Start Niners Chemnitz stehen im Finale um den Europapokal
Artikel von: Judith Hauße
03.04.2024

Niners Chemnitz stehen im Finale um den Europapokal

Niners-Kapitän Jonas Richter im Kampf um die Punkte am gegnerischen Korb. Fotos: JSpictures.de – Jan Stimpel

Finaler Endgegner wartet in Istanbul

Die Niners Chemnitz verloren am Mittwochabend 73:82 zuhause gegen die spanischen Gäste aus Bilbao. Trotzdem können die Chemnitzer Basketballer jubeln – und das ist nach dem Spiel in der ausverkauften Messe Chemnitz zu spüren. Denn der Sieg der Spanier im Rückspiel reicht nicht, den deutlichen 98:79-Sieg der Chemnitzer vor einer Woche im Hinspiel des FIBA EuropeCup-Halbfinales aufzuholen. Gegner in beiden bevorstehenden Finalspielen am 17. und 24. April ist Bahcesehir College aus Istanbul. Die Türken setzen sich im zweiten Halbfinale mit 81:73 gegen das italienische Team aus Varese durch.

Aber zurück zum Chemnitzer Spiel am Mittwoch. Hier zum Nachlesen:

WochenENDspiegel-Viertelanalyse

Starting-Five: Aher Uguak, Jeff Garrett, DeAndre Lansdowne, Ousmane Krubally, Dominic Lockhart

Top-Scorer Kajami-Keane (12 Punkte).

Q1: Niners Chemnitz beenden erstes Viertel mit Vorsprung

Erster Ball für die Gäste, der geht daneben (0:0). Und auch Chemnitz kann die erste Chance nicht verwerten. Beim Gegner aus Spanien klappt’s dann doch im zweiten Versuch (0:2). Die spanische Verteidigung lässt auch Versuch Nummer zwei der Chemnitzer nicht zu. Bilbao startet mit einem 4:0-Lauf (0:4) – kommt durch schnelles Spiel zu schnellen Punkten.

Der Kampf unter dem Korb hat begonnen. Am Ball: Ousman Krubally.

Die ersten Punkte der Niners folgen aber prompt, Ongwae für drei (3:4). Dieser wird beim nächsten Mal geblockt, kann aber im Nachfassen doch die erneuten Punkte holen – wichtig für die erste Führung der Chemnitzer (8:6). An körperlichen Eisatz mangelt es auf jeden Fall in diesem Spiel nicht, beide Mannschaften bereits mit jeweils zwei Fouls belasteten Spielern. Die Chemnitzer Führung bleibt weiterhin bestehen (12:9) – auch dank einer bis dato guten Defense unter dem Korb. Wes van Beck besiegelt es (14:9). Kurz darauf werden die Sachsen jedoch wieder zu nachlässig (14:13). Smarte und schnelle Ballrotation am gegnerischen Korb macht den Vorsprung bis zum Ende des Viertels sicher (21:18).

Q2: Schneller spanischer Tanz

Chemnitz kommt zunächst etwas besser ins Spiel. Aher Uguak sorgt gleich zu Beginn für ein kleines Korbhighlight (29:24). Ab da tun sie sich jedoch wieder schwer, zu Punkten zu kommen. Und auch die Chemnitzer Verteidigung hat stark abgebaut. Zudem macht es ihnen die gegnerische Defense nicht mehr ganz so einfach, was den Niners-Headcoach zur ersten Chemnitzer Auszeit bewegt (29:28). Die ersten Punkte gibt es dann auch erst wieder zur Mitte des Viertels (32:28). Die Gäste lassen nicht locker, hängen an der Chemnitzer Verteidigung wie ein Rockzipfel und machen das Reboundspiel zunehmend schwer (34:32). Die spanische Offensive lebt außerdem wie schon im ersten Viertel von schnellen Fast Breaks. Kurz vor der Halbzeitpause startet Bilbao die Aufholjagd und erkämpft sich die Führung wieder (36:39).

Coach Rodrigo Pastore gefällt nicht, was er bisher von seiner Chemnitzer Mannschaft sieht.

Q3: Niners lassen sich nicht vom spanischen Feuer mitreißen

Die Spanier eröffnen die zweite Hälfte mit einem Ballverlust. Chemnitz kann den Ball im Angriff erst im dritten Nachfassen erfolgreich durch die Reuse schleusen (38:39). Wes van Bekc mit dem Ausgleich (41:41). Die Defense steht sich heute aber selbst auf den Füßen, lassen viel zu leichte Punkte für den Gegner zu (41:43). Ein Ballverlust der Chemnitzer auf der einen Seite, Block auf der anderen – verhindert erneute einfache Punkte der Gäste (48:47). Es bleibt dennoch eine umkämpfte Partie, aus der die Chemnitzer am Ende des dritten Viertels etwas mehr herausschlagen können -der Abstand zum Gegner bleibt aber gering (59:57).

Q4: Bilbao setzt auf vollen Körpereinsatz

In den letzten zehn Minuten kocht das spanische Feuer. Da wird so manche Foulentscheidung zum kleinen Stierkampf. Mit vollem Körpereinsatz unter dem Korb der Chemnitzer ringen sich die Gäste zum Vorsprung (62:65), den sie am Ende noch mit sechs Punkten Unterschied ausbauen können (64:70). Den Gastgebern bleiben keine fünf Minuten, um sich die Führung zurückzuholen. Es bleibt jedoch ein Katz und Maus Spiel (68:73), das Zeit kostet, die Chemnitz für eine Last Minute Aufholjagd fehlen kann (70:79).

Neun Punkte liegt Bilbao bei einer Zeit von weniger als zwei Minuten vorn. Die Spanier setzen heute ihre Physis besser ein als Chemnitz, was ihnen trotz der letzten drei Punkte der Sachsen am Ende den Sieg bringt (73:82). Viel bringt es ihnen aber nicht. Denn das Ergebnis reicht nicht fürs Finale. Denn in diesem stehen die Niners.

Top-Scorer: Kajami-Keane (Niners, 12 Punkte) und Wes van Beck (Niners, 12 Punkte)