Start Zwickau Landkreis baut und erzieht
Artikel von: Redaktion
11.11.2016

Landkreis baut und erzieht

Insgesamt 409 Millionen Euro will der Landkreis im kommenden Jahr ausgeben. Foto: AlexasFotos/pixabay.com
Insgesamt 409 Millionen Euro will der Landkreis im kommenden Jahr ausgeben. Foto: AlexasFotos/pixabay.com

Landkreis. Der Haushalt für 2017 im Landkreis Zwickau steht. Nun müssen die Kreisräte im Dezember nur noch ihre Zustimmung geben. Die Ausgaben ändern sich im Vergleich zum Vorjahr kaum. Allerdings gibt es einige Verschiebungen.

Insgesamt 409 Millionen Euro will der Landkreis im kommenden Jahr ausgeben. 31, 6 Millionen Euro fließen dabei in Investitionen, die bauliche Maßnahmen betreffen. Dahinein fallen unter anderem die energetische Sanierung des Sandberggymnasiums, der Bau einer Zwei-Feld-Sporthalle oder auch die Fertigstellung der Sanierung von Schloss Waldenburg sowie die Erneuerung der Elektroanlagen im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain. Bedeutende Maßnahmen bilden weiterhin die Hochwasserschadensbeseitigung, der Neubau der Straßenmeisterei in Werdau und der Straßenbau.

Besonders letzteres führt immer wieder zu Beschwerden im Landratsamt. „Doch wir bauen ausschließlich Straßen, für die wir auch Fördermittel erhalten haben. Verkehrstechnisch ist das teilweise ein Problem. Da kann es schon mal zu Überschneidungen kommen“, sagt Angelika Hölzel, erste Beigeordnete des Landkreises.

Im Bereich der laufenden Kosten sind vor allem die Bereiche der Jugendhilfe, die Eingliederungshilfe und des ÖPNVs ausschlaggebend. Bei der Jugend-Kinder- und Familienhilfe verzeichnet der Landkreis einen Mehrbedarf an rund elf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr auf 71 Millionen Euro. Bei den sozialen Hilfen minimiert sich der Betrag um zehn Millionen Euro auf 170 Millionen Euro. Ausgaben im Bereich der Hilfe zur Erziehung von unbegleiteten Minderjährigen Asylbewerbern erhöhen sich von 5,6 auf 13,3 Millionen Euro. Diese Summe muss der Landkreis allerdings nur auslegen. „Hier haben wir in 2016 mit lediglich 150 Personen gerechnet. In 2017 schätzen wir die Zahl auf 260 Jungen und Mädchen und diese wird auch weiterhin wachsen“, prognostiziert Angelika Hölzel.

Im Bereich Asylunterbringung selbst ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Wurden für 2016 noch 43,3 Millionen Euro eingestellt worden, sind es für 2017 38,2 Millionen Euro.

Eine weitere beachtliche Steigerung zeigt der Mehrbedarf bei der Schülerbeförderung. Die steigt von 2,7 auf 8,3 Millionen Euro. „Das liegt unter anderem daran, dass es nicht mehr so viele Unternehmen gibt, manche Fahrten von kleinen Taxi-Unternehmen durchgeführt werden und eine generelle Kostensteigerung innerhalb der Angebote vorliegt“, so Hölzel. Zudem verzeichnet der Landkreis eine steigende Schülerzahl.

Doch auf bei den freiwilligen Leistungen bleibt der Landkreis nicht inaktiv. So geht der wohl größte Batzen von 672.000 Euro an die Volkshochschule. 325.000 Euro werden in die Wirtschaftsförderung für Messen und Veranstaltungen wie dem Verkehrssicherheitstag investiert. Die Unterhaltung der Sachsenlandhalle kostet jährlich 300.000 Euro. Die AIDS Hilfe erhält 19.000 Euro. Kleinere Beträge gehen unter anderem auch an Verbände und Projekte, die ehrenamtlich organisiert werden.

Im kommenden Jahr verzeichnet der Landkreis mit insgesamt 23,4 Millionen Euro eine Pro-Kopf-Verschuldung von 72,15 Euro. Eine Kreditaufnahme in Höhe von 2,6 Millionen Euro ist dennoch geplant. Demgegenüber steht allerdings eine Tilgung von 2,9 Millionen Euro.