Start Erzgebirge Grandios! Frenzel holt Gold
Artikel von: Sven Günther
14.02.2018

Grandios! Frenzel holt Gold

Eric Frenzel holte bei den Olympischen Spiele Gold. Foto: Marion Grumbd

Gold für Frenzel bei Olympia!

Das Material stimmte, die Laufform passte. Eric Frenzel ging mit einem guten Gefühl von Platz 5 ins Langlaufrennen der Olympischen Spiele. Rückstand 36 Sekunden.

Schon nach 2,5 Kilometern war der auf 12 Sekunden geschrumpft. Im Verbund mit Klapfer und Watabe hatte Frenzel die beiden schwächeren Läufer Rehrl und Riiver nach zehn Minuten des Rennens eingeholt, Eric Frenzel übernahm die Führung. Im Hintergrund lauerte Rydzek, der als Elfter mit 1:26 Minuten Rückstand auf Rehrl hatte. Nach fünf Kilometern waren es nur noch 26 Sekunden.

Während an der Spitze taktiert wurde, holte Rydzek immer weiter auf, hatte Frenzel und Co. bald im Blick hatte. Grund genug für Frenzel aufs Tempo zu drücken. Rydzek Rückstand wuchs wieder auf 20 Sekunden. Aber das Führung-Quartett konnte der Nordisch Kombinierte aus Geyer nicht sprengen. Nur Rehrl hatte abreißen lassen müssen.

Am letzten Anstieg der entscheidende Antritt von Frenzel. Wataba konnte nur noch kurz folgen. Dank des schnellen Skis, kam der Japaner auch in der letzten Abfahrt nicht mehr ran. Gold! Rydzek wurde Fünfter.

 

Inzwischen ist auch Laura Frenzel in Südkorea, schreibt auf www.wochenendspiegel.de über das Geschehen abseits der Wettkämpfe in Südkorea.

Heute: Mein kleine Koreaner

Unser Sohn Philipp genießt das olympische Flair in Südkorea und saugt alle Eindrücke regelrecht auf. Neben seinem Fokus auf die Wettbewerbe und vor allem auf das Abschneiden der deutschen Athleten interessiert er sich ungemein für das koreanische Essen.
Während er in Deutschland schon immer gerne in asiatische Restaurants gegangen ist und sich mittlerweile auch das Essen mit Stäbchen angeeignet hat, entwickelt er hier in Korea maximale Affinität und probiert leidenschaftlich alles aus.
Neben der Bewunderung für seine Esskünste mit Stäbchen, tritt bei den koreanischen Bedienungen immer wieder die Verblüffung, wenn sich Philipp  als kleiner mitteleuropäischer Junge  Distelsuppe oder Sesamblätter bestellt. Doch nicht nur der Geschmack steht im Blickpunkt seiner Erkundungen, sondern auch die Geschichten rund um das Essen. Mit Begeisterung telefoniert er mit seinen Großmüttern und erzählt davon, dass die Koreaner im Grunde genommen dreimal am Tag warm essen oder dass in einem Essen immer fünf Geschmacksrichtungen vertreten sein sollten.
Natürlich vergleicht er auch zwischen der Esskultur der Deutschen und der Koreaner und gibt seine Einschätzungen ab. Dass, wie bei uns Reis und Nudeln auf dem Speisenzettel stehen, begrüßt er, dass diese Beilagen zumeist nach dem Hauptgang mit Fleisch und Gemüse gereicht werden, findet er schlicht interessant.
Auch koreanische Sitten befindet er für gut und wendet sie sodann auch an.
Ein gut Deutsch sprechender Kellner erklärt ihm, dass am Tisch der jüngere den älteren Menschen bedient und ihm die Esssachen vorlegt oder anbietet. Wenn man sein Gegenüber sehr schätze, sollte man den Krug, den man aufnimmt, um das Glas seines älteren Gastes zu füllen, mit beiden Händen greifen, um so die Ehrfurcht und den Respekt vor dem anderen zu zeigen.
Wir sind also in einem Restaurant, essen Rippchen vom Schwein und vom Rind, und Philipp übernimmt ganz selbstverständlich das Grillen des Fleisches am Tisch, bietet mir etwas von den sieben Beilagen an, die er auf gut Glück bestellt hat: Sprossen, Zwiebeln, Sesamblätter, Algen, Bohnen, sauer angemachten Salat. Wie ein kleiner Koch hantiert er mit den Rippchen und stellt mir immer abwechselnde Teller zusammen.
„Weißt du Mama, warum ich dir mit beiden Händen einschenke?“ – „Weil ich dich verehre!“
Wir haben noch eine Menge Spaß an diesem Abend und ich genieße es, von meinem kleinen Sohn verwöhnt zu werden.