Start Erzgebirge Im Katastrophen-Fall zur Stelle
Artikel von: Andre Kaiser
19.07.2019

Im Katastrophen-Fall zur Stelle

Oberst Klaus Finck, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, Oberstleutnant der Reserve Jörn Hebestreit, Leiter des Kreisverbindungskommandos Erzgebirge, und Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises (v.li.n.re.). Foto: André Kaiser

Annaberg-Buchholz. Wie schnell ein Katastrophen-Fall eintreten kann, haben wir alle beim verherenden Hochwasser im Jahr 2013 zu spüren bekommen, als ergiebige, teilweise unwetterartige Niederschläge dafür sorgten, dass zahlreiche Flüsse über die Ufer traten, für Überschwemmungen sorgten und imensen Schaden anrichteten. Entsprechend beruhigend ist es, zu wissen, dass in solch einem Fall der Krisenstab des Kreises funktioniert und die entsprechenden Stellen schnell reagieren und handeln können. Damals kamen u.a. auch Soldaten der Bundeswehr und ihre Räumfahrzeuge zum Einsatz.

Um die zusätzlichen Einsatzkräfte schnell und unbürokratisch zu mobilisieren, braucht es eine direkte Verbindung zur Truppe. Diese ist in dem Fall das Kreisverbindungskommando (KVK) Erzgebirge der Bundeswehr. Das KVK besteht aus elf Reservisten und arbeitet vor allem beim Katastrophenschutz eng mit dem Landratsamt, anderen Organisationen und Behörden der Region zusammen. Eine seiner Aufgaben besteht darin, in Notfällen den Verwaltungsstab des Landratsamtes zu möglicher Hilfe durch die Bundeswehr zu beraten und den Einsatz zu koordinieren.

Neuer Leiter des KVK Erzgebirge ist nun seit kurzem Oberstleutnant der Reserve Jörn Hebestreit. Ihm wurde letzten Donnerstag, den 18. Juli 2019, das Kommando von Landrat Frank Vogel und Oberst Klaus Finck, dem Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, feierlich übertragen. Der Annaberger ist seit Ende seiner aktiven Dienstzeit im Jahr 1998 ehrenamtlich Reservist bei der Bundeswehr und seit 2007 im Kreisverbindungskommando Erzgebirge aktiv, so die Information des Landeskomandos Sachsen. „Nach dem Ausscheiden meines Vorgängers wurde ich von der Führung ausgewählt“, so der 46-Jährige Familienvater. „Ich bin mir bewusst, dass diese Aufgabe mehr meiner Freizeit in Anspruch nehmen wird, als bisher. Dennoch freue ich mich darauf, da ich hier mit echten Profis zusammen arbeite, die mit vollem Einsatz und Herzblut bei der Sache sind. Ich möchte mich an dieser Stelle bei meiner Familie bedanken, die mich wann immer auch unterstützt und voll hinter mir steht, trotz der vielen Wochen im Jahr, in denen mich meine ehrenamtliche Tätigkeit in Anspruch nimmt und meine Familie auf mich verzichten muss.“

Landrat Frank Vogel erklärte: „Wir kooperieren bereits seit vielen Jahren mit den Kameraden des Kreisverbindungskommandos Erzgebirge. Sie sind für uns ein wertvoller Partner und ein wesentlicher Baustein der Strukturen des Katastrophenschutzes im Erzgebirgskreis. Ich danke allen Verantwortlichen des Kreisverbindungskommandos Erzgebirge für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und freue mich auf ein ebenso produktives Zusammenwirken mit Herrn Oberstleutnant der Reserve Jörn Hebestreit.“

Oberst Klaus Finck, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, unterstrich noch einmal die wichtige Arbeit der Reservisten in den Verbindungskommandos. Er sagte: „Sie sind wichtiges Bindeglied zwischen aktiver Truppe und zivilen Partnern in der Region und damit dauerhafte Ansprechpartner der Bundeswehr für Behörden und Bevölkerung – und das nicht nur im Krisenfall. Das ist ein spannendes und anspruchsvolles Ehrenamt, für das wir auch immer wieder neue, engagierte Männer und Frauen suchen.“