Start Vogtland Jörg Urban (AfD): Vertreter von Parteien loten Zusammenarbeit mit uns aus!
Artikel von: Sven Günther
22.08.2019

Jörg Urban (AfD): Vertreter von Parteien loten Zusammenarbeit mit uns aus!

Trommeln für die Sachsenwahl mit Jörg Urban (AfD)

Von Sven Günther
Region. Es wird eine Richtungswahl! Selten war der Gang zur Urne spannender, als er am 1. September sein wird. Bleibt die CDU stärkste Kraft in Sachsen? Wenn Ja, mit wem kann sie regieren? Wie stark wird die AfD, gewinnt sie vielleicht sogar? Was wird aus der schwächelnden SPD und den in Sachsen gegen den Trend eher schwachen Grünen? Gelingt in einem rot-rot-grünen Dreierbund ein Regierungswechsel? Welche Rolle wird die FDP einnehmen? Können die Freien Wähler wie in Bayern eine Rolle spielen?

Wer sich traut, darf für sich trommeln! Dieses Angebot macht der WocheENDspiegel sächsischen Landtagskandidaten. Sie beantworten kritische Fragen unserer Journalisten.

Heute: Jörg Urban, der Chef und Spitzenkandidat der sächsischen AfD, der früher Geschäftsführer der Grünen Liga war. Der Diplomingenieur für Wasserbau ist verheiratet, hat drei Kinder. Er ist Landwirt im Nebenerwerb.

Hier geht es zum Trommel-Wirbel von Jörg Urban

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Wie wurden Sie vom Grünen zum Blauen?

In dem man sich über die Roten und Schwarzen gelb ärgert…
Im Ernst: Naturschutz ist zu wichtig, um ihn den Grünen zu überlassen. Diese Partei hat mit Naturschutz nämlich nichts, aber auch gar nichts am Hut, sondern wirkt – im Gegenteil – naturzerstörerisch. Auch die CDU ist nun auf diesen ideologiegrünen Zug aufgesprungen, propagiert beispielsweise Windkraft und verbreitet Klimahysterie. Der Bau von Windkraftanlagen ist nicht nur sinnlos, weil die Stromgewinnung durch Windkraft nicht dauerlastfähig ist, was bedeutet, dass keine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet werden kann.
Diese Anlagen werden bereits in Wälder gebaut, wofür tausende Bäume gerodet werden müssen. Hinzu kommt, dass sie Vögel, vor allem Beutegreifer köpfen, wenn sie den Boden nach Nahrung absuchen und dabei nach unten schauen. Tonnenweise Insekten werden ebenfalls getötet, auch das trägt zum drastischen Rückgang der Insekten darstellen kann.
Nicht zuletzt ist auch der Anbau von Monokulturen wie Raps und Mais – vor allem für den so genannten Biosprit – extrem zum Artenrückgang in der Landschaft mitverantwortlich. Das betrifft Blütenpflanzen genauso wie beispielsweise Bodenbrüter wie Feldlerche oder Kiebitz. Meine frühere Tätigkeit bei der Grünen Liga war auch Einsatz für die Direkte Demokratie, beispielsweise um Bürgerinteressen gegenüber Behörden zu unterstützen.
Das will die AfD in ihrem Kampf für mehr Direkte Demokratie und Volksabstimmungen auch und somit schließt sich der Kreis an dieser Stelle.

Fridays for Future, Klimaerwärmung, Atomausstieg. Ist all das nun Hysterie nach dem Motto “Blauer Planet in grünen Fesseln” (Vaclav Klaus)?

Ja. Denn das Hauptproblem für unseren Blauen Planeten ist die immer größer werdende Überbevölkerung. Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte wurde dermaßen viel Ressourcen, beispielsweise für die Versorgung mit Nahrungsmitteln benötigt. Riesige Flächen werden verbraucht. Sie werden überbaut und somit versiegelt, was eine der Hauptursachen für die zunehmenden Überschwemmungen ist.
Ausgerechnet das verhältnismäßig kleine Deutschland schwingt sich nun dazu auf, das Weltklima retten zu wollen. Bei dieser Klimahysterie geht es aus meiner Sicht lediglich darum, den Bürgern immer mehr Geld durch teils unsinnige Auflagen, wie der bevorstehenden CO2-Steuer, aus der Tasche ziehen zu können.

Wird es mit der AfD in Verantwortung bald wieder Atomkraftwerke in Sachsen geben?

„Ringsherum um Deutschland entstehen neue Kernkraftwerke und wird an Reaktortechnologie geforscht. Deutsche Kernkraftwerke haben international höchste Standards. Die AfD setzt sich darum für grundlagennahe Forschung zu neuen Energietechnologien und sicheren Reaktoranlagen wie dem Dual Fluid-Reaktor ein“.

Wie fühlt es sich an, wenn man nur durch vermeidbare Fehler anderer Parteien und nicht durch eigene Stärke erfolgreich ist?

Unsere Stärke ist gerade, dass wir die Fehler der anderen Parteien nicht machen. Die CDU hatte 30 Jahre Zeit, all diese vorhersehbaren Fehler, wie den Abbau von Polizei- und Lehrerstellen überhaupt nicht erst zu machen und – nachdem die Fehler festgestellt wurden – diese auch schnell wieder zu beseitigen. Das ist bis heute nicht geschehen. Mit der AfD als Regierungspartei hätte es das jedenfalls nicht gegeben. Die CDU denkt ja auch nicht daran, so gravierende, für die Bevölkerung extrem negativ einschneidende Maßnahmen wie die unkontrollierten Grenzöffnungen oder die Schuldenhaftungen für andere Länder durch den Euro endlich zu beenden.

Sie haben erklärt, Ministerpräsident werden zu wollen. Dabei schaffen Sie es nicht einmal, eine rechtlich einwandfreie Kandidatenliste aufzustellen…
Auch Journalisten haben das Recht, sich zu informieren. Wie der sächsische Verfassungsgerichtshof und verschiedene Staatsrechtler feststellten, haben nämlich wir rechtlich einwandfreie Listen erstellt. Lediglich eine CDU-Wahlleiterin und einige wohlfeile Redakteure sehen das anders. Die Listenstreichung war kein eigenes juristisches Versagen, sondern ist der perfide Versuch der Altpartien, sich einen starken Mitbewerber wie die AfD vom Halse zu halten. Nach der Wahl wird die AfD diesen unsäglichen Vorgang gerichtlich heilen und wir werden einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der die Verantwortlichen dafür benennen wird.

Selbst wenn die AfD Wahlsieger werden würde, stünde die Partei allein da, heißt, nicht regierungsfähig. Und das soll für Sachsen eine Alternative sein?

Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Bereits jetzt senden Vertreter verschiedener Parteien Signale aus, um eine künftige Zusammenarbeit mit der AfD auszuloten. Oder glauben Sie, daran dass, das Wahlkampf-Nein von heute unbedingt noch Bestand hat? Ihrer CDU-Basis müssten die Noch-Regierenden dann erklären, dass man nun lieber mit Grünen oder möglicherweise sogar mit der Linken gemeinsame Sache macht. Das wird nicht gelingen, zumal es in Kommunen bereits Zusammenarbeiten zwischen CDU und AfD gibt.

Eigene Lösungen für die wirklichen Probleme Sachsens (Lehrermangel, Polizistenmangel, Landarztmangel, Fachkräftemangel, Schnelles-Internet-Mangel…) haben Sie aber nicht, oder?

Sich als Journalist bezeichnen und selber lesen, ist ja nicht prinzipiell ein Widerspruch. Ich verweise auf unser Regierungsprogramm, wo alle diese Punkte nicht nur genannt, sondern auch Lösungen für diese Probleme niedergeschrieben sind. Unsere Partei hat monatelanger in Landesfachausschüssen gearbeitet und Wege aus diesen von der CDU verursachten Miseren aufgezeigt. https://www.afdsachsen.de/wahlen-2019/regierungsprogramml2019.html

Sie haben den rechten Flügel der AfD verteidigt, der Verfassungsschutz hat Sie auf dem Radar. Wie rechts sind Sie wirklich oder geben Sie sich nur rechts um Wählerstimmen abzuräumen?

Demokratie, heißt auch demokratische Rechte zu verteidigen. Das muss der neu von der Regierung eingesetzte Verfassungsschutz-Chef wohl noch lernen, sonst wird er selbst zum Beobachtungsfall. Die AfD ist eine Rechtsstaatspartei und steht fest auf dem Boden des Grundgesetzes. Die politischen Begriffe ‚rechts‘ oder ‚links‘ sind aus unserer Sicht längst überholt, weil das Programm der AfD durchaus auch pazifistische und soziale Forderungen enthält. Uns das Stigma ‚rechts‘ oder ‚rechtspopulistisch‘ anzuhängen geschieht lediglich aus Angst vor einem starken Mitbewerber im Meinungsstreit und aus Mangel an Vertrauen in die eigenen Sachargumente.

Hier geht es zu den Interviews anderer Kandidaten:

https://www.regionalspiegel-sachsen.de/category/service/landtagswahl-2019/