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Artikel von: Sven Günther
18.07.2017

Luxus Heimat Erzgebirge

Dr. Andreas Schädlich mit Frau Annekatrin und den beiden Kindern in Schneeberg. Foto: Fotograf: Foto-Atelier LORENZ

Erzgebirge statt Pharma-Karriere

Von Sabine Schulze-Schwarz*
Schneeberg. Was am Ende zählt, sind die wirklich wichtigen Werte…
„Heimat vermisst man immer.“ Den Gedanken, irgendwann ins Erzgebirge zurückzukehren hatte Apotheker Dr. Andreas Schädlich nie verloren. Dabei schlugen in den letzten Jahren zwei Herzen in seiner Brust: eins für die pharmazeutische Forschung, das andere für die elterlichen Apotheken in Schneeberg. Im Juli vergangenen Jahres fiel die Entscheidung für die Heimat. Motivation war natürlich die Verantwortung für das Familienunternehmen. Einen großen Anteil tragen aber auch seine beiden Töchter, die nun behütet im ländlichen Raum aufwachsen können. Mit der Rückkehr ins Erzgebirge schließt sich ein familiärer Kreis.
Schon im Gymnasium war dem Schüler Andreas Schädlich klar: Ich werde Apotheker, folge beruflich meinen Eltern, die in Schneeberg zwei Apotheken führen. Nach dem Abitur folgte das Studium in Halle, wo sich der Virus der Forschung einschlich, und nicht mehr locker ließ. Gemeinsam mit seiner Frau Annekatrin, ebenfalls Apothekerin, zog es ihn nach Frankfurt am Main.
Die vier Jahre in Frankfurt glichen einer Reise um die Welt mit regelmäßigen „Auslandseinsätzen“ in Großbritannien, Indien, den USA und vielen anderen Ländern. Heute sagt er über diese Zeit: „Hektik, viele Autos, Ellenbogenmentalität. Das Leben in der großen Stadt war stressig trotz toller 70qm-Wohnung. Die Fahrt zur Arbeitsstelle dauerte 40 Minuten – innerhalb einer Stadt. Die viel umworbene Verkehrsinfrastruktur sieht in der Praxis nüchtern aus, wenn man in der Rushhour nur schleppend von Ampel zu Ampel vorankommt. Und an einen Hauskauf war bei den Preisen gar nicht zu denken.”

Das Lebenswerk der Eltern als Ruf aus der Heimat

Die Geburt der Tochter war sozusagen das Antibiotika für den Forschungsvirus. Das Thema Heimat rückte in Vordergrund. Trotz Abteilungsleiterposition bei einem Pharmaunternehmen mit weltweiten Chancen stellte Dr. Andreas Schädlich Fragen: Möchte ich mein Kind aufwachsen sehen oder weiter heimatlos unterwegs sein? Was möchte ich für mein Leben noch erreichen? Was wird aus dem Lebenswerk meiner Eltern?
Die Entscheidung fiel bald – und sie fiel für die Heimat, wo er 2016 die Apotheken der Eltern übernahm. Schädlich: “Sich zukunftsorientiert aufstellen, Zeit für den Kunden nehmen, persönlich beraten, Herzlichkeit leben, all das ist möglich in einer Apotheke im ländlichen Raum und bietet mir und meinen 15 Mitarbeitern viel Potential.”

Ein kleines Haus zur Miete im Nachbardorf, wo die Kinder sicher im eigenen Garten toben, der Erholungsraum Natur direkt vor der Tür sorgen für den seelischen Ausgleich. Neudeutsch würde man sagen: Die Work-Life-Balance ist im Flow. Andreas Schädlich sagt das so: „Das Erzgebirge hat eine tolle Lebensqualität. Ich schaue täglich auf die sanften Berge und lebe doch mitten in einer florierenden und spannenden Industrieregion“. Dass man in Frankfurt höhere Einkommen hat, bestreitet er nicht, sei aber auch kein Argument zum Dortbleiben. Denn die Rechnung müsse man komplett machen: „Von einer Wohnungsmiete in Frankfurt am Main kann ich im Erzgebirge ein ganzes Haus mieten“, stellt er dar und fügt das Beispiel Kindergartenplätze an, die hier nicht nur bezahlbar sondern auch flexibel in den Betreuungszeiten sind.

Und dann gibt es doch noch eine Sache, die Andreas Schädlich aus seiner Zeit in der Großstadt nicht loslassen kann: die Pharmaindustrie. Mit seinem Nebenjob dort bleibt er dieser doch noch verbunden. „Das erweitert immer wieder meinen Horizont und ich bekomme einen neuen Blick auf meine Arbeit in der Apotheke.“

*Sabine Schulze-Schwarz ist PR-Managerin beim Regionalmanagement Erzgebirge.

Weitere Informationen über das Regionalmanagement Erzgebirge und die lebenswerte Region finden Sie unter: http://www.wirtschaft-im-erzgebirge.deund auf www.fachkraefte-erzgebirge.de.