Start Zwickau Moto2: Die Klasse mit deutschen Fahrern
Artikel von: Redaktion
28.06.2019

Moto2: Die Klasse mit deutschen Fahrern

Deutsche Moto2-Piloten. Foto: Steffen Ullmann

Wer in diesem Jahr deutsche Fahrer in der Motorradweltmeisterschaft sucht, wird in der mittleren Klasse fündig. 2019 geht es in der Moto2-WM insgesamt recht eng zu und gleich vier Deutsche wollen sich mit der Weltspitze messen. Neben dem Moto2-erfahrenen Intact GP-Pilot Marcel Schrötter, der in dieser Saison bereits beim Auftaktrennen in Katar den Sprung aufs Podium schaffte und sich dreimal die Pole Position ergattern konnte, wagte in diesem Jahr auch Philipp Öttl mit Red Bull KTM Tech 3 den Aufstieg in die Moto2-WM.

Öttl gelang bisher jedoch kein Top 15-Ergebnis. Die Umstellung von der leichten Moto3 zur deutlich leistungsstärkeren und schwereren Moto2-KTM war für den 23–jährigen bisher nicht leicht. In Barcelona fiel er nach seinem Sturz bereits für das Qualifying verletzungsbedingt aus, will jedoch in den folgenden Rennen neu angreifen. Es ist ein Lernjahr in einer extrem hart umkämpften Klasse, was auch der zweite deutsche Rookie Lukas Tulovic zu spüren bekommt.

Drei Einsätze fuhr „Tulo“ bereits im vergangenen Jahr bevor für ihn 2019 einen Stammplatz im Kiefer Racing Team frei wurde. Sein bestes Resultat erreichte er in Le Mans mit Platz 16. In Barcelona wurde er zwar nur 24ter, konnte sich damit aber auch aus den Stürzen in der ersten Runde raushalten, bei dem Remy Gardner, WM-Spitzenreiter Lorenzo Baldassarri und Nicolo Bulega involviert waren. Baldassarri musste anschließend nach einem weiteren Sturz aufgeben und verlor damit wertvolle Punkte im WM-Kampf.

Die Führung übernahm anschließend Alex Marquez, der an jenem Wochenende auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen dritten Sieg in Folge feierte. Intact GP-Pilot Thomas Lüthi lieferte sich lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Duell mit dem Spanier, wurde letztlich jedoch Zweiter vor Jorge Navarro (Speed Up). Lüthi profitiert in diesem Jahr dennoch von den zahlreichen Erfahrungen als einstiger MotoGP-Fahrer und mehrfacher Moto2-Sieger und hat mit seinen 32 Jahren nach wie vor den Speed in jedem Rennen um den Sieg mitzukämpfen.

Doch auch Jorge Navarro ist 2019 mit bereits vier Top 3-Resultaten, ein heißer Podiumskandidat für den Sachsenring. Besonderes Augenmerk wird man beim Deutschland-Grand Prix allerdings auch auf ihn richten: Jonas Folger. 630 Tage nach seinem letzten Rennen in Aragon feierte der einstige MotoGP-Pilot sein Comeback in der Motorradweltmeisterschaft für das Petronas Sprinta Racing Team.

2017 setzte Folger mit dem zweiten Platz ein großes Zeichen, als er in der Königsklasse nach einem sensationellen Fight mit Marc Marquez sein erstes Podest ausgerechnet beim Heimgrandprix einfuhr. Anschließend wurde der Druck zu groß und Folger trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Jetzt ist er wieder da und wird auch auf dem Sachsenring in der Moto2 an den Start gehen.

von Doreen Müller-Uhlig