Start Hanfsamen – das neue Superfood mit breitem Anwendungsspektrum
Artikel von: Redaktion
31.10.2022

Hanfsamen – das neue Superfood mit breitem Anwendungsspektrum

Foto: Pixabay

Aufgrund der aktuellen Debatte um die Legalisierung von Cannabis steht Hanf derzeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Es geht dabei darum, ob die Pflanze wegen ihrer berauschenden Wirkung für Erwachsene für den Freizeitgebrauch zugelassen werden soll. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten und es wird damit gerechnet, dass ein entsprechendes Gesetz zu Beginn des nächsten Jahres verabschiedet wird.

Das wäre nicht nur für die Kiffer hierzulande eine große Erleichterung. Auch für gesundheitsbewusste Verbraucher ist der Fall des Cannabis-Verbots, das nun schon über ein halbes Jahrhundert besteht, mit Vorteilen verbunden. Denn Hanf weist nicht nur berauschende Wirkungen auf, sondern ist ganzheitlich verwendbar und kommt in vielen Branchen zum Einsatz. Vor allem Hanfsamen besitzen für gesunde Ernährungsformen ein riesiges Potenzial.

Hanf hat eine lange Geschichte

Die Natur- und Heilpflanze Hanf (Cannabis) war bereits in der Antike bekannt. Die alten Chinesen und Ägypter webten aus den Fasern schon einige tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung solide und haltbare Stoffe. Aus den Samen pressten sie wohlschmeckende und bekömmliche Speiseöle und aus den Blüten und Blättern wurden medizinähnliche Produkte, Cremes und Salben hergestellt. Bis Anfang des 20. Jahrhundert war Cannabis einer der Hauptbestandteile von Schmerzmitteln.

Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts jedoch geriet Hanf in Verruf. Aufgrund wirtschaftlicher und politischer Gründe sowie der berauschenden Wirkung mancher Sorten geriet die gesamte Hanfpflanze Schritt für Schritt auf die Verbotsliste vieler Staaten. 

Seit einigen Jahren macht sich in zahlreichen Ländern eine Gegenbewegung bemerkbar. Vielerorts kommt es zu Liberalisierungen mit dem Umgang mit Hanf. In Deutschland ist es seit 2017 erlaubt, unter der Verwendung feminisierter Autoflowering Samen Cannabisprodukte herzustellen und medizinisch anzuwenden. Mit der teilweisen Legalisierung wird nun ein weiterer Schritt unternommen, damit die Konsumenten von den vielen Vorzügen, die Hanf mit sich bringt, profitieren können.

Was genau sind Hanfsamen?

Hanfsamen sind im Prinzip nichts anderes als das Saatgut, das zur Pflanzung verwendet wird. Sie gehören aus biologischer Sicht zur Gattung der Nüsse und besitzen Geschmacksnuancen, die als leicht bitter bis süßlich bezeichnet werden.

Seit Kurzem hat die Branche für Nahrungsergänzungsmittel Hanfsamen (wieder-)entdeckt. Die kleinen Proteinbomben sind nicht nur bei Veganern beliebt. Sie strotzen nur so vor gesundheitsfördernden Substanzen wie bekömmlichen Fetten, Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien.

Hanfsamen – Reichhaltige Quelle bekömmlicher Fette

Fette besitzen im allgemeinen Sprachgebrauch einen schlechten Ruf. Werden sie doch mit einem hohen Cholesterinspiegel, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Übergewicht in Verbindung gebracht. Das gilt aber nur für gesättigte Fettsäuren, wie sie unter anderem in Fast Food Verwendung finden. Wertvoll für das körperliche Wohlbefinden sind aber vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Diese sind unerlässlich, weil sie ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen sind und deren Durchlässigkeit und Geschmeidigkeit gewährleisten, wodurch ein gesunder Stoffwechsel erst möglich wird. Im Fokus stehen dabei sogenannte essenzielle ungesättigte Fettsäuren, die der Organismus nicht selbst herstellen kann und die nur über die Nahrung aufgenommen werden. 

Hervorzuheben sind Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungsprozesse eindämmen und die Blutgefäße regulieren. Hanfsamen gehören zu den wenigen Nahrungsmitteln, in denen die Omega-Fettsäuren im besonders verträglichen Verhältnis von 5:1 vorkommen.

Hanfsamen sind kleine Proteinbomben

Proteine und Eiweiße verrichten ihre Funktion beim Aufbau und Erhalt der Zellstrukturen. Sie setzen sich aus Aminosäuren zusammen, von denen die Wissenschaft etwa 20 verschiedene Typen identifiziert hat. Knapp die Hälfte ist essenziell und muss über die tägliche Nahrung dem Organismus zugeführt werden. 

Essenzielle Aminosäuren sind vornehmlich in tierischen Eiweißen vorhanden. Hanfsamen sind daher vor allem, aber nicht nur, bei Veganern und Vegetariern beliebt. Sie enthalten alle essenziellen Aminosäuren, ein täglicher Verzehr verhindert das Auftreten von Mangelerscheinungen.  

Hanfsamen und ihr Vitamingehalt

Auch die meisten dieser Substanzen kann der Organismus nicht selbst produzieren. Vitamine, wie sie in Hanfsamen enthalten sind, werden für eine große Anzahl biochemischer Prozesse benötigt. 

So fördert Vitamin B1 den Abbau von Kohlenhydraten, die dem Körper als Energiequelle dienen. Vitamin B2 beeinflusst den Stoffwechsel und sorgt für funktionierende Schleimhäute sowie ein gesundes Hautbild. Vitamin E bindet als Antioxidans die freien Radikalen und schützt so die Zellen vor der Zerstörung.

Mineralien und Spurenelemente im Überfluss

Beide Nährstoffarten können nur über die Nahrung aufgenommen werden und sind für eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht entbehrlich. Das in Hanfsamen enthaltene Eisen regelt die Enzymbildung. Kalzium wird zum Aufbau der Knochen und Zähne benötigt und Magnesium fördert die Sensibilität der Nerven, den Muskelaufbau und ist unverzichtbar bei der Eiweißsynthese.

Hanfsamen – Positive Effekte auf das Wohlbefinden

Zwar sind die gesundheitlichen Effekte von Hanfsamen noch nicht bis ins Detail wissenschaftlich untersucht. Hanfsamen stehen aber in dem Ruf, das Wohlbefinden auf verschiedene Art und Weise zu fördern.

Darmgesundheit

Hanfsamen enthalten viele Ballaststoffe und fördern die Verdauung. Sie quellen im Magen auf, wodurch sie ein schnelles Sättigungsgefühl hervorrufen. Dabei nehmen sie eine Menge Schadstoffe auf und sorgen für deren schnelle Ausscheidung. 

Herz-Kreislauf-System

Die gesunden ungesättigten Fettsäuren führen zu einer Senkung des Cholesterinspiegels. Sie transportieren schädliche Fette rasch aus den Arterien ab und verhindern damit gefährliche Plaque-Bildungen und Arteriosklerose. Damit wirken Hanfsamen vorbeugend gegen das Auftreten von Gefäßkrankheiten und Bluthochdruck.

Muskeln und Knochen

Proteine sind ein Hauptbestandteil der Muskelmasse. Sie sind äußerst wichtig für deren Aufbau, Erhalt und Regeneration. Im Verbund mit Kalzium sorgen Eiweiße, wie sie in Hanfsamen vorkommen, für stabile Zähne und Knochen und können Krankheiten wie Osteoporose vorbeugen.

Verbesserung des Hautbildes

Im Bereich Kosmetik und Schönheitspflege finden Hanfsamen in Form von Öl, Cremes und Salben Verwendung, um die Elastizität und Spannkraft der Haut zu erhalten. Die pflanzliche Vitalstoffkomposition stärkt und regeneriert die Hautbarrieren und versorgt die Haut mit der notwendigen Feuchtigkeit. Trockene, raue und schuppige Haut wird geglättet. Hanfsamen-Produkte verstopfen nicht die Hautporen und lassen Hautreizungen, wie sie bei Schuppenflechten und Neurodermitis vorkommen, abschwellen. 

Hanfsamen in der täglichen Ernährung

Bei der täglichen Ernährung lassen sich Hanfsamen und Hanfsamenöl in zahlreichen Gerichten verarbeiten. Im morgendlichen Müsli erweitern Hanfsamen die geschmackliche Vielfalt. Auch Salate werden von den Produkten geschmacklich aufgewertet. 

Außerdem können sie in Brotteig, Smoothies und Joghurt gemischt werden. In gebratenen Speisen allerdings gehen die Wirkstoffe verloren, da sie keine Temperaturen über 180° Celsius vertragen.

Wirken Hanfsamen berauschend?

Hanfsamen besitzen keine psychoaktiven Wirkungen und können sorglos konsumiert werden. Es fehlt ihnen an Tetrahydrocannabinol (THC), dem Wirkstoff, der für den Rausch verantwortlich ist. THC bildet sich erst im Laufe der Wachstums- und Blütephase und ist nur in den Blüten und Blättern von Cannabis enthalten.

Fazit

Bis vor Kurzem fristeten Hanfsamen ein Schattendasein. Zu sehr wurden sie mit den berauschenden Wirkungen von Cannabis und dem damit verbundenen Verbot in Zusammenhang gebracht. 

Neuere Erkenntnisse lassen aber den Schluss zu, dass Hanfsamen und Hanfsamenöl den Organismus mit einer großen Anzahl gesunder Nährstoffe versorgen, die für eine ausgewogene Ernährung unerlässlich sind. Wer also auf sein Wohlbefinden achtet, kann seinen täglichen Speiseplan bedenkenlos um diese beiden Nahrungsmittel erweitern.