay

Fachbeirat an die Kulturministerkonferenz empfiehlt Brücke nicht

Netzschkau. Die Göltzschtalbrücke ist nicht nur ein Wahrzeichen im Vogtland, sondern auch die weltgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt. Gleichzeitig dient das Viadukt als Verbindung der zweigleisigen Bahnstrecke zwischen Plauen und Zwickau. Aufgrund der frühen Bauzeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts gilt die Brücke als ebenso innovativ wie die österreichische Semmeringeisenbahn. Diese wurde bereits 1998 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Nun jedoch der herbe Rückschlag. Mit dem Abschlussbericht vom 4. Dezember 2023 empfiehlt der Fachbeirat an die Kulturministerkonferenz, die Göltzschtalbrücke nicht aufzunehmen.

Diese Kriterien sollen zum Ausschluss führen

Unter anderem listet der Fachbeirat die Bauform – welche dem klassischen Aquädukt nachempfunden ist – als problematisch. Diese Form ist bereits mehrfach in der Liste des UNESCO-Welterbes vertreten, so der Beirat. Als besonders problematisch sieht man jedoch die “nicht denkmalgerecht durchgeführten Maßnahmen” am Brückenkopf, welche nicht zum Nachweis des außergewöhnlichen universellen Wert (OUV) beitragen. “

“Die Erneuerung der gesamten Brückentafel, die eine Verbreiterung des Brückenkopfs sowie die vollständige Auflösung der ursprünglich geschlossenen Brüstung in Form eines Stabgeländers miteinschloss, widerspricht den Forderungen nach Wahrung der Authentizität (Form und Gestalt, Material und Substanz) und Integrität. Besonders störend ist das deutlich sichtbare „Fahrbahngerüst für die neue Besichtigungseinrichtung”, so der Abschlussbericht. Daher empfiehlt der Fachbeirat nicht auf die deutsche Anmeldeliste für das UNESCO Kultur- und Naturerbe der Welt zu setzen.