Start Vogtland Knatsch bei Knorr
Artikel von: Sven Günther
10.02.2023

Knatsch bei Knorr

Fertigprodukte der Marken Knorr lässt Unilever im vogtländischen Auerbach von 190 Mitarbeitern herstellen. Foto: daropix.net

NGG und Betriebsrat fordern Inflationsprämie

Von Sven Günther
Auerbach/V. Unilever. Ein Name mit Weltruf, ein internationaler Konzern mit Sitz in London. Umsatz im Jahr 2022 rund 60 Milliarden Euro. Der geschätzte Gewinn: 10,9 Milliarden Euro. 400 Marken gehören zum Giganten. Darunter in Deutschland Knorr, Magnum, Dove, Axe, Rexona, Coral, Langnese, The Vegetarian Butcher und Ben & Jerry’s.

Die Fertigprodukte der legendären Marke Knorr werden auch im vogtländischen Auerbach von 190 Mitarbeitern hergestellt. Jetzt meldeten sich der Konzernbetriebsrats-Chef Hermann Soggerberg und der Geschäftsführer der NGG-Region Dresden-Chemnitz, Thomas Lißner, zu Wort.

Ihre Forderung: Eine Inflationsausgleichprämie von mindestens 1.500 Euro als Einmalzahlung für Knorr-Mitarbeiter im vogtländischen Auerbach: „Die Konzernleitung ignoriert völlig, was bei den Beschäftigten im Portemonnaie los ist.”
Der Gewerkschafter ergänzt: “Die extreme Inflation übersteigt die Lohnerhöhung um ein Vielfaches. Die Beschäftigten haben mit hohen Preisen zu kämpfen und fordern jetzt zurecht Entlastung vom Weltkonzern. Wenn die Analysten Recht behalten, geht Unilever mit einem Milliarden-Gewinn aus dem letzten Geschäftsjahr. Da ist reichlich Luft für eine Prämie.”

Das sagt Unilever

Das Unternehmen teilt mit: “Unilever hat in Deutschland 2700 Mitarbeitende. Davon unterliegt die große Mehrheit dem Geltungsbereich der Tarifverträge der Ernährungsindustrie und Chemischen Industrie. Im Tarifbereich obliegt es den Tarifvertragsparteien, die Verhandlungen zu den Tarifverträgen zu führen. Wir gehen davon aus, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen die Inflationsausgleichsprämie Teil des Verhandlungsergebnisses sein wird, ähnlich wie bei dem Abschluss mit der IGBCE. Tarifverhandlungen für den Standort Auerbach stehen bereits im Februar 2023 an.”

Und weiter: “Für all unsere Mitarbeitenden orientieren wir uns in den regelmäßigen Gehaltsanpassungen am Markt. Die Inflation wird dort ebenfalls abgebildet. Studierende und Auszubildende stellen eine gesonderte Härtefallgruppe dar. Vor diesem Hintergrund hat Unilever sich dazu entschieden, seine Auszubildenden bereits kurzfristig zu unterstützen. Sie werden mit dem nächsten Gehalt an allen Standorten, an denen es noch keinen Tarifabschluss gibt, eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro erhalten.”