Start Erzgebirge JA! Hier passen Rettungswagen durch!
Artikel von: Sven Günther
22.11.2019

JA! Hier passen Rettungswagen durch!

Auf den ersten Blick sieht der neue Rettungstunnel am Fichtelberg mickrig aus. Foto: privat

Größer als behauptet…

Von Sven Günther
Kurort Oberwiesenthal. Wenn etwas getuschelt wird, schleicht es sich heimlich als Gerücht in die Köpfe der Menschen, hakt sich dort fest, bleibt haften. Ein Beispiel findet man am Fichtelberg, wo seit langem gemunkelt wird: Der neue Rettungstunnel ist für die modernen Fahrzeuge zu klein. Sie passen nicht durch. Immer und immer wieder hatte der Bürgermeister von Kurort Oberwiesenthal Mirko Ernst gepredigt: Das stimmt nicht!
Jetzt kann er bald den Beweis in der Praxis antreten. Das Bauwerk, über das so viel gemutmaßt wird, soll am 6. Dezember übergeben werden. Am Montag versicherte das Stadtoberhaupt von Oberwiesenthal dem WochenENDspiegel nochmals: „Selbst beim größten Rettungsfahrzeug der Johanniter sind bei der Durchfahrt noch 40 Zentimeter Platz.“ Schon vorher hatte er uns mitgeteilt: „Dieses Bauwerk ist für die Benutzung als Fußgänger- und Rettungstunnel vorgesehen. Neben dem Fußgängerverkehr können aktuelle Rettungsfahrzeuge, beispielsweise die der Johanniter-Unfallhilfe aus der Rettungswache Bärenstein, sowie Versorgungsfahrzeuge den Tunnel benutzen.

Doch wenn man einen Größenvergleich hat, erkennt man die wirkliche Dimension.

Um die Größenverhältnisse plakativ darzustellen: Es war während der Asphaltierung ein 10-Tonnen-LKW im Tunnel, der in dieser Größenordnung im Regelbetrieb jedoch nicht erforderlich sein wird.“
3,5 Millionen Euro hat der Bau gekostet, der wahrscheinlich im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer eingeweiht werden soll und ein Puzzleteil bei der Ausrichtung der Junioren-Ski-WM vom 28. Februar bis 8. März in Oberwiesenthal ist.

Ernst: „Bis dahin sind auch die letzten Außenarbeiten abgeschlossen. Ich kann mich nur bei den Planern, den Baufirmen und bei den Kollegen der Stadtverwaltung bedanken, dass wir dieses Projekt so reibungslos gestemmt haben. Besonderer Dank gilt unseren Bauingenieuren Caroline Hofmann und Jürgen Niedermeier. Was alle Beteiligten in der Kürze der Zeit geschafft habe, verdient größten Respekt.“
Zu den FIS-Wettkämpfen im Skispringen und in der Nordischen Kombination im Dezember soll auch das „Problem-Projekt“ am Fichtelberg reibungslos funktionieren: der Mountain-Climber! Ernst: „Seit dem Baubeginn im Juni 2016 entstehen immer wieder technische Probleme, die nicht tolerierbar sind.“

Jetzt scheint ein Ende in Sicht: Die letzten Arbeiten an Getrieben, Stromschiene und dem Stromabnehmer stehen vor dem Abschluss und der TÜV könnte noch Anfang Dezember die Anlage abnehmen.
Mirko Ernst: „Vertraglich ist der Hersteller an einen Festpreis gebunden und darüber hinaus verpflichtet, entstehende Aufwendungen für ausgelagertes Training und alternativen Transport zu übernehmen.“