Start Zwickau Kunstwerke aus Seide
Artikel von: Uwe Wolf
22.03.2016

Kunstwerke aus Seide

Museumsleiterin Barbara Wiegand-Stempel zeigt gemeinsam mit Steffi Müller und Andrea Heinig (v.l.n.r.) groß- und kleinformatige Exponate der neuen Sonderausstellung. Die Seidenbilder gibt es in schwarz/weiß und in Farbe zu sehen. Foto: Uwe Wolf
Museumsleiterin Barbara Wiegand-Stempel zeigt gemeinsam mit Steffi Müller und Andrea Heinig (v.l.n.r.) groß- und kleinformatige Exponate der neuen Sonderausstellung. Die Seidenbilder gibt es in schwarz/weiß und in Farbe zu sehen. Foto: Uwe Wolf

Limbach-Oberfrohna. „Glänzend – idyllisch – gewebt“ heißt die neue Schau im Esche-Museum,, Etwa 55 in Seide gewebte Bilder zeigt die neue Sonderausstellung “Glänzend – idyllisch – gewebt” im Esche Museum. Die ganz besonderen Bilder aus der Sammlung Trenkler erzählen ein Stück Kulturgeschichte.

“Allerdings gibt es für die meisten keine Informationen. Es gibt keine Literatur über sie, keine Titel und auch keine Datierung”, sagte Barbara Wiegand-Stempel, Leiterin der Städtischen Museen. Alle gezeigten Informationen habe man selbst recherchieren und erarbeiten müssen.

Die kleinen Kostbarkeiten hingen zwischen 1860 und 1920 in bürgerlichen Wohnungen. Auch als Postkarte oder Sammelbildchen waren sie verbreitet. Es gibt Signaturen von den Herstellern und Angaben zu den Künstlern, die die Vorlage lieferten. Gezeigt werden englische, französische, schweizerische und deutsche Produkte. Zwei Arbeiten stammen aus Hohenstein-Ernstthal. So werden von der Firma H-F. Schaller das “Vaterunser” und das Bild “Heinrich IV vor Canossa” gezeigt.

Heitere Kinderszenen, Paare in intimen Gespräch, Rokoko-Ambiente, historische Heldenfiguren, religiöse Motive und Geschichten aus der griechischen Mythologie spiegeln die Vorlieben und den Geschmack ihrer damaligen Besitzer. “Was die Werke eint ist die Herstellungstechnik”, so die Museumsleiterin. “Alle Bilder sind in Seide in Jacquardtechnik aufwändig gewebt. Die meisten Bilder entstanden nach Grafiken und Gemälden.”

Was die Schwarz-Weiß-Arbeiten betrifft, so zeigen diese bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wunderbare Lichtnuancen, die den mit schwarzer und weißer Seide hergestellten Bildern eine edle, ganz eigene Erscheinung geben Was die Farbarbeiten betrifft, so wurden diese zum Teil von der Rückseite her coloriert. Oder es wurden farbige Fäden mit eingewirkt, wobei dieser Vorgang aber nichts mit der gebräuchlichen Wirkerei zu tun hat. Die Sonderausstellung ist bis zum 22. Mai im Esche-Museum zu sehen. uw