Start Erzgebirge Michaelis bleibt dem Erzgebirge treu
Artikel von: Redaktion
28.05.2017

Michaelis bleibt dem Erzgebirge treu

Carsten Michaelis.
Foto: Alice Jagals

WochenSpiegel Mitarbeiter Stefan Unger hat mit dem Beigeordneten folgendes Interview geführt.
Welche konkreten Aufgaben haben Sie zu bewältigen?
Hier im Landkreis Zwickau gibt es zwei Beigeordnete, welche den Landrat eigenverantwortlich im jeweiligen Geschäftsbereich selbständig vertreten. Zu meinem Geschäftskreis mit etwa 480 Beschäftigten gehören das Dezernat III für Ordnung, Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Dezernat IV für Bau, Kreisentwicklung und Vermessung. Des weiteren ist mir die Stabsstelle Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz auch direkt unterstellt. In Sachsen haben die Landkreise entweder einen oder zwei Beigeordnete(n). Nach zehn sehr interessanten Jahren als hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Jahnsdorf/Erzgeb. habe ich eine sehr spannende und anspruchsvolle neue Aufgabe übernommen – der Start vor über neun Monaten ist mir auch ganz gut gelungen.
Wie viele Städte und Gemeinden hat der Landkreis Zwickau?
Der Landkreis hat 33 Städte und Kommunen.
Wie kam es zur Berufung ins Zwickauer Landratsamt?
Ich bin aus der Zwickauer Region angesprochen und auf die Ausschreibung für diesen Beigeordneten aufmerksam gemacht worden. So habe ich mich beworben und zur Wahl im Kreistag gestellt.
Sie waren ja Fraktionsvorsitzender der CDU im Erzgebirge. Sind Sie noch in der CDU-Fraktion des Erzgebirgskreises?
Den Fraktionsvorsitz habe ich abgegeben, bin aber unter anderem noch Kreisrat, um die Brücken zum Erzgebirgskreis zu erhalten. Man kann nicht in einer führenden Position für einen einem Landkreis arbeiten und gleichzeitig ein wichtiges öffentliches Ehrenamt, wie den Fraktionsvorsitz, in einem anderen Kreis(tag) inne haben. Das wäre auch zeitlich nicht zu stemmen und außerdem unverständlich.
Als ich angesprochen und auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht worden bin, habe ich zunächst gezögert, weil meine Amtszeit als Bürgermeister noch nicht zu Ende war. Gleichzeitig stellte die Beigeordnetenstelle für mich eine sehr große berufliche Herausforderung dar und manchmal muss man im Leben auch weitreichendere (private) Entscheidungen treffen. Es reizte mich schon sehr, in einer Kreisverwaltung entsprechende Erfahrungen sammeln zu können. Trotz allem ist es mir nicht leicht gefallen, das Bürgermeisteramt von Jahnsdorf aufzugeben, weil es mir viel Spaß gemacht hat.
Wer ist jetzt Ihr Nachfolger als Fraktionsvorsitzender?
Das ist Sylvio Krause aus Amtsberg.
Wie wurden Sie in Zwickau aufgenommen?
Sehr gut. Als ehemaliger Bürgermeister hatte ich auch bereits viel mit den hießigen Bürgermeistern des Landkreises Zwickau zu tun, deshalb sind viele Themen gar nicht so fremd für mich, nur jetzt eben aus einer etwas anderen Perspektive…Es ist eine komplexe und spannende Aufgabe hier im Landkreis Zwickau. Ein Stück Nähe zu den Bürgern fehlt mir manchmal schon. Ich habe es aber nicht aufgegeben, so wie ein Bürgermeister zu ticken und bringe auch Erfahrungen und Verständnis für Bürgeranliegen mit. Deshalb fühle ich mich auch weiterhin als ein Interessenvertreter – dies kompensiert auch.
Sie sind im Aufsichtsrat beim FC Erzgebirge Aue. Haben Sie noch Zeit, sich hier einzubringen?
Ich denke schon bei ungefähr regelmäßig vier Sitzungen im Jahr. Es liegt ja ein turbulentes Jahr hinter den Veilchen. Wir müssen versuchen auch über den Aufsichtsrat und in allen anderen Gremien wieder Ruhe in den Traditionsverein zu bekommen. Das Ehrenamt ist grundsätzlich eine anspruchsvolle und mitunter auch zeitaufwändige Aufgabe. Zur Zeit sind wir dabei, die Satzung des FC Erzgebirge Aue zu überarbeiten. Dies war ein klarer Auftrag aus der Mitgliederversammlung. Als Volljurist werde ich mich hier in meiner Freizeit verstärkt mit einbringen. Vorstandsmitglied Kay Werner leitet diesbezüglich eine Arbeitsgruppe, der auch Fanvertreter angehören.
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute.