Start Martin Hamann schreibt bei uns
Artikel von: Redaktion
29.11.2023

Martin Hamann schreibt bei uns

Ab sofort wird der 26-Jährige, der in Altenbach bei Wurzen geboren wurde, in der Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal trainierte und für die SG Nickelhütte Aue startet, im WochenENDspiegel schreiben. Foto: Konstanze Schneider

Martin Hamann ist neuer WochenENDspiegel-Kolumnist

In Klingenthal gewann er in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft, im Weltcup starte er stark in Rukka. Martin Hamann von der SG Nickelhütte Aue, verpasst am Samstag die Top Ten knapp, wurde Zwölfter. Wir schreiben: Willkommen Martin, wir freuen uns auf Deine Kolumnen. Ab sofort wird der 26-Jährige, der in Altenbach bei Wurzen geboren wurde, in der Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal trainierte und für die SG Nickelhütte Aue startet, im WochenENDspiegel schreiben.

Von Elchbuletten und Schanzenkeksen

Wer Erfolge haben will, muss gut essen. Die Altersweisheit meiner Großmutter im Kopf habend achte ich auf meinen Wettkampfreisen genau darauf, was ich zu mir nehme. Gemessen an dem Mannschaftsergebnis des ersten Weltcups innerhalb des Nordic Opening im finnischen Kuusamo, haben wir wohl alle die richtigen Menüfolgen gehabt. Im Vordergrund dabei stand die finnische Leib- und Magenspeise: Elch in allen Variationen. Während meine Mannschaftskameraden eher den dazugehörigen Schinken zum Frühstück präferierten, erfreute ich mich bei Mittags – und Abendessen an Elchbuletten, die mit etwas Zimt und Preiselbbeeren angerichtet waren.

Ob es eher die Fleischvariationen oder die von mir erstmalig an der Schanze eingeführten „Kekse-to-go“ waren, die unmittelbar mit dem sensationellen Mannschaftsergebnis zusammenhängen, wird man nicht ganz aufklären können. Feststeht, dass es nicht geschadet hat und die Vermutung liegt nahe, dass es die Kombination aus Elch und Schanzenkeks war, der die deutschen Adler richtig hat abheben lassen. Ein Traumstart an einem Traumort. Kuusamo zeigte sich von seiner lieblichen Seite. Zwar Temperaturen um minus 15 Grad, aber ohne den gehässigen Kuusamo-Wind, der einem schon mal die Performance auf der Schanze verhageln kann. Am ersten Wettkampftag platzierten sich alle Deutschen zwischen Platz 2 und 12, am zweiten Wettkampftag allesamt zwischen Platz 3 und 19. Was für ein Bilderbuchstart.

Die Vorbereitung und alle damit zusammenhängenden Maßnahmen lassen uns offensichtlich gut dastehen, sodass wir alle mit breiter Brust nach Norwegen weiterreisen. Für mich persönlich war der Wettkampf Balsam auf die Seele; nach zwei Jahren Abwesenheit im Weltcup und nach vielen Höhen und Tiefen im Continentalcup, war ich während der gesamten Vorbereitungszeit wieder in die Spur gekommen. Die Ergebnisse beim Sommer Grand-Prix, aber vor allem der Deutsche Meister-Titel haben mich dann nochmal richtig beflügelt. Ohne Lampenfieber, aber mit Spannung und Neugierde bin ich dann zum ersten Weltcup angereist. Ich wollte alles nun auf Schnee bestätigen.

Was derzeit möglich ist, obwohl sich noch kleine Fehler im Sprungablauf einschleichen, konnten man im ersten Wertungsdurchgang des ersten Sprungtags sehen: 3. Platz! Auch wenn das Ergebnis dann durch den zweiten Sprung ein wenig Relativierung fand. Ich kann vorne mitreinspringen, mich dort platzieren, wo die Musik spielt, das ist die Erkenntnis des ersten Weltcupwochenendes und die lässt einen ruhiger schlafen. Das Mannschaftsergebnis spiegelt auch die Stimmung im Team; zu dritt mit Karl Geiger und Philipp Raimund waren wir in einem Appartement, zehnminütige Spaziergänge mit guten Gesprächen zu den Mahlzeiten im Haupthaus, gemeinschaftliche Yoga-Einheiten oder Fußball-Tennis-Wettkämpfe, die ich natürlich im RB-Leipzig-Trikot absolviert habe!

Wir freuen uns alle riesig auf Lillehammer und wollen weiter als Team performen!

Herzliche Grüße

Martin Hamann