Start Gründung eines Geschäftskontos: Worauf bei der Auswahl achten?
Artikel von: Redaktion
10.02.2022

Gründung eines Geschäftskontos: Worauf bei der Auswahl achten?

Symbolbild: Pixabay

Das Thema Finanzen spielt für Gründer eines Unternehmens eine wichtige Rolle. Damit eine Firma rentabel funktioniert, müssen alle Einnahmen und Ausgaben gut nachvollziehbar dokumentiert werden. Ein Geschäftskonto bietet die Möglichkeit, den geschäftlichen Finanzverkehr zentral abzuwickeln. Doch die Suche nach einer geeigneten Bank ist oftmals schwierig. Deshalb ist ein Vergleich mehrerer Geschäftskonten unerlässlich.

Besonderheiten eines Geschäftskontos

Im Großen und Ganzen unterscheiden sich Geschäftskonten nicht deutlich von einem klassischen privatgeführten Girokonto. Allerdings ist das Konto ausschließlich Freiberuflern, selbständigen Unternehmern oder anderen Gründern vorbehalten. Die Bankverbindungen sind dafür geeignet, um alle wichtigen Transaktionen wie Lastschriften, Daueraufträge oder Überweisungen damit durchzuführen. Deshalb sind die Differenzen zwischen Privat- sowie Geschäftskonten vor allem bei einem Personenunternehmen marginal.

Unterschiede zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften

Die meisten Kreditinstitute verweisen in ihren Geschäftsbedingungen allerdings ausdrücklich darauf, dass eine private Bankverbindung auch ausschließlich für private Zwecke beansprucht werden darf. Aus rechtlicher Perspektive sind Freiberufler und Selbständige nicht zur Führung eines Geschäftskontos verpflichtet. Diese Berufsgruppen werden als Personengesellschaften bezeichnet. Im Gegensatz dazu müssen Kapitalgesellschaften – darunter eine GmbH, AG oder KGaA – zwingend ein Geschäftskonto führen.

Weshalb benötigen Gründer ein Geschäftskonto?

Die Führung eines Geschäftskontos ist insbesondere für Gründer empfehlenswert. Schließlich haben Gründer die Pflicht, gegenüber dem Finanzamt den kompletten geschäftlichen Zahlungsverkehr nachzuweisen. Sämtliche Quittungen und Rechnungen, die mit dem Unternehmen verbunden sind, bedürfen einer nachvollziehbaren Dokumentation. Hierbei ist ein Geschäftskonto hilfreich, um die eigene Buchführung so gut wie möglich zu erleichtern. Eines der wichtigsten Argumente für ein Geschäftskonto ist, dass geschäftliche und private Finanzen durch die zusätzliche Bankverbindung nicht miteinander vermengt werden. Dadurch fällt es leichter, stets den Überblick zu bewahren. Ist eine Meldung gegenüber dem Fiskus erforderlich, genügt es, die Zahlungsnachweise der Geschäftskonten abzurufen und keine zusätzlichen Kontobewegungen herauszufiltern.

Kosten für ein Geschäftskonto

Die Kontoführungskosten sind gewiss einer der ausschlaggebenden Gründe dafür, weshalb sich zahlreiche Gründer zum Start der Unternehmen für eine private Kontoführung entscheiden. Schließlich sind die Gebühren eines Firmenkontos oftmals wesentlich höher als für ein normales Girokonto. Die Gebühren für ein Geschäftskonto setzen sich aus Kontoführungsgebühren und Kartengebühren zusammen. Außerdem müssen Kontoinhaber mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für Einzahlungen von Bargeld, Buchungen sowie eine Verfügung von Bargeld rechnen. Zusätzlich fallen Zinsen für einen beanspruchten Dispokredit oder Kontokorrentrahmen an.

Unterschiede zwischen einzelnen Geschäftskonten

Für die meisten Gründer spielt es eine wichtige Rolle, die Kosten für Geschäftskonten auf ein Minimum zu reduzieren. Wichtige Anhaltspunkte liefern Portale wie Verbraucher.eu, die hilfreiche Tipps geben und verschiedene Bankverbindungen genauer unter die Lupe nehmen. Konten zum Nulltarif werden Gründer eines Unternehmens dennoch nicht finden. Stattdessen ist es hilfreich abzuwägen, welches Konto die beste Wahl ist und welche Konditionen am lukrativsten erscheinen. Häufig werden Kontoführungsgebühren monatlich oder jährlich berechnet. Ausgewählte Bankinstitute vergeben die Geschäftskonten auch ohne Führungsgebühren. Diese Angebote offerieren Direktbanken, die keine stationäres Filialen betreiben und dadurch Kosten sparen.

Auf Details achten

Kontogeschäftsmodelle unterscheiden sich voneinander. Diese Differenzen bestehen zum Teil bankintern, zum Teil auch nur von Bank zu Bank. Bei diesen Angeboten müssen Gründer allein entscheiden, welche Leistungen besonders wichtig erscheinen – darunter Services wie unentgeltliche Kreditkarten oder ein kostenfreier Bezug von Bargeld.

Ein Geschäftskonto eröffnen: So funktioniert’s

Zur Eröffnung eines Geschäftskontos stehen generell die gleichen Optionen wie bei einem Privatkonto zur Wahl. Dementsprechend können angehende Geschäftstreibende selbst entscheiden, ob sie einer Filialbank oder Direktbank den Vorzug geben. Außerdem obliegt es den Unternehmensgründern, ein Kontomodell auszuwählen, das am besten für das eigene Unternehmen geeignet ist. Ein erster Kontakt zum jeweiligen Finanzinstitut ist online oder über Filialbanken unmittelbar vor Ort möglich. Bei einer Direktbank erfolgt die Kontaktaufnahme ausschließlich über das Internet. Fällt die Wahl auf ein Konto einer Filialbank, können die zukünftigen Kontoinhaber den Vertrag unmittelbar in der Filiale vor Ort unterzeichnen.

Kein großer Aufwand für Personengesellschaften

Favorisieren Unternehmensgründer eine Online-Variante, ist es erforderlich, im Vorfeld einen Antrag für eine Kontoeröffnung einzureichen und alle erforderlichen dazugehörigen Unterlagen vorzulegen. Diese Anzahl an Dokumenten hält sich vor allem bei Personengesellschaften in Grenzen. In diesem Fall sind nur der Antrag sowie der Reisepass oder Personalausweis des Inhabers notwendig. Gehören einem Unternehmen mehrere Geschäftsinhaber an, müssen alle Beteiligten ihren Personalausweis sowie zusätzlich den Gesellschaftervertrag vorlegen.

Formalitäten einer Kontoeröffnung von Kapitalgesellschaften

Im Gegensatz zu Personengesellschaften müssen Kapitalgesellschaften bei der Kontoeröffnung wesentlich mehr Aufwand in Kauf nehmen. Gewünschte Nachweise weichen von Bank zu Bank voneinander ab. Beispielsweise ist es üblich, dass Gründer neben einem Antrag für die Kontoeröffnung ebenfalls ihren Personalausweis oder Reisepass vorlegen müssen. Zusätzlich fordern viele Finanzinstitute die Vorlage der Steuernummer, Gründungsurkunde sowie Bonitätsauskunft der Schufa ein. Generell sind Geschäftskonten für Personen- oder Kapitalgesellschaften unumgänglich. Dennoch sollten es Geschäftsleute nicht versäumen, sich im Vorfeld intensiv mit Leistungen und Kosten einzelner Banken auseinanderzusetzen. Somit legen Geschäftstreibende eine wichtige Grundlage, um sich nach der eingehenden Analyse für den passenden Anbieter zu entscheiden.